ZUSAMMENFASSUNGHoloprosenzephalie (HPE) ist ein komplexes Krankheitsbild mit variabler genetischer und klinischer Ausprägung. Es existieren verschiedene Formen der HPE mit Unterschieden in der Schwere des Verlaufes. Die schwere Form der HPE stellen die lobare und alobare HPE dar, die mit Zyklopie (Vereinigung von beiden Augenanlagen in einer einzigen Orbita) einhergehen, wohingegen Minor-Formen/HPE-Spektrumerkrankungen eine Mikrozephalie und/oder Hypotelorismus oder eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte aufweisen. Die genetischen Mechanismen sind noch nicht abschließend geklärt. Es wurden autosomal-dominante, rezessive und digenetische Vererbungsmuster beschrieben. Wir ergänzen das Spektrum der HPE-Erkrankungen um eine Patientin mit compound heterozygoter DISP1-Mutation, die einen Panhypopituitarismus in Kombination mit Entwicklungverzögerung, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, persistierendem Ductus Arteriosus Botalli und Visusminderung aufweist.