schlüsselwörter multiple sklerose
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2021 ◽  
Vol 27 (02) ◽  
pp. 101-110
Author(s):  
I.-K. Penner ◽  
H. Schreiber

Zusammenfassung Obgleich sich die Zahl und die Wirkansätze der verfügbaren Immuntherapien zur Behandlung der MS in den letzten zehn Jahren deutlich vergrößert haben, ist die Datenlage zur Wirkung der verschiedenen Behandlungsformen auf Fatigue nach wie vor lückenhaft und kaum durch kontrollierte Daten belegt. Aus den in dieser Arbeit referierten Studien kann vorläufig geschlossen werden, dass von Glatirameracetat und Natalizumab am ehesten positive Auswirkungen auf das Fatigueempfinden von MS Patienten zu erwarten sind. Bei Interferonen bietet die Datenlage keine einheitliche Orientierung. Die klinische Erfahrung lehrt jedoch, dass man immer damit rechnen muss, dass eine Interferontherapie bei einzelnen Patienten zu einer Zunahme der Fatigue führt. Ein Absetzen von Interferon und ein Wechsel auf Glatirameracetat oder eines der Oralpräparate (horizontal switch) kann deshalb unter dem Aspekt der Fatigue bei Krankheitsstabilität durchaus sinnvoll sein. Die modernen Antikörpertherapien scheinen hinsichtlich einer Fatigueauslösung oder -verschlechterung eher unkritisch zu sein. Kurzfristige Schwankungen der Fatigue können aber vorkommen. Vielversprechend sehen derzeit die Daten zu Ponesimod aus, wobei es hier zu beachten gilt, dass das Messinstrument für Fatigue neu entwickelt wurde und es hierzu keinerlei Vergleichsdaten mit anderen Präparaten – abgesehen vom aktiven Komparator Teriflunomid aus der Zulassungsstudie – gibt. Hier besteht demnach wissenschaftlicher Handlungsbedarf, um zu sicherzustellen, dass es sich um eine »echte Überlegenheit« von Ponesimod in puncto Fatigue gegenüber anderen Therapien handelt. Schlüsselwörter: Multiple Sklerose, Fatigue, Therapie der Fatigue, Immuntherapien, milde bis moderate Verlaufsformen der MS, aktive bis hochaktive Verlaufsformen der MS Abstract Although the number and the mode of action of the immunotherapies available for the treatment of MS have increased significantly in the last ten years, evidence for the effect of the various forms of treatment on fatigue is still incomplete and hardly supported by controlled data. From the studies reported in this paper, it can be tentavely concluded that glatiramer acetate and natalizumab are most likely to have positive effects on the perception of fatigue in MS patients. In the case of interferons, published data do not offer a uniform orientation. However, clinical experience shows that it must always be expected that interferon therapy will lead to an increase in fatigue in individual patients. Discontinuing interferon and switching to glatiramer acetate or one of the oral drugs (horizontal switch) can therefore make sense in terms of fatigue and disease stability. Modern antibody therapies seem to be rather uncritical in terms of triggering or worsening fatigue. However, short-term fluctuations in fatigue can occur. The data on ponesimod currently look promising, although it should be noted that the measuring instrument for fatigue was newly developed and that there are no comparative data with other disease modifying therapies – apart from the active comparator teriflunomide from the registration study. There is therefore a need for scientific action here to ensure that ponesimod has a »real superiority« in terms of fatigue compared to other therapies. Keywords: multiple sclerosis, fatigue, management of fatigue, immunotherapies, mild to moderate MS, active to highly active MS


2021 ◽  
Vol 27 (01) ◽  
pp. 37-48
Author(s):  
P. Flachenecker ◽  
C. Sterz ◽  
K. Gusowski ◽  
H. Meißner

Zusammenfassung Die Multiple Sklerose (MS) führt häufig zu vorzeitiger Erwerbsunfähigkeit, allerdings sind die hierfür verantwortlichen Faktoren zumindest für Deutschland nur unzureichend bekannt, und oftmals werden relevante Symptome bei der Leistungsbeurteilung und der Rehabilitationsplanung nicht ausreichend beachtet. Daher identifizierten wir in einem zweiteiligen Forschungsprojekt zunächst die relevanten Einflussgrößen, die die berufliche Leistungsfähigkeit bei MS-Betroffenen determinieren, und entwickelten darauf basierend MS-spezifische Assessment-Instrumente. Im ersten Teil wurde nach einer literaturrecherche ein umfangreicher Fragebogen entwickelt, der u. a. standardisierte und validierte Instrumente zu Schwierigkeiten im Beruf (»Würzburger Screening für berufliche Problemlagen«, »MS Work Difficulties Questionnaire (MSWDQ)« und Fragen zur Symptombelastung beinhaltete. Damit wurden nach einem Vortest bei 20 MS-Patienten insgesamt 279 (189 erwerbstätige, 90 berentete) MS-Patienten befragt, die zu einer stationären Rehabilitationsmaßnahme im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof aufgenommen worden waren. In beiden Gruppen beurteilten 81 % bzw. 74 % der Rehabilitanden ihre berufliche Tätigkeit als sehr wichtig. Als Prädiktoren für eine Erwerbstätigkeit erwiesen sich Alter, Krankheitsdauer, Behinderungsgrad (EDSS) und Bildungsniveau. Mithilfe einer Regressionsanalyse waren berufliche Schwierigkeiten (Würzburger Screening und MSWDQ) mit den Symptomen kognitive Störungen, depressive Verstimmung, Schmerzen, Mobilitätseinschränkungen bzw. Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Fatigue und Sehstörungen assoziiert. Im zweiten Teil wurden zu jedem dieser Symptome anhand einer erneuten Literaturrecherche standardisierte und validierte, patientenbasierte Assessment-Instrumente ausgewählt. Diese wurden zusammen mit dem Fragebogen des ersten Teils bei einer zweiten Stichprobe von weiteren 102 berufstätigen Rehabilitanden mit MS eingesetzt, von denen 76 (75 %) an der postalischen Nachbefragung 6 Monate nach Entlassung teilnahmen. Mithilfe einer erneuten Regressionsanalyse, den Summenwerten der Symptomskalen und dem Vergleich zwischen mittlerweile berenteten (n = 9) und weiterhin berufstätigen (n = 62) Patienten konnten die im vorherigen Teil erhobenen Befunde bestätigt werden. Damit steht nun ein Set von Assessment-Instrumenten zur Verfügung, mit dem bei MS-Betroffenen berufliche Problemlagen identifiziert und das berufliche Leistungsvermögen detailliert und standardisiert erfasst und zuverlässig beurteilt werden kann. Schlüsselwörter: Multiple Sklerose, Erwerbsfähigkeit, Rehabilitation, Assessment Abstract Multiple sclerosis (MS) is a common cause of unemployment, but the influencing factors are not well understood, at least in Germany, and disabling symptoms are often neglected. We therefore attempted (1) to identify relevant factors that predict employment, and (2) to develop assessment instruments specifically designed for work difficulties and symptoms that impact work ability. In the first part of the study, 279 MS patients admitted to inpatient neurological rehabilitation (189 employed, 90 unemployed) were evaluated with a comprehensive questionnaire that included standardized instruments dealing (among others) with work difficulties (“Würzburger Screening für berufliche Problemlagen”,“MS Work Difficulties Questionnaire [MSWDQ]”) and symptom burden. Most patients in both groups (81 % and 74 %) stated that working was very important for them. Age, disease duration, disability (EDSS) and education were predictive for employment. By means of regression analysis, work difficulties were associated with the following symptoms: cognitive dysfunction, depression, pain, mobility restrictions and gait disorders, balance problems, fatigue and visual disturbances. In the second part of the study, patient-oriented outcomes were identified for each of these symptoms and applied to another sample of 102 MS patients admitted to rehabilitation, of whom 76 (75 %) were evaluated at follow-up after 6 months. Regression analysis, sum scores of symptom scales and comparison between retired (n = 9) and still employed (n = 62) patients confirmed our previous results. With the findings of this study, a set of assessment instruments is available that may help to identify work difficulties and to properly evaluate the ability to work in patients with MS. Keywords: multiple sclerosis, employment, rehabilitation, assessment


2019 ◽  
Vol 30 (1) ◽  
pp. 31-42
Author(s):  
Stefan Spiteri ◽  
Thomas Hassa ◽  
Dolores Claros-Salinas ◽  
Christian Dettmers ◽  
Mircae Ariel Schönfeld

Zusammenfassung. Fatigue gilt als eines der am meisten beeinträchtigenden Symptome der Multiplen Sklerose (MS). Diese Studie untersuchte mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) die neuralen Korrelate dynamischer und statischer Aktivitätsveränderungen bei MS-Patienten und gesunden Kontrollen während einer ermüdungsinduzierenden N-Back-Aufgabe. Die Hirnaktivität wurde zu Beginn und am Ende der Aufgabe verglichen sowie mit der subjektiven Einschätzung der Fatigue korreliert. Es fand sich eine Zunahme der Reaktionszeiten ausschließlich bei Patienten und eine korrespondierende Zunahme der subjektiven Fatigue. Bei den MS-Patienten fand sich eine belastungsabhängige Aktivitätsabnahme in den salienz- und aufmerksamkeitsassoziierten Netzwerken und eine belastungsunabhängige Aktivitätszunahme in höheren Arealen der Aufmerksamkeitskontrolle. Die Ergebnisse sind mit aktuellen Modellen der Fatigue, die unterschiedliche Substrate für statische (krankheitsassoziierte) und dynamische (belastungsassoziierte) Fatigue-Komponenten postulieren, gut vereinbar. Schlüsselwörter: Multiple Sklerose, Fatigue, Fatigability, State-/Trait-Fatigue, Aufmerksamkeit, fMRT


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