Hier und anderswo
Die raum-zeitliche Konfiguration «Israel-Palästina» ist das hochmediatisierte und affektiv aufgeladene Wahrnehmungsobjekt par excellence. Immer wieder stellt sich das «Nahostproblem» auf der Ebene von kinematographischen und massenmedialen Bildern und Tönen. Peter Grabher untersucht, wie sich die audiovisuellen Repräsentationen Palästina-Israels seit 1960 verändert haben und wie darauf die Essayfilme von Filmautor*innen der Avantgarde reagieren. Welche transgressiven Strategien entwickelt das zwischen Dokument und Fiktion changierende essayistische Kino? Was vermögen diese in Richtung einer Rekonfiguration der Wahrnehmung des Chronotopos «Palästina-Israel»? Der Autor untersucht einen exemplarischen Korpus von Essayfilmen, die am Blick arbeiten und ihn verändern, u.a. folgende Filme: Beschreibung eines Kampfes (Chris Marker 1960), Hier und anderswo (Jean-Luc Godard/Anne-Marie Miéville 1976), The Angel of History (Ariella Azoulay 2000), Forgiveness (Udi Aloni 2006), Jinga48 (Ula Tabari 2009) und The Time That Remains (Elia Suleiman 2009).