Themenkarrieren in der Wissenschaft - Organization & Public Management
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Published By Springer Fachmedien Wiesbaden

9783658356880, 9783658356897

Author(s):  
Andreas Gravert

ZusammenfassungIn diesem Kapitel wird das zweite von zwei Fallbeispielen, die Entstehung des Themas Klimawandel, empirisch untersucht. Im Bereich der Raumplanung bzw. auch der Planungswissenschaft, wird unter dem Begriff Klimawandel in der Regel die aktuelle Klimaerwärmung vor dem Hintergrund ihrer Raumbedeutsamkeit verhandelt. Dies umfasst nicht nur die Auswirkungen des Raumes auf den Klimawandel durch die Emission von Treibhausgasen, sondern (mittlerweile) auch die Auswirkungen des prognostizierten und bereits eintretenden Klimawandels auf den Raum und den Umgang damit. Bei der Untersuchung kommen qualitative Methoden (Literaturauswertung, leitfadengestützte Interviews) sowie quantitative Methoden (Netzwerkanalyse, deskriptive Statistik) zum Einsatz. Die Schilderung erfolgt anhand der bereits dargelegten Phasenheuristik mit einer Latenzphase 1980-2006 (Kp. 8.1), einer Durchbruchphase im Jahr 2007 (Kp. 8.2), einer Fokusphase 2008-2012 (Kp. 8.3) und einer Normalisierungsphase 2013-2014 (Kp. 8.4). Eine umfassende quantitative Gesamtbetrachtung der Themenkarriere Klimawandel wird in Abschnitt 8.5 vorgenommen. Abschließend wird ein Kapitel 8.6 ein Zwischenfazit gezogen.


Author(s):  
Andreas Gravert

ZusammenfassungIn diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengetragen und die Forschungsfrage ‚Wie entstehen Themen in der Planungswissenschaft?‘ in komprimierter Form beantwortet. Dafür werden zunächst die empirischen Befunde zu den Themenkarrieren Schrumpfende Städte und Klimawandel in eine allgemeine Beschreibung der Entstehung von Themen in der Planungswissenschaft überführt. Die eigentliche Funktion der Phasenheuristik kommt hier zum Tragen: Durch sie werden die empirischen Analysen zu den beiden Themenkarrieren in jeweils vergleichbare Segmente aufgeteilt, sodass die konkreten Ereignisse und Prozesse in einem synoptischen Phasenverlauf eingeordnet werden können (siehe Kp. 9.1). Auf dieser Grundlage wird nach den Faktoren geforscht, die maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der fachgemeinschaftlichen Aufmerksamkeit gegenüber den beiden Themenverläufen hatten. Hier werden generalisierbare Mechanismen abgeleitet, die den beiden planungswissenschaftlichen Themenkarrieren zu Grunde liegen (siehe Kp. 9.2). Schließlich wird auf die Auswirkungen eingegangen, die die temporären Fokussierungen auf die planungswissenschaftliche Disziplin haben (siehe Kp. 9.3).


Author(s):  
Andreas Gravert

ZusammenfassungIn diesem Kapitel wird die Karriere des Themas Schrumpfende Städte in der Planungswissenschaft unter die Lupe genommen. Das Thema impliziert die Gleichzeitigkeit von demografischen, ökonomischen sowie städtischen und stadtregionalen Niedergangsprozessen. Bei der Untersuchung kommen qualitative Methoden (Literaturauswertung, leitfadengestützte Interviews) sowie quantitative Methoden (Netzwerkanalyse, deskriptive Statistik) zum Einsatz. Die Analyse setzt bereits ab Mitte der 1970er Jahre ein, als das Absinken der Geburtenrate unter die Sterberate die deutsche Planungswissenschaft erstmals veranlasste, die demografische Schrumpfung und deren Folgen zu diskutieren (Kp. 7.1). Es folgt eine Schilderung der Latenzphase in den Jahren 1991-1999 (Kp. 7.2), der Durchbruchphase 2000-2001 (Kp. 7.3), der Fokusphase 2002-2006 (Kp. 7.4) und der Normalisierungsphase ab 2007 (Kp. 7.5). Eine umfassendere quantitative Gesamtbetrachtung der Themenkarriere Schrumpfende Städte wird in Abschnitt 7.6 vorgenommen. Abschließend wird ein Kapitel 7.7 ein Zwischenfazit gezogen.


Author(s):  
Andreas Gravert
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ZusammenfassungIn diesem abschließenden Kapitel werden auf Basis der vorgelegten Erkenntnisse Anknüpfungspunkte für weitergehende Diskussionen und Forschungen gegeben. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Kapiteln werden hier keine systematisch gewonnenen Forschungsergebnisse dargestellt. Vielmehr ist der Abschnitt als Brücke zu verstehen, mit der das gewonnene Wissen über Themenkarrieren in der Planungswissenschaft für weitergehende Diskussionen und Forschungen zugänglich gemacht wird. In Kapitel 10.1 wird eine Abwägung der Vor- und Nachteile von Themenkarrieren bzw. genauer von temporären Fokussierungen vorgenommen. In Kapitel 10.2 werden Anstöße zum Umgang mit Themenkarrieren in der Planungswissenschaft gegeben. Zuletzt wird in Kapitel 10.3 die Methodik reflektiert und weiterer Forschungsbedarf benannt.


Author(s):  
Andreas Gravert

ZusammenfassungIn diesem Kapitel werden der Ausgangspunkt, das Ziel und die Struktur dieser Arbeit dargelegt. Dabei wird zunächst die Forschungslücke umrissen, in die diese Arbeit stößt: Die fehlende Auseinandersetzung mit Themenkarrieren in der Wissenschaft. Es wird die Fragestellung „Wie entstehen Themen in der Planungswissenschaft?“ hergeleitet und die darin enthaltenen Begriffe definiert. Anschließend wird erklärt, warum die institutionalistische Wissenschaftssoziologie als Perspektive gewählt wird. Als Untersuchungsfeld dient die Disziplin der Planungswissenschaft, die grob charakterisiert wird und deren Vorarbeiten für die Beschäftigung mit Themenkarrieren zusammengefasst werden. Zuletzt werden das Vorgehen dieser Arbeit und der Aufbau dieses Buches erklärt.


Author(s):  
Andreas Gravert
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ZusammenfassungIn diesem Kapitel wird aufbauend auf den vorangegangenen Kapiteln zu Transformationen in der Wissenschaft (Kp. 2), zur Entstehung von Themen (Kp. 3) und zur Funktionsweise der Wissenschaft (Kp. 4) die theoretische Perspektive entwickelt, die zur Analyse von Themenkarrieren in der Planungswissenschaft eingenommen wird. Es erfolgt also die Selektion, Übersetzung und Anpassung der Erkenntnisse aus dem Theorieteil mit dem Ziel, die eigene empirische Analyse zu leiten und die Beantwortung der Frage „Wie entstehen Themen in der Wissenschaft?“ zu ermöglichen. Es wird ein Raster von Konzepten dargelegt, das der Erfassung und Einordnung empirischer Beobachtungen dient und das es ermöglicht, jene Erklärungsgegenstände zu untersuchen, die als potenziell relevant für die Beantwortung der Forschungsfrage identifiziert worden sind. Die Explikation dieser Forschungsheuristik verläuft in fünf Abschnitten vom Allgemeinen zum Konkreten. Zunächst werden zentrale Konzepte des zu rekonstruierenden Makrophänomens – Themenkarrieren in der Wissenschaft – definiert und erläutert. Für die Rekonstruktion wird auf das Kategoriengerüst des Akteurzentrierten Institutionalismus sowie dessen Prinzip der Mikrofundierung von Makrophänomenen zurückgegriffen. Dieses Gerüst, einschließlich des dieser Arbeit zugrunde liegenden Verständnisses von Struktur und Akteur*in sowie von der wechselseitigen Dynamik zwischen diesen beiden Polen, wird anschließend dargelegt. Im dritten Schritt wird der institutionelle Kontext des Systems Wissenschaft und dessen Einbettung in die gesellschaftliche Umwelt skizziert. Im Anschluss wird auf wissenschaftliche Akteur*innen und deren Handlungskontext eingegangen. Zuletzt werden die Erkenntnisse in Bezug auf die Themenwahl wissenschaftlicher Akteur*innen konkretisiert und systematisiert.


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Andreas Gravert
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ZusammenfassungDieses Kapitel folgt der Frage, welche Ansätze zur Erklärung der Entstehung von Aufmerksamkeit in der Wissenschaft bereits existieren. In den Blick geraten dabei insbesondere Makro-Beschreibungen und -Erklärungen für das Aufkommen und Abklingen der fachgemeinschaftlichen Beschäftigung mit bestimmten Theorien, Methoden, Schulen oder wissenschaftlichen Modeerscheinungen. Hierfür werden vier Theoriestränge voneinander abgegrenzt, erläutert und auf Schnittmengen mit der Fragestellung dieser Arbeit geprüft: Zunächst wird mit dem „Paradigmenwechsel“ nach Kuhn eine der bis heute einflussreichsten wissenschaftssoziologischen Theorien zur Erklärung wissenschaftlicher Transformationen dargelegt. Eine wesentliche Grundlage Kuhns stellen Flecks „Denkkollektive“ dar, in deren Tradition Theorien zur Entstehung „Epistemischer Gemeinschaften“ zu sehen sind. Mit „theory groups“ und „invisible colleges“ werden zwei auf den Lehrstuhl von De Solla Price zurückgehende Theorien zur Diffusion wissenschaftlicher Schulen vorgestellt. Schließlich werden die normativen Diskussionen unterschiedlichster Fachrichtungen zu „Modeerscheinungen“ oder „fashions“ in der Wissenschaft gesammelt und in einen Zusammenhang gebracht.


Author(s):  
Andreas Gravert
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ZusammenfassungDieses Kapitel legt den zweiten von drei Teilen des theoretischen Fundaments für die Identifizierung, Beschreibung und Erklärung von Themenkarrieren in der Wissenschaft. Hier werden Ansätze der Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie der Politikwissenschaft zur Beschreibung und Erklärung der Entstehung von Themen evaluiert. Ziel ist es, Konzepte, Merkmale und Mechanismen der Themenentstehung zu erfassen, deren Übertragbarkeit auf die Wissenschaft in den folgenden Kapiteln dieser Arbeit geprüft werden kann. Dies fängt bei der Klärung grundlegender Begriffe wie Thema oder Themenkarriere an und hört bei der Analyse unterschiedlicher Ansätze der Agenda Setting-Forschung auf. Auf diese Weise sollen die Wissenschaftssoziologie und die Planungswissenschaft durch die Forschungstraditionen der Medien- und Kommunikationswissenschaften sowie der Politikwissenschaft befruchtet werden. Zunächst werden im Teilkapitel 3.1 Konzeptualisierungen der Begriffe Thema, Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit diskutiert. In den darauf folgenden Abschnitten werden unterschiedliche Forschungstraditionen zur Beschreibung und Erklärung der Themenentstehung erläutert. Hierzu gehören zunächst die auf Luhmann und Downs zurückgehenden Themenzyklusmodelle (Kp. 3.2). Daran anschließend werden Agenda Setting-Ansätze aus den Medien- und Kommunikationswissenschaften diskutiert, die insbesondere auf die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch die Salienz und das Framing von Themen fokussieren (Kp. 3.3). Das letzte Teilkapitel behandelt politikwissenschaftliche Ansätze des Agenda Setting, die die hohe Bedeutung der öffentlichen Problematisierung von Themen für das Zustandekommen politischer Entscheidungen betonen und auf die Identifizierung von Mechanismen des Setzens und Blockierens von Themen durch rivalisierende Gruppen abzielen (Kp. 3.4).


Author(s):  
Andreas Gravert

ZusammenfassungIn diesem Kapitel werden wissenschaftssoziologische Erkenntnisse zur Funktionsweise der Wissenschaft dargelegt und diskutiert. Die Erkenntnisse werden vor dem Hintergrund der Fragestellung – ‚Wie entstehen Themen in der Wissenschaft?‘ – aufgearbeitet. Die Beschaffenheit des institutionellen Rahmens bzw. die personenunabhängigen Regeln und Normen des sozialen Systems der Wissenschaft werden dabei als Erklärungsmoment anvisiert. Im Verständnis der Arbeit resultieren wissenschaftliche Themenkarrieren aus den aggregierten (bewussten und unbewussten) Entscheidungen der einzelnen Mitglieder einer Fachgemeinschaft hinsichtlich der Wahl ihrer Forschungsthemen über einen Zeitverlauf. In der Konsequenz lautet die auf die Akteur*innenebene heruntergebrochene Fragestellung: ‚Wie wählen wissenschaftliche Akteur*innen ein Thema?‘. Im Rückbezug auf das zu erklärende Makrophänomen ergibt sich schließlich die Frage: ‚Wie lassen sich Veränderungen der aggregierten Entscheidungen wissenschaftlicher Akteur*innen hinsichtlich ihrer Themenwahl erklären?‘. Dieser Frage folgend verläuft die Darstellung der Struktur und Dynamik der Wissenschaft in drei Abschnitten vom Allgemeinen zum Konkreten. Zunächst werden die Besonderheiten der Wissenschaft sowie deren Einbettung in die gesellschaftliche Umwelt anhand einer differenzierungstheoretischen Sichtweise in den Blick genommen (Kp. 4.1). In dem darauf folgenden Kapitel (4.2) werden Strukturen der inneren Differenzierung der Wissenschaft dargestellt sowie die Mechanismen wissenschaftlicher Erkenntnisproduktion aufgearbeitet. Abschließend werden die drei zentralen Einflussgrößen des institutionellen Kontextes der Wissenschaft – die formale Koordination, die Allokation von Reputation und die Allokation von materiellen Ressourcen – sowie deren Zusammenspiel erläutert (Kp. 4.3).


Author(s):  
Andreas Gravert
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ZusammenfassungIn diesem Kapitel wird das methodische Vorgehen, das im empirischen Teil dieser Arbeit (Kp. 7 und Kp. 8) zum Einsatz kommt, transparent gemacht und begründet. Ziel der Empirie ist es, die Datengrundlage für die Beantwortung der Forschungsfrage ‚Wie entstehen Themen in der Planungswissenschaft‘ herzustellen. Hierfür leitet der analytische Rahmen ein Kategoriengerüst aus der Theorie ab, das den Fokus auf die potenziell erklärungsrelevanten Aspekte richtet. Die Methodik muss ermöglichen, diese Aspekte im Zuge der empirischen Analyse zu erfassen. Als Untersuchungsfeld dient die deutsche Planungswissenschaft. Hier sind Themenkarrieren nachzuweisen, zu rekonstruieren und Mechanismen der wissenschaftlichen Aufmerksamkeitsentstehung offenzulegen. Im Folgenden wird das mehrstufige empirische Forschungsdesign erläutert. Zunächst ist dabei herzuleiten, warum ein vergleichender Fallstudienansatz gewählt wird und anhand welcher Kriterien die beiden Fälle ausgewählt werden (Kp. 6.1). Im Anschluss wird die Operationalisierung der beiden gewählten Themen vorgenommen (Kp. 6.2). In Abschnitt 6.3 wird die quantitative Analyse erläutert, was die Datenerhebung sowie die angewandten Auswertungsmethoden der Bibliometrie und der formalen Netzwerkanalyse mit einschließt. Abschließend wird in Abschnitt 6.4 auf die qualitative Datenerhebung und -auswertung eingegangen, wobei primär leitfadengestützte Interviews zum Einsatz kommen.


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