Zeitschrift für Neuropsychologie
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2021 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 181-193
Author(s):  
Zofia Falkowska ◽  
Nathalie Heider ◽  
Katharina Resch ◽  
Julia Royko ◽  
Julia Büttner-Kunert

Zusammenfassung. Hintergrund: Kommunikationsstörungen nach Schädel-Hirn-Trauma (SHT) können die Betroffenen langfristig in der sozialen Teilhabe und damit in der Lebensqualität (LQ) beeinträchtigen. Der Erfassung dieser Störungen liegt aktuell kein einheitliches Vorgehen zugrunde. Ziele: Ziel des vorliegenden Scoping Reviews war die Erfassung von Diagnostikverfahren, welche die kommunikativ-pragmatischen Kompetenzen und die Auswirkung möglicher kommunikativer Defizite auf soziale Teilhabe und LQ bei Menschen mit SHT überprüfen. Ergebnisse: Eine systematische Datenbankrecherche für den Veröffentlichungszeitraum 2010 bis 2020 identifizierte 14 relevante Testverfahren (6 auf Deutsch verfügbar). Eine inhaltliche und methodische Analyse stellte Verfahren zur Überprüfung der Kommunikationsfähigkeit (z. B. La Trobe Communication Questionnaire [LCQ]) und Verfahren zur Erfassung von Partizipation und LQ (z. B. Quality of Life after Brain Injury [QOLIBRI]) heraus. Zusammenfassung: Trotz der hohen Auftretenshäufigkeit und Persistenz kommunikativer Störungen nach SHT stehen im deutschsprachigen Raum bislang wenige geeignete Diagnostikverfahren zur Ermittlung von Kommunikationsfähigkeiten und LQ zur Verfügung. Eine weiterführende Entwicklung erscheint unerlässlich.


2021 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 229-242 ◽  
Author(s):  
Helmut Hildebrandt

Zusammenfassung. Rehabilitation wird neben der Diagnostik zunehmend zu einem wesentlichen Standbein neuropsychologischer Tätigkeit. Versuche, den Inhalt und Prozess neuropsychologischer Rehabilitation theoretisch zu beschreiben, sind selten. In diesem Papier wird eine Interaktionstheorie zwischen neuropsychologischer Therapeutin bzw. neuropsychologischem Therapeut und Patient_in entwickelt. Im Zentrum dieses Vorschlags stehen die Thesen, dass neuropsychologische Therapie (aber auch Diagnostik) a) eine kognitive Umgebung konstruiert, in der Patient_innen die Erfahrung machen können, welche Funktionen durch die erlittene Läsion verändert wurden, b) darauf aufbauend eine geschützte kognitive Umgebung simuliert, die in der Komplexität den vorhandenen Fähigkeiten der Patient_innen gerade noch entspricht, c) eine Hierarchie von therapeutischen Cues anwendet, um den Patient_innen die geforderte Leistung des nächsten Schwierigkeitsgrades zu ermöglichen, d) diese Cues im wachsenden Maße ausschleicht, um den Patient_innen die Handlung selbstständigkeit zu ermöglichen. Ziel der Therapie ist damit ein dialogischer Prozess, der von zwei Polen ausgeht: dem Wunsch beider Parteien (Patient_in und Therapeut_in), Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit zu erreichen, und der realistischen Wahrnehmung, auf welcher Stufe kognitiver Komplexität mit wie viel Anstrengung und therapeutischer Unterstützung maximale Selbstständigkeit möglich sein könnte. Zwischen diesen beiden Polen vermittelt die Prognose der Schädigung und diese muss durch das aktuelle Wissen um die Leistungsfähigkeit und Grenzen der bestmöglichen neuropsychologischen Therapie, also ihrer Evidenzbasierung, abgesichert sein. Die Prognose stellt sich gemäß den vulnerablen Phasen der Erholung (akute, subakute, chronische Phase) unterschiedlich und wird gleichzeitig durch die Interaktion zwischen Therapeut_in und Patient_in beeinflusst. Sie kann damit nicht allgemein gestellt werden, sondern nur entwickelt. Die Verpflichtung zur bestmöglichen Therapie impliziert, dass technische Neuerungen der Neurowissenschaften bekannt sein und potenziell angewandt werden müssen. Die Sichtweise der neuropsychologischen Therapie als Interaktion und Simulation einer geschützten kognitiven Umgebung stellt damit nicht nur den Gedanken der therapeutischen Kooperation in den Mittelpunkt, sie eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit einer Wiederannäherung von klinischer Neuropsychologie und neurowissenschaftlicher Forschung.


2021 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 223-228
Author(s):  
Sebastian Bodenburg

Zusammenfassung. Nach einer COVID-19-Infektion können im weiteren Krankheitsverlauf neuropsychologische und komorbide psychische Störungen auftreten. Dabei finden die Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion zunehmend Beachtung. Mit diesem Fallbericht wird eine 36-jährige Patientin vorgestellt, die nach einer COVID-19-Infektion über Störungen kognitiver Funktionen und Symptome einer psychischen Erkrankung klagte. In Anbetracht des bisherigen Forschungsstandes ist es plausibel, dass sie – als Folge der COVID-19-Infektion – an neuropsychologischen Störungen sowie an Symptomen einer körperlichen Belastungsstörung als somatoforme psychische Störung litt. Bei den neuropsychologischen Symptomen standen Einschränkungen der Aufmerksamkeitsleistungen und der exekutiven Funktionen im Vordergrund.


2021 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 179-180
Author(s):  
Martin Peper ◽  
Sandra Verena Müller

2021 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 243-249
Author(s):  
Angelika Thöne-Otto

2021 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 195-221
Author(s):  
Martin Peper ◽  
Juliana Schott

Zusammenfassung. Nach Infektionen mit Coronaviren (z. B. SARS-CoV-2; COVID-19; ICD-10 [International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems]: U07) und assoziierten Begleit- und Folgeerkrankungen berichten Betroffene häufig über kognitive, emotionale und motivationale Beeinträchtigungen. Das Erscheinungsbild ist komplex und inkludiert Symptome wie verminderte Belastbarkeit, Müdigkeit, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisbeeinträchtigungen sowie dysexekutive Störungen. Fortbestehende Funktionsstörungen werden den Beschwerdebildern eines „Long-/Post-COVID“-Syndroms zugerechnet. Nach einer Übersicht relevanter biomedizinischer Informationen werden die neuropsychologischen Störungen mit pathogenetischen Mechanismen und klinischen Syndromen in Beziehung gesetzt und Implikationen für die neuropsychologische Diagnostik und Therapie abgeleitet. Im Kontext der Rehabilitation des „Neuro-COVID“ leistet die Neuropsychologie nicht nur wichtige Beiträge zur Definition von Effektkriterien, sondern trägt auch dazu bei, spezifische Behandlungsbedürfnisse für Untergruppen von Betroffenen zu ermitteln, Krankheitsverläufe und Behandlungsergebnisse vorherzusagen sowie Entscheidungshilfen für die Behandlungsplanung bereitzustellen.


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