Opportunistische Infektionen des Nervensystems bei AIDS

2020 ◽  
Vol 39 (09) ◽  
pp. 536-541
Author(s):  
Matthias Maschke

ZUSAMMENFASSUNGOpportunistische Infektionen des ZNS sind bei Menschen mit HIV-Infektion mit einer substanziellen Morbidität und Mortalität verknüpft. Die häufigsten Infektionen sind die progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML), die Toxoplasma-Enzephalitis und die Kryptokokken-Meningitis. Die Inzidenz liegt unter der antiretroviralen Kombinationstherapie (cART) unter 1,0/1000 Patientenjahre. Andere Infektionen wie die Cytomegalievirus-Enzephalitis, das EBV-assoziierte primäre ZNS-Lymphom, Infektionen mit Mykobakterien, anderen Herpesviren und anderen Pilzen wie Aspergillus und Candida sind mittlerweile noch seltener. Komplizierend ist das inflammatorische Immunrekonstitutionssyndrom (IRIS), welches nach Initiierung einer cART in Anwesenheit einer gleichzeitigen opportunistischen Infektion auftreten kann. Durch die moderne cART, aber auch durch andere Behandlungsmöglichkeiten ist die Prognose der opportunistischen Infektionen entscheidend verbessert worden.

1999 ◽  
Vol 56 (11) ◽  
pp. 670-674
Author(s):  
Malinverni ◽  
Furrer

Neurologische Erkrankungen sind bei AIDS häufig. Viele opportunistische Infektionen, auch des zentralen Nervensystems, sind unter dem Einfluß der hochaktiven antiretroviralen Kombinationstherapien praktisch verschwunden. Wir können vermuten, daß einige dieser Infektionen auch unter antiretroviraler Therapie aber zu andern Zeitpunkten und möglicherweise mit andern klinischen Manifestationen auftreten werden. Das Auftreten von gewissen neurologischen Erkrankungen in Abhängigkeit vom Immundefekt wird besprochen. Ebenso werden die häufigsten Ursachen von epileptischen Anfällen und Kopfschmerzen bei HIV-infizierten Patient/innen diskutiert. Bezüglich Kopfschmerzen wird ein systematisches diagnostisches Prozedere ausgehend von drei klinisch häufigen Situationen besprochen: fokale Zeichen, epileptische Anfälle oder alteriertes Bewußtsein; keine fokalen Zeichen, CD4 > 200 mul, kein Meningismus; Fieber und/oder Meningismus, keine fokalen Zeichen. Die Liquoruntersuchung mittels PCR hat heute einen etablierten Platz zur Abklärung der wichtigsten ZNS-Infektionen bei AIDS. Neuroradiologische Verfahren (kraniales MRT oder CT) sind eine zusätzliche, nützliche Hilfsuntersuchung. Die zerebrale Toxoplasmose, Kryptokokkose, progressive multifokale Leukenzephalopathie, Enzephalitiden durch Herpesviren und die Neurosyphilis werden besprochen.


Author(s):  
F. Prantl ◽  
R. Zellmann ◽  
G. Rübsaamen ◽  
T. Beinert ◽  
P. Peschke ◽  
...  

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