psychotherapeutische behandlung
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2022 ◽  
Author(s):  
Julia Murr ◽  
Anne Neumann

Zusammenfassung Hintergrund Anorexia nervosa (AN) und Bulimia nervosa (BN) sind schwere Erkrankungen, die vorwiegend junge Frauen betreffen und häufig mit gravierenden psychischen, somatischen und sozialen Folgen einhergehen. Behandlungsstandard beider Erkrankungen ist eine Richtlinienpsychotherapie. Ziel der Arbeit Zielsetzung dieser Studie ist es, die Behandlungsprävalenzen und Versorgungssituation von Patienten mit AN oder BN in Sachsen abzubilden sowie aufzuzeigen, welche Fachrichtungen die Erstdiagnose dieser Krankheiten stellen, und welche Faktoren die Vermittlung in eine psychotherapeutische Behandlung beeinflussen. Material und Methoden Basierend auf Routinedaten der gesetzlichen Krankenkasse AOK PLUS wurde unter allen Versicherten in Sachsen die Prävalenz von ambulant behandelten Patienten mit AN und BN im Zeitraum von 2009 bis 2014 ermittelt sowie nach Alter, Geschlecht und Wohnort des Patienten untersucht. Weiterhin wurden die Fachärzte, die die Diagnosen erstmalig kodierten, sowie die Inanspruchnahme einer ambulanten Psychotherapie nach ambulanter Erstdiagnose betrachtet. Ergebnisse und Diskussion Die Behandlungsprävalenzen der AN und BN zeigen für Patientinnen von 2009 bis 2014 einen signifikanten Anstieg, während die deutlich niedrigeren Behandlungsprävalenzen für Patienten stabil blieben. In den Großstädten waren die Behandlungsprävalenzen für beide Diagnosen signifikant höher als in den übrigen Regionen. Fast die Hälfte der Essstörungen wurde von Fachärzten für Allgemeinmedizin diagnostiziert, weitere 20–25 % von Fachärzten für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Lediglich 25 % der AN-Patienten und 33 % der BN-Patienten nahmen im ersten Jahr nach der Diagnosestellung eine Richtlinienpsychotherapie wahr.


Author(s):  
Margarete Finger-Ossinger

ZusammenfassungInternetberatung ist in Österreich durch die Internetrichtlinie für Psychotherapeut_innen festgelegt, jedoch erlaubt diese nicht die psychotherapeutische Behandlung mittels Medien. Es wird darauf hingewiesen, dass derzeit keine Psychotherapie via Internet eines wissenschaftlich begründeten und evaluierten Vorgehens existiert. Interessen dies zu ändern, gibt es schon seit Jahren; die Herausforderung des Lockdown in der Covid19-Krise haben es – zumindest zeitbeschränkt – möglich gemacht, psychotherapeutische Behandlung mittels Medien durchzuführen.Die reflektierten Erfahrungen, die Psychotherapeut_innen und Klient_innen mit dieser ausnahmsweise gewährten Form von Psychotherapie gemacht haben, können ein kleiner Beitrag dazu sein, herauszufinden, ob Psychotherapie – weitere Forschung vorausgesetzt – auch mittels Internet oder Telefon stattfinden sollte, welche Faktoren zu beachten sind oder ob optimale Krankenbehandlung immer unmittelbar, im engeren Verständnis dieses Wortes, fachlich vertretbar ist.


2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 60-64
Author(s):  
Steffen Aschenbrenner ◽  
Matthias Weisbrod

Neuropsychologische Symptome treten bei fast allen psychischen Erkrankungen auf. In der Regel sind sie so deutlich ausgeprägt, dass sie die Alltagsbewältigung der Patient*innen deutlich beeinflussen, eine berufliche Integration limitieren und die psychotherapeutische Behandlung erschweren. Sie bedürfen daher einer spezifischen neuropsychotherapeutischen Behandlung.


2021 ◽  
pp. 1-9
Author(s):  
Susanne Knappe

<b><i>Hintergrund:</i></b> Die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung unterliegt einer Vielzahl von Barrieren. <b><i>Fallbericht:</i></b> Der hier vorgestellte Behandlungsfall illustriert die erfolgreiche Anwendung kognitiver Verhaltenstherapie bei einem 10-jährigen Mädchen bei Entwicklungsstörung und Intelligenzminderung. Nach einer medizinisch notwendigen Untersuchung entstanden ausgeprägte Angstsymptome und Verhaltensprobleme. Infolge einer bekannten Epilepsie war der Einsatz expositionsbasierter Techniken fraglich. Die kognitive Verhaltenstherapie umfasste 64 Behandlungseinheiten. Das Vorgehen zur Selbstbeobachtung, Rationalvermittlung und Angstbewältigung war stark handlungsbezogen und wenig kognitiv orientiert und fand im häuslichen Setting mit Einbezug der Familienmitglieder statt. Nachfolgend wurden – auch aufgrund der zunehmenden Reifung des Kindes – kognitiv anspruchsvollere Techniken eingesetzt. Zur 38. Behandlungseinheit wurden zuvor angstbesetzte Situationen dem Entwicklungsstand angemessen und selbstständig bewältigt. Eine nachfolgende medizinische Untersuchung ähnlich der Auslösesituation wurde therapeutisch vorbereitet und sicher bewältigt. Zu Behandlungsende waren die Alltagskompetenzen maßgeblich erweitert. <b><i>Schlussfolgerungen:</i></b> Entgegen der Vorannahmen bedurfte es nur weniger Anpassungen an das Setting und die Behandlungstechniken im Vergleich zum Vorgehen bei ähnlicher Symptomatik ohne geistige Behinderung. Durch die psychotherapeutische Behandlung konnte kurz- und langfristig eine Manifestation (Eskalation) von weiterem Problemverhalten verhindert werden. Das Erkennen und die Auseinandersetzung mit dem “Anderssein” infolge der geistigen Behinderung und verfügbarer Alltagskompetenzen bergen Entwicklungsrisiken und -chancen, die durch eine psychotherapeutische Begleitung gut bewältigt werden können.


2021 ◽  
Author(s):  
Andrea Wyssen ◽  
Nora Balsiger ◽  
Arabela Djurdjevic ◽  
Simone Munsch ◽  
Stephan Trier

Zusammenfassung Ziel Eine stationäre psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung wurde in einem naturalistischen Setting im Sinne der Effectiveness-Forschung evaluiert. Transdiagnostische Faktoren wurden als Korrelate des Behandlungsergebnisses untersucht. Methoden Die Datenerhebung mit Selbstberichtsfragebogen fand zum Eintritts- und Austrittszeitpunkt statt. Die Patientenpopulation (N = 378) bestand aus Frauen und Männern (16–80 Jahre; M = 40,4; SD = 15,8) mit Primärdiagnosen einer depressiven, Angst- oder Essstörung. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 8,2 Wochen (SD = 3,8). Primäre Ergebnisvariablen waren die Symptomausprägung und das psychosoziale Funktionsniveau. Als transdiagnostische Korrelate wurden Selbstwert, Selbstwirksamkeitserwartung und Emotionsregulation in die Regressionsanalysen einbezogen. Ergebnisse Die Veränderung der transdiagnostischen Faktoren erklärte einen signifikanten Anteil der Varianz am Behandlungsergebnis auf (Varianzaufklärung: 8–27 % Selbstwirksamkeit, 23–42 % Selbstwert, 10–26 % Emotionsregulation). Diskussion/Schlussfolgerung Diese Studie zeigt, dass die Evaluation der Wirksamkeit von Behandlungen in einem naturalistischen klinischen Setting praktikabel ist. Transdiagnostisch bedeutsame Faktoren klärten störungsübergreifend einen substanziellen Teil der statistischen Varianz am Behandlungsergebnis auf. Aussagen über Kausalität sind anhand des vorliegenden Studiendesigns zwar nicht möglich, dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Relevanz störungsübergreifender Trainings (z. B. der Emotionsregulation) zur Verbesserung der Wirksamkeit von Behandlungsansätzen.


2021 ◽  
Vol 71 (02) ◽  
pp. 56-56

Panikstörungen sind für betroffene Patientinnen und Patienten nicht selten mit massiven körperlichen und seelischen Beschwerden verknüpft und induzieren häufig eine psychotherapeutische Behandlung. Es existieren hierfür unterschiedliche Therapieansätze, wobei es bislang aufgrund ungenügender Beobachtungsdaten kaum möglich war, die Outcomes der einzelnen Verfahren komparativ gegenüberzustellen und hinsichtlich ihres Behandlungserfolges zu bewerten.


2021 ◽  
Vol 7 (2) ◽  
pp. 201-219
Author(s):  
Michel A. Schulte-Ostermann ◽  
Marie Luise Grützmacher ◽  
Anya Pedersen ◽  
Christian Huchzermeier

Straffällige Personen weisen eine erhöhte Prävalenz für psychische Störungen und traumatische Erlebnisse auf. Gleichzeitig zeigt die Forschung, dass eine psychotherapeutische Behandlung das Rückfallrisiko senken kann. Aufgrund der positiven Befunde zur Wirksamkeit der Schematherapie im stationären forensischen Setting untersuchte die vorliegende Studie die ambulante Umsetzung der forensischen Schematherapie. Dazu wurden Faktoren betrachtet, die die Entscheidung von Therapierenden für oder gegen die Schematherapie beeinflussen können. Es wurden vor allem die Einflüsse der Persönlichkeit der Patienten, des Substanzkonsums sowie die traumatischen Belastungen in der Kindheit fokussiert. Diese und andere Variablen wurden an 48 Gewalt- und Sexualstraftätern und 9 Therapierenden der Forensischen Fachambulanz des „Zentrums für Integrative Psychiatrie“ in Kiel mittels verschiedener Fragebögen und anhand der Patientenakte erhoben und mit einer binär-logistischen Regression ausgewertet. Im Ergebnis zeigte sich zwar keiner der untersuchten Faktoren als statistisch signifikanter Prädiktor für die Zuweisungsentscheidung. Gemäß Selbstbericht orientierten sich die Therapierenden jedoch vor allem an der Persönlichkeitsstruktur der Patienten und an der Eignung des Therapieverfahrens für den jeweiligen Fall. Auch wenn die Ergebnisse nur unter Vorbehalt betrachtet werden können, untermauern die vorliegenden Befunde den zentralen Stellenwert der Persönlichkeit für die Schematherapie. Zukünftig sollten weitere Faktoren, vor allem unter Berücksichtigung von Therapierenden-Merkmalen, auf ihren prädiktiven Wert für die Zuweisungsentscheidung zur Schematherapie untersucht werden.


2020 ◽  
Vol 65 (5) ◽  
pp. 398-404
Author(s):  
Alexander Obbarius ◽  
Lea Sarrar

Zusammenfassung Hintergrund Bei verschiedenen psychischen Störungsbildern, wie beispielsweise Essstörungen, zeigen sich Einschränkungen in der psychischen Struktur, die sowohl bei Erwachsenen als auch Adoleszenten beschrieben wurden. Bisher liegen jedoch keine empirischen Untersuchungen zur psychischen Struktur bei Adoleszenten bzw. jungen Erwachsenen mit typischen oder subklinischen Formen von Essstörungen vor. Ziele der Arbeit Die vorliegende Studie zielt auf die Untersuchung und den Vergleich verschiedener Strukturdimensionen gemäß Operationalisierter Psychodynamischer Diagnostik bei weiblichen Adoleszenten und jungen Erwachsenen mit unterschiedlicher Ausprägung selbstberichteter anorektischer Essstörungssymptomatik ab. Material und Methoden Es gingen Daten von 141 weiblichen Adoleszenten und jungen Erwachsenen mit keiner, gering oder ausgeprägter selbstberichteter anorektischer Essstörungssymptomatik ein. Die Probandinnen wurden über die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram rekrutiert und mithilfe einer Onlineerhebung befragt. Zum Einsatz kamen der Fragebogen zur Strukturachse der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-SF) sowie das Eating Disorder Inventory‑2 (EDI-2). Ergebnisse Adoleszente und junge Erwachsene mit ausgeprägter selbstberichteter anorektischer Essstörungssymptomatik zeigen auf fast allen Skalen des OPD-SF sowie auf sämtlichen Skalen des EDI‑2 signifikant höhere Werte als Adoleszente und junge Erwachsene ohne bzw. mit geringer Symptomatik. Diese Unterschiede bleiben auch nach Kontrolle für das Alter sowie Vorliegen von Vordiagnosen und psychotherapeutischen (Vor)Behandlungen bestehen. Es zeigen sich deutliche Zusammenhänge zwischen den Skalen des OPD-SF und denen des EDI‑2. Schlussfolgerung Einschränkungen in der psychischen Struktur scheinen sich bereits bei subklinischen Formen gestörten Essverhaltens zu zeigen, zumindest, wenn diese selbstberichtet ist. Die Ergebnisse unterstützen die Notwendigkeit der frühzeitigen Erkennung von Problemen mit dem Essverhalten und des Einbezugs struktureller Aspekte in die psychotherapeutische Behandlung.


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