Einleitung: Die aktuelle Diagnostik und das therapeutische Vorgehen bei Duodenalverletzungen werden anhand des eigenen Krankengutes dargestellt. Die Duodenalverletzungen sind selten und werden meist erst im Rahmen der explorativen Laparotomie gesehen. Material und Methode: Retrospektive Arbeit über sechs Patienten mit einer Duodenalverletzung, die zwischen 1988 und 1996 am Universitätsspital Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, behandelt wurden. Das Durchschnittsalter betrug 25 Jahre. Viermal lag ein stumpfes Trauma, zweimal eine Schussverletzung vor. Die Klassifizierung erfolgte gemäss dem "Duodenum Organ Injury Scale". Resultate: Dreimal konnte die Verletzung primär verschlossen werden, zweimal wurde eine Duodenojejunostomie mit Rekonstruktion nach Y-Roux und Gallenwegsrekonstruktion durchgeführt, eine Verletzung konnte konservativ behandelt werden. Zu Frühkomplikationen ist es nicht gekommen, zwei Patienten sind während der Hospitalisation an Begleitverletzungen verstorben. Schlussfolgerungen: Die Duodenalverletzung ist eine seltene Verletzung, die diagnostisch und therapeutisch Schwierigkeiten bereitet. Bei penetrierenden Verletzungen sowie bei kreislaufinstabilen Patienten mit stumpfem Abdominaltrauma wird die Diagnose im Rahmen der notfallmässig durchgeführten Laparotomie gestellt. Die Computertomographie des Abdomens bleibt dem kreislaufstabilen Patienten mit stumpfem Trauma vorbehalten. Die Mehrheit der Duodenalverletzungen kann primär verschlossen werden.