Immer mehr wird heutzutage über Burnout gesprochen. Wie früher bei der Neurasthenie soll ein durch Berufsstress bedingtes und nicht stigmatisierendes Beschwerdebild umschrieben werden. Burnout ist allerdings weder eine psychiatrische Diagnose, noch ein klar abgegrenztes wissenschaftliches Konzept. Die Beschwerden umfassen in erster Linie emotionale Erschöpfung, Verhaltensänderungen am Arbeitsplatz und Abnahme der Leistungsfähigkeit. Bei den Ursachen spielen neben dem chronischen Arbeitsstress eine biographisch bedingte Vulnerabilität und das allgemeine Sinndefizit in unserer Gesellschaft eine Rolle. Prävention und Behandlung konzentrieren sich auf die Verbesserung der individuellen Stressbewältigungsfertigkeiten, Optimierung der Arbeitsplatzsituation, Einplanung von mehr Erholungszeiten und tiefergehende Haltungs- und Lebensstilveränderungen. Dies wird erreicht mittels verhaltenstherapeutisch-edukativen Lernprozessen, analytisch orientierten Psychotherapien, Pharmakotherapie und umfassenden Behandlungen in Kliniken.