Zusammenfassung. Die Thematik einer Sprachbildung und Sprachförderung von Vorschulkindern, die Deutsch als Zweitsprache lernen, besitzt eine hohe Aktualität und Relevanz. Im Rahmen bestehender Konzepte, in denen Spiel und Bewegung für die Sprachförderung genutzt werden, sind die sprachanregenden und ggf. sprachförderlichen Interaktionen zwischen Kind und sprachfähiger Bezugsperson jedoch empirisch und konzeptionell vernachlässigt. Daher wurde im Rahmen des vom BMBF geförderten Angebots „Die offene Bewegungshalle“ für drei- bis sechsjährige Kinder mit Deutsch als Zweitsprache eine videografische Untersuchung dieser Interaktionen durchgeführt. Dabei wurden die Kategorien „Kontaktaufnahme“, „Herstellen und Aufrechterhalten eines Handlungszusammenhangs“ und „Einsatz von Sprachförder- und Unterstützungshandlungen“ ermittelt und ausgearbeitet. Die spezifische Handlungsstruktur einer Sprachförderung mit Bewegung wird mit Hilfe von zwei Fallbeispielen illustriert und in ein Modell überführt.