sagittales profil
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2019 ◽  
Vol 39 (02) ◽  
pp. 90-94
Author(s):  
Claudius Thomé

ZusammenfassungIn den letzten Jahren hat das sagittale Profil der Wirbelsäule zunehmend Beachtung gefunden und es konnten je nach Beckenkonfiguration unterschiedliche Wirbelsäulentypen identifiziert werden. Kommt es durch die fortschreitende Bandscheibende-generation zu einer Entlordosierung der Lendenwirbelsäule, resultiert eine sagittale Dysbalance, oft im Sinne einer degenerativen Lumbalskoliose. Nicht selten forcieren Versteifungsoperationen diese Entwicklung iatrogen durch Fixierungen in entlordosierter Position. Fällt das C7-Lot vor die Hüftköpfe, spricht man von dekompensierter sagittaler Dysbalance, die von vielen Wirbelsäulenchirurgen als entscheidend für die Patientendisabilität angesehen wird und aufwändige Korrekturoperationen indiziert werden. Derartige Eingriffe, die häufig Osteotomien erfordern, gehen jedoch mit einem 50 %igen perioperativen Komplikationsrisiko und mit einer Versagens- bzw. Reoperationsrate von ebenfalls 50 % einher, so dass dieser Hype zunehmend kritisch gesehen wird, zumal beispielsweise in Fällen von lumbalen Spinalstenosen ungeachtet des sagittalen Profils reine Dekompressionsoperationen gute Ergebnisse erzielen. Bei insgesamt spärlicher Evidenzlage können daher aktuell umfangreiche Deformitätenkorrekturen nur bei ausgeprägter sagittaler Dysbalance und stärksten, therapierefraktären Beschwerden empfohlen werden. Eine detaillierte präoperative Evaluation und Risikoabschätzung ist in diesem Zusammenhang ebenso unerlässlich wie die Versorgung an spezialisierten Zentren. In diesem selektionierten Patientengut sind Outcome und Patientenzufriedenheit allerdings erstaunlich gut. Es ist davon auszugehen, dass sich die Datenlage in den nächsten Jahren verdichtet und auch altersspezifische Empfehlungen möglich sind. Auch wenn aktuell die routinemäßige Korrektur des sagittalen Profils bei allen Patienten nicht empfohlen werden kann, so macht das Konzept der sagittalen Balance grundsätzlich Sinn. Dementsprechend sollte bei Instrumentationen vor allem der unteren Lendenwirbelsäule eine Wiederherstellung der physiologischen lumbalen Lordose angestrebt werden.


2019 ◽  
Vol 03 (01) ◽  
pp. 63-66
Author(s):  
Claudius Thomé

ZusammenfassungIn den letzten Jahren hat das sagittale Profil der Wirbelsäule zunehmend Beachtung gefunden und es konnten je nach Beckenkonfiguration unterschiedliche Wirbelsäulentypen identifiziert werden. Kommt es durch die fortschreitende Bandscheibendegeneration zu einer Entlordosierung der Lendenwirbelsäule, resultiert eine sagittale Dysbalance, oft im Sinne einer degenerativen Lumbalskoliose. Nicht selten forcieren Versteifungsoperationen diese Entwicklung iatrogen durch Fixierungen in entlordosierter Position. Fällt das C7-Lot vor die Hüftköpfe, spricht man von dekompensierter sagittaler Dysbalance, die von vielen Wirbelsäulenchirurgen als entscheidend für die Patientendisabilität angesehen wird und aufwändige Korrekturoperationen indiziert werden. Derartige Eingriffe, die häufig Osteotomien erfordern, gehen jedoch mit einem 50 %igen perioperativen Komplikationsrisiko und mit einer Versagens- bzw. Reoperationsrate von ebenfalls 50 % einher, so dass dieser Hype zunehmend kritisch gesehen wird, zumal beispielsweise in Fällen von lumbalen Spinalstenosen ungeachtet des sagittalen Profils reine Dekompressionsoperationen gute Ergebnisse erzielen. Bei insgesamt spärlicher Evidenzlage können daher aktuell umfangreiche Deformitätenkorrekturen nur bei ausgeprägter sagittaler Dysbalance und stärksten, therapierefraktären Beschwerden empfohlen werden. Eine detaillierte präoperative Evaluation und Risikoabschätzung ist in diesem Zusammenhang ebenso unerlässlich wie die Versorgung an spezialisierten Zentren. In diesem selektionierten Patientengut sind Outcome und Patientenzufriedenheit allerdings erstaunlich gut. Es ist davon auszugehen, dass sich die Datenlage in den nächsten Jahren verdichtet und auch altersspezifische Empfehlungen möglich sind. Auch wenn aktuell die routinemäßige Korrektur des sagittalen Profils bei allen Patienten nicht empfohlen werden kann, so macht das Konzept der sagittalen Balance grundsätzlich Sinn. Dementsprechend sollte bei Instrumentationen vor allem der unteren Lendenwirbelsäule eine Wiederherstellung der physiologischen lumbalen Lordose angestrebt werden.


2019 ◽  
Vol 03 (01) ◽  
pp. 59-62
Author(s):  
Bernhard Meyer ◽  
Ehab Shiban

Zusammenfassung Hintergrund Der Zusammenhang zwischen der globalen sagittalen Balance und dem klinischen Outcome bei adulter spinaler Deformität hat in den letzten 30 Jahren sehr stark an Bedeutung zugenommen. Allerdings ist die Evidenzlage mit diesem Hype nicht mitgewachsen. Ziele der Arbeit In dieser Arbeit wird die Evidenzlage kritisch diskutiert und ein abgestuftes Behandlungsvorgehen vorgestellt. Material und Methoden Es erfolgte eine ausführliche Literaturrecherche über Medline sowie die Zusammenfassung der Meinung der Autoren. Ergebnisse Bis auf wenige systematische Reviews haben alle publizierten Arbeiten Evidenzlevel III oder IV. Die absolute Mehrheit dieser Veröffentlichungen berichten über Korrelationen zwischen radiologischen Parametern der spinopelvinen Balance und dem klinischen Befinden des Patienten. Eine prospektive randomisierte Studie über die Effektivität der Wiederherstellung der sagittalen Balance gibt es nicht. Erschwerend hinzu werden die sehr hohe Komplikations- und Reoperationsraten nach Operationen zu Wiederherstellung der sagittalen Balance beobachtet. Diskussion Solange keine eindeutige Evidenz besteht, muss die Indikation zur Korrekturoperation extrem zurückhaltend gestellt werden. Wenn diese Form der Chirurgie überleben will, muss sie sich den Kriterien einer evidenzbasierten Evaluation unterziehen.


2019 ◽  
Vol 03 (01) ◽  
pp. 37-58 ◽  
Author(s):  
Heiko Koller

ZusammenfassungDie Notwendigkeit der Rekonstruktion eines physiologischen sagittalen Wirbelsäulenprofils bei Wirbelsäulenoperationen wird regelhaft in Fachdiskussionen kritisch hinterfragt. Die Gründe dafür liegen in der Natur sog. Deformitäteneingriffe, welche eine gesteigerte Komplexizität, operativen Schweregrad und auch Komplikationspotenzial mit sich führen. Der vorliegende Artikel erarbeitet ausführlich die Bedeutung der Rekonstruktion eines spinalen Alignments und einer sagittalen spinalen Balance. Vorteile und potenzielle Schwierigkeiten sowie Herausforderungen werden ausgewogen dargestellt. Die klinische Erfahrung, gestützt von wachsender publizierter Evidenz, bestärkt den Wirbelsäulenchirurgen in seinem Auftrag, auch die spinale sagittale Balance bei Wirbelsäuleneingriffen zu wahren und bei Bedarf auch zu rekonstruieren.


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