ZusammenfassungDie Zöliakie ist eine der weltweit häufigsten Erkrankungen mit einer geschätzten Prävalenz von etwa 0,5 – 1 %. Die Erkrankung entsteht als Folge einer Kombination von Umweltfaktoren (Glutenproteine von Weizen, Roggen oder Gerste) und genetischen Faktoren (hauptsächlich humane Leukozytenantigene HLA-DQ2 oder -DQ8). Aktuell stellt eine strikte glutenfreie Diät (GFD) die einzige Therapiemöglichkeit dar. Allerdings ist die Einhaltung dieser Diät schwierig, nicht zuletzt deshalb, weil Gluten in vielen Fertignahrungsmitteln enthalten ist. Folglich kann die konsequente Vermeidung von Gluten tiefe Einschnitte sowohl in der Nahrungsauswahl als auch im Sozialleben zur Folge haben. Zudem führt die GFD auch bei völlig adhärenten Patienten nicht in jedem Fall zu einer klinischen und histologischen Normalisierung. Deshalb ist das Interesse an (adjunktiven) nicht-diätischen Therapieansätzen für die Zöliakie groß. Ziel dieser Arbeit ist es, basierend auf pathophysiologischen Konzepten zur Zöliakie neueste pharmakologische Therapieansätze vorzustellen und zu diskutieren.