ZUSAMMENFASSUNGOpportunistische Infektionen des ZNS sind bei Menschen mit HIV-Infektion mit einer substanziellen Morbidität und Mortalität verknüpft. Die häufigsten Infektionen sind die progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML), die Toxoplasma-Enzephalitis und die Kryptokokken-Meningitis. Die Inzidenz liegt unter der antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) unter 1,0/1000 Patientenjahre. Andere Infektionen wie die Cytomegalievirus-Enzephalitis, das EBV-assoziierte primäre ZNS-Lymphom, Infektionen mit Mykobakterien, anderen Herpesviren und anderen Pilzen wie Aspergillus und Candida sind mittlerweile noch seltener. Komplizierend ist das inflammatorische Immunrekonstitutionssyndrom (IRIS), welches nach Initiierung einer cART in Anwesenheit einer gleichzeitigen opportunistischen Infektion auftreten kann. Durch die moderne cART, aber auch durch andere Behandlungsmöglichkeiten ist die Prognose der opportunistischen Infektionen entscheidend verbessert worden.