Zusammenfassung: Pocketcomputer eignen sich, psychologische Daten in Feldstudien technisch zuverlässiger als mit Fragebogen bzw. Tagebüchern zu erfassen. In einer Methodenstudie wurde MONITOR, ein für den Pocket-PC PSION geschriebenes, flexibles Programm eingesetzt. Unter Alltagsbedingungen wurden von 61 Studierenden verschiedener Fächer an zwei Tagen mit je fünf Eingaben Selbstprotokolle erhoben. Dazu gehörten Settingmerkmale wie Ort und Tätigkeit, Befindlichkeit sowie zwei Aufmerksamkeitstests. Zusätzlich wurde ein abendlicher und ein morgendlicher Rückblick erhoben. Zwischen den Erhebungstagen und zwischen verschiedenen Tageszeiten ergaben sich Unterschiede, die teils als Übungs- und Gewöhnungseffekte, teils als zirkadiane Effekte interpretierbar sind. Rückblickend wird das Befinden negativer beurteilt, als es aus dem Mittelwert der einzelnen Protokolle zu erwarten war. Dieser negative Retrospektionseffekt war bei emotional labilen Personen stärker ausgeprägt. Diese Befunde und andere Vorzüge der computer-unterstützten Methodik legen eine breitere Anwendung nahe.