psychosoziale betreuung
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Author(s):  
Julian Wangler ◽  
Michael Jansky

Zusammenfassung Hintergrund Hausärzt*innen gelten als gut geeignet, wenn es darum geht, die Informations- und Betreuungsbedürfnisse pflegender Angehöriger zu adressieren. Ziel der vorliegenden Studie ist es, eine Bestandsaufnahme zu leisten, wie Hausärzt*innen ihre Möglichkeiten, pflegende Personen zu unterstützen, einschätzen, welche Schwerpunkte sie setzen und inwieweit sie Herausforderungen erleben. Methoden Mittels Online-Befragung mit schriftlich-postalischem Anschreiben wurden zwischen Februar und Juni 2021 insgesamt 3556 Hausärzt*innen in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz befragt. Aufgrund des explorativen Ansatzes der Studie erfolgte ausschließlich eine deskriptive Datenanalyse. Ergebnisse 68 % der Befragten haben häufig mit pflegenden Angehören zu tun; 77 % halten die Hausarztpraxis als primäre Anlaufstelle für Pflegende und die Pflegekoordination für gut geeignet. Verbreitet kommen Betreuungssituationen zustande, indem Angehörige auf Hausärzt*innen zugehen (89 %). Häufige Inhalte betreffen eine Verschlechterung der Pflegesituation (75 %) und eine Veränderung des Pflegebedarfs (84 %); Beratungsgespräche in der Anfangsphase der Pflege sind seltener (40 %). Bei der Wahrnehmung von Bedürfnissen Pflegender und der Prioritätensetzung zeigen sich Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Ärzt*innen. Landärzt*innen gewichten eine proaktive und psychosoziale Betreuung stärker, wohingegen Ärzt*innen in städtischen Regionen vermehrt auf das Facharzt- und Hilfsnetzwerk setzen. Hausärzt*innen erleben diverse Herausforderungen bei der Betreuung Pflegender, darunter die zeitnahe Organisation passender Entlastungsangebote (87 %), die Vermittlung zu geeigneten Hilfsangeboten (79 %) oder die frühzeitige Identifizierung informeller Pflegepersonen (59 %). Schlussfolgerung Die Hausarztpraxis kann eine zentrale Rolle bei der Unterstützung pflegender Angehöriger spielen. Pflegende sollten frühzeitig vom Praxisteam angesprochen und konsequent an Hilfs- und Unterstützungsangebote verwiesen werden. Zur effektiven Unterstützung einer gelingenden Pflege ist es wichtig, in der triadischen Konstellation die Bedürfnisse Pflegender und Gepflegter gleichermaßen zu berücksichtigen.


2020 ◽  
pp. 155-169
Author(s):  
Sebastian Euler ◽  
Elena Hoffmann ◽  
Claudia Husung ◽  
Katja-Daniela Jordan ◽  
Andre Richter

Organtransplantationen stellen für die Empfänger*innen andauernde, existenziell bedrohliche und sowohl für die subjektive Verarbeitung wie zwischenmenschliche Beziehungen herausfordernde Belastungen dar. Neben den psychodynamischen Aspekten, die bei schwer körperlich Erkrankten allgemein eine Rolle spielen können, sind bei der Transplantation eines Organs als Lebendspende von einer nahestehenden Person oder als Leichenspende auch spezifische Faktoren bedeutsam. In diesem Text wird nach einer Einleitung über die peritransplantäre psychosoziale Betreuung von Patient*innen des Transplantationszentrums eine Fallgeschichte einer Organtransplantation eines jungen Mannes erzählt. Unbewusste Inszenierungen, Konflikte und Abwehrmechanismen im peritransplantären Prozess werden in ihrer Bedeutsamkeit für die psychotherapeutische Behandlung reflektiert. Im vorliegenden Kontext – Psychoanalyse in Institutionen – ist dabei spannend, inwiefern die Organtransplantation als existenzieller Prozess, die damit verbundene Manifestation unbewusster psychischer Mechanismen und deren psychodynamische Reflexion in der Behandlung zusammenhängen. Das Verständnis für diese Zusammenhänge kann dazu beitragen, den lebensrettenden Akt der Organtransplantation zu ermöglichen sowie anschliessend Wohlbefinden und Lebensqualität der Empfänger*innen zu verbessern.


2019 ◽  
Vol 264 (02) ◽  
pp. 12-17
Author(s):  
Marita Hoffmann-Durben

ZusammenfassungDer Fallbericht dokumentiert die psychosoziale Betreuung einer aus dem Iran stammenden Dolmetscherin durch traumatherapeutische und akuttherapeutische homöopathische Interventionen. Die Dolmetscherin, die bei einem Betreuungsprojekt für Flüchtlinge mitarbeitete, litt darunter, dass durch ihre Übersetzungen traumatischer Erfahrungen der Flüchtlinge eigene traumatische Erfahrungen getriggert wurden. Die psychische und körperliche Stabilität war nach 10 Sitzungen innerhalb eines Jahres wieder gegeben.


2019 ◽  
Vol 144 (14) ◽  
pp. e87-e93
Author(s):  
Helmuth-Günther Dörr ◽  
Markus Bettendorf ◽  
Gerhard Binder ◽  
Jürgen Brämswig ◽  
Berthold P. Hauffa ◽  
...  

Zusammenfassung Einleitung Bei Mädchen und Frauen mit Ullrich-Turner-Syndrom (UTS) werden psychosoziale Auffälligkeiten wie eine ängstliche Persönlichkeit, geringeres Selbstwertgefühl, spätes Lösen vom Elternhaus und/oder späte sexuelle Erfahrungen beschrieben. Methoden Die Untersuchung wurde 2015 bei 779 Frauen mit UTS im Alter von 25 Jahren (Median) mit einem Fragebogen durchgeführt, der von einer französischen Arbeitsgruppe entwickelt und mit deren Erlaubnis verwendet wurde. Insgesamt konnten 130 Fragebögen (16,7 %) ausgewertet werden. Ergebnisse (MW ± SD) Nicht verheiratet waren 116 Frauen (89,9 %); 52 Frauen (40 %) lebten im elterlichen Haushalt. Abitur/Fachabitur oder Hochschulabschluss hatten 47,6 %. 60 Frauen (46 %) waren berufstätig, 51 Frauen (39 %) hatten noch keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei 78 % der Frauen wurde die Pubertät im Alter von 14,2 ± 2,1 Jahren eingeleitet. Zum Zeitpunkt der Befragung erhielten 80 % der Frauen eine Hormonersatztherapie. 66 von 93 Frauen (71 %) fanden, dass die Erkrankung das Gefühlsleben negativ beeinflusst, wobei der Bereich „Liebes- und Sexualbeziehungen“ von 44 Frauen (66,6 %) am häufigsten genannt wurde. Fragen zur Sexualität beantworteten 116 Frauen. Dabei hatten 77 % den ersten Zungenkuss mit 16,4 ± 3,6 Jahren und 62,4 % den ersten Geschlechtsverkehr mit 19,0 ± 3,4 Jahren. Eine Beziehung zu einem Partner/In über > 6 Monate gaben 81 % der Frauen an (94 Frauen hatten einen männlichen Partner und 5 Frauen eine Partnerin). Die Frage nach Kinderwunsch wurde von 89 von 124 Frauen bejaht (71,8 %); 38,2 % wollten spontan schwanger werden und 44,9 % hatten eine künstliche Befruchtung oder eine Adoption überlegt. Diskussion Da die verschiedenen Fragenkomplexe nicht gleich häufig beantwortet wurden, kann spekuliert werden, dass der Stellenwert der Themen nicht gleichwertig war oder dass die Frauen nicht bereit waren, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Die Antworten zeigen, dass neben der ärztlichen Betreuung auch eine psychosoziale Betreuung notwendig ist.


Forum ◽  
2018 ◽  
Vol 33 (4) ◽  
pp. 254-258
Author(s):  
Andreas Wiener ◽  
Liesa J. Weiler-Wichtl

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