ZusammenfassungIn diesem Kapitel wird aufbauend auf den vorangegangenen Kapiteln zu Transformationen in der Wissenschaft (Kp. 2), zur Entstehung von Themen (Kp. 3) und zur Funktionsweise der Wissenschaft (Kp. 4) die theoretische Perspektive entwickelt, die zur Analyse von Themenkarrieren in der Planungswissenschaft eingenommen wird. Es erfolgt also die Selektion, Übersetzung und Anpassung der Erkenntnisse aus dem Theorieteil mit dem Ziel, die eigene empirische Analyse zu leiten und die Beantwortung der Frage „Wie entstehen Themen in der Wissenschaft?“ zu ermöglichen. Es wird ein Raster von Konzepten dargelegt, das der Erfassung und Einordnung empirischer Beobachtungen dient und das es ermöglicht, jene Erklärungsgegenstände zu untersuchen, die als potenziell relevant für die Beantwortung der Forschungsfrage identifiziert worden sind. Die Explikation dieser Forschungsheuristik verläuft in fünf Abschnitten vom Allgemeinen zum Konkreten. Zunächst werden zentrale Konzepte des zu rekonstruierenden Makrophänomens – Themenkarrieren in der Wissenschaft – definiert und erläutert. Für die Rekonstruktion wird auf das Kategoriengerüst des Akteurzentrierten Institutionalismus sowie dessen Prinzip der Mikrofundierung von Makrophänomenen zurückgegriffen. Dieses Gerüst, einschließlich des dieser Arbeit zugrunde liegenden Verständnisses von Struktur und Akteur*in sowie von der wechselseitigen Dynamik zwischen diesen beiden Polen, wird anschließend dargelegt. Im dritten Schritt wird der institutionelle Kontext des Systems Wissenschaft und dessen Einbettung in die gesellschaftliche Umwelt skizziert. Im Anschluss wird auf wissenschaftliche Akteur*innen und deren Handlungskontext eingegangen. Zuletzt werden die Erkenntnisse in Bezug auf die Themenwahl wissenschaftlicher Akteur*innen konkretisiert und systematisiert.