subjektive gesundheit
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(FIVE YEARS 10)

H-INDEX

6
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Sonja Linder ◽  
Nico Seifert ◽  
Ingmar Rapp

Zusammenfassung Hintergrund Während die negative Beziehung zwischen Armut und Gesundheit vielfach dokumentiert wurde, ist bislang unklar, ob diese auf soziale Verursachung oder auf indirekte oder direkte Selektion zurückzuführen ist. Des Weiteren wird Armut bislang meist aus dem Einkommen abgeleitet, obwohl dieses nur gering mit den tatsächlichen materiellen Lebensbedingungen korreliert ist. Die vorliegende Studie untersucht erstmals für Deutschland, ob sich materielle Deprivation auch unter verbesserter Kontrolle von indirekter Selektion auf die subjektive Gesundheit auswirkt. Methodik Die Analyse basiert auf den Daten des für Deutschland repräsentativen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) der Jahre 2001 bis 2015. Das Analysesample enthält 54 995 Beobachtungen von 14 434 Männern und 60 766 Beobachtungen von 15 912 Frauen, jeweils mit einem durchschnittlichen Alter von 50 Jahren. Zunächst wird versucht, die bisherigen Forschungsergebnisse in gepoolten OLS- (POLS) und Random Effects-Modellen (RE) zu bestätigen. Anschließend werden lineare Fixed Effects-Regressionen (FE) berechnet, um für indirekte Selektion in Armut als Resultat von unbeobachteten zeitstabilen Merkmalen zu kontrollieren. Ergebnisse In den POLS-Modellen zeigt sich, im Einklang mit früheren Studien, sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein negativer Zusammenhang von materieller Deprivation und subjektiver Gesundheit. Diese Beziehung reduziert sich in den FE-Modellen stark. Aber auch nach verbesserter Kontrolle von indirekter Selektion lässt sich weiterhin eine signifikante Verschlechterung der Gesundheit durch materielle Deprivation feststellen, die mit steigender Intensität der materiellen Deprivation graduell zunimmt. Schlussfolgerung Die Ergebnisse legen nahe, dass der negative Zusammenhang zwischen materieller Deprivation und subjektiver Gesundheit zu einem großen Teil durch indirekte Selektion bedingt ist. Der im FE-Modell verbleibende negative und graduelle Zusammenhang deutet darauf hin, dass materielle Deprivation die Gesundheit verschlechtert.


Author(s):  
Elżbieta Buczak-Stec ◽  
Hans-Helmut König ◽  
Steffi G. Riedel-Heller ◽  
André Hajek

Zusammenfassung Ziel der Studie Beschreibung des Anteils sexueller Minoritäten in der älteren Wohnbevölkerung in Deutschland und Darstellung einer möglichen Assoziation mit depressiven Symptomen. Methodik Daten der sechsten Welle (Jahr 2017) des Deutschen Alterssurveys (n = 5133). Das Durchschnittsalter betrug 66,1 Jahre (43–90 Jahre). Die Allgemeine Depressionsskala (Kurzversion, ADS-K) wurde zur Erfassung depressiver Symptome verwendet. Es wurde zwischen Hetero-, Bi- und Homosexuellen unterschieden. In die Analysen haben wir u. a. die folgenden Kovariaten aufgenommen: Alter, Geschlecht, Partnerschaftsstatus, Wohnort, subjektive Gesundheit, körperliche Funktionsfähigkeit (kurze Skala SF-36). Ergebnisse In der älteren Wohnbevölkerung in Deutschland identifizieren sich 92,8 % der Individuen als Heterosexuelle, 1,7 % als Bisexuelle, 1,1 % als Homosexuelle und 4,3 % als „Andere“. Bivariat zeigte sich, dass kein signifikanter Zusammenhang zwischen sexueller Orientierung und depressiven Symptomen besteht. In multiplen Regressionsanalysen bestätigte sich dieses Ergebnis. Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass kein signifikanter Zusammenhang zwischen der sexuellen Orientierung und depressiven Symptomen in der älteren Wohnbevölkerung in Deutschland besteht.


2020 ◽  
Author(s):  
Kristina Heilmann ◽  
Richard Hinrichs ◽  
Max Herke ◽  
Matthias Richter ◽  
Katharina Rathmann

Zusammenfassung Ziel der Studie Die Studie untersucht erstmals die Assoziation zwischen den „Big Five“-Persönlichkeitsmerkmalen und der selbstberichteten Gesundheit sowie der Lebenszufriedenheit Heranwachsender in Deutschland. Methodik Datenbasis bildet das Nationale Bildungspanel (NEPS), Startkohorte 3 (Welle 3, 2012). Die Stichprobe umfasst (n=5440) Heranwachsende der siebten Klassen in Regelschulen. Als Persönlichkeitsmerkmale werden die „Big Five“ (BFI-10) herangezogen: Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus und Offenheit. Die statistische Analyse erfolgt bivariat und in binär-logistischen Mehrebenenmodellen unter Berücksichtigung der Clusterung der Heranwachsenden in Schulklassen und Schulen. Ergebnisse Heranwachsende mit ausgeprägtem Neurotizismus haben ein höheres Risiko einer schlechten Gesundheitseinschätzung (OR: 1,33) sowie niedrigen Lebenszufriedenheit (OR: 1,46). Hingegen weisen Heranwachsende mit hohen Werten in Gewissenhaftigkeit ein verringertes Risiko einer schlechten Gesundheitseinschätzung (OR: 0,72) und geringen Lebenszufriedenheit (OR: 0,59) auf. Hohe Werte in Extraversion (OR: 0,78) und Verträglichkeit (OR: 0,72) sind ebenfalls mit einer höheren Lebenszufriedenheit, nicht jedoch mit einer besseren Gesundheit assoziiert. Das Merkmal Offenheit steht weder mit der selbstberichteten Gesundheit noch mit der Lebenszufriedenheit von Heranwachsenden in Zusammenhang. Schlussfolgerung Die Ergebnisse legen nahe, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wichtige Indikatoren sowohl für die Gesundheit als auch die Lebenszufriedenheit von Heranwachsenden im frühen Jugendalter darstellen können. Es bedarf jedoch weiterer Studien, die die Zusammenhänge und ihre Verallgemeinerbarkeit auf andere Altersgruppen prüfen. Der Rolle von Persönlichkeitsmerkmalen für die Gesundheit und die Lebenszufriedenheit Heranwachsender wurde in Deutschland bislang nur wenig Beachtung geschenkt und sollte in zukünftigen Analysen Berücksichtigung finden.


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