B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport
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Published By Georg Thieme Verlag Kg

1613-3269, 1613-0863

2021 ◽  
Vol 37 (06) ◽  
pp. 284-288
Author(s):  
Arne Morsch

ZusammenfassungTrotz der hohen Evidenz für die gesundheitliche Wirkungsbreite körperlicher Aktivität werden Sport und Bewegung immer noch nicht hinreichend in medizinische Strategien zur Vorbeugung und Behandlung zentraler Erkrankungsgruppen einbezogen. Grund hierfür ist unter anderem, dass im Tätigkeitsfeld „Sport und Bewegung“ ein strukturelles Professionalisierungsdefizit zu konstatieren ist. Mit ihren Studienangeboten in den Bereichen Prävention, Gesundheit, Fitness und Sport sowie in der Sport- und Bewegungstherapie leistet die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement einen wichtigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und Professionalisierung dieses Tätigkeitsfeldes.


2021 ◽  
Vol 37 (06) ◽  
pp. 277-283
Author(s):  
Christian Raschner ◽  
Carolin Hildebrandt ◽  
Stefanie Niedermeier ◽  
Lisa Steidl-Müller
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie hohe Prävalenz von Rückenbeschwerden in der Bevölkerung, insbesondere von Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, hat negative Auswirkungen auf die individuelle Lebensqualität und Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Als mögliche Ursachen wurden unter anderem eine verminderte Rumpfkraft und/oder eine schlechte neuromuskuläre Ansteuerung beschrieben. Zur Vorbeugung oder Therapie von Rückenschmerzen sind Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur in Kombination mit einer adäquaten neuromuskulären Ansteuerung entscheidend. Der Gymnastikball hat sich dabei als effizientes Trainingsmittel erwiesen. Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht im Bereich der therapeutischen Maßnahmen und des Trainings vermehrt die Implementierung von kostengünstigen Miniatur-Sensoren mit dazugehörenden Apps. In diesem Praxisbeitrag wird ein neuartiges Stabilisations- und Gleichgewichtstraining im Sitzen auf einem Gymnastikball mit integriertem Bewegungssensor und dazugehöriger Trainings-App vorgestellt. Dazu wird ein flexibler Gurt, in welchen ein kleiner dreidimensionaler Neigungssensor integriert ist, um den Gymnastikball gelegt. Dadurch können die Bewegungen des Gymnastikballs mit einer Abtastrate von 100 Hz erfasst werden. Die Bewegungsdaten werden über Bluetooth in die Trainings-App auf ein Tablet oder Handy übertragen. Nach einer Kalibrierung der Sensorposition erscheinen die Menüpunkte Balance, Training sowie Spiele am Bildschirm. Ziel bei den vorgegebenen Übungen ist es, die auf dem Bildschirm vorgegebenen Bewegungen bzw. Positionen durch vom Neigungssensor erfasste (feinmotorische) Bewegungen auf dem Gymnastikball nachzustellen. Konkret geht es darum, dass der Übende den über Echtzeitfeedback am Tablet dargestellten grünen Steuerkreis möglichst schnell in den sich bewegenden oder unbewegten blauen Zielkreis steuert und der Bewegung folgt oder die Position hält. In den Menüpunkten Balance und Training können drei Schwierigkeitsstufen mit bis zu 13 Übungen bei einer Übungsdauer von ca. fünf Minuten ausgewählt werden. Eine Besonderheit im Trainingsmodus stellt die Möglichkeit eines gespiegelten Trainings dar. Gespiegeltes Training bedeutet, dass die vorgegebenen Bewegungen des Zielkreises von der trainierenden Person in die jeweils entgegengesetzte Richtung ausgeführt werden müssen. Die Trainings-App stellt, speziell für die jüngeren Personen, sechs einfache Feedbackspiele am Gymnastikball bereit. Somit bietet das neue sensorbasierte Feedbacktraining am Gymnastikball eine kostengünstige, anwenderfreundliche Einsatzmöglichkeit mit motivierenden und zielgerichteten Übungen für den Gesundheits-, Fitness- und Rehabilitationsbereich.


2021 ◽  
Vol 37 (06) ◽  
pp. 260-268
Author(s):  
Oliver Walle

Zusammenfassung Hintergrund Bewegungsmangel gehört zu den führenden Risikofaktoren für gesundheitliche Probleme, weshalb allgemeine Empfehlungen von mindestens 150 Minuten pro Woche moderater oder 75 Minuten intensiver körperlicher Aktivität sprechen. Bereits vor der Corona-Pandemie zeigte sich in nationalen und internationalen Untersuchungen ein unzureichendes Bewegungsverhalten der Menschen; in den Untersuchungsgruppen traf dies teilweise sogar auf über 50% der Proband*innen zu. Infolge der Pandemie kam es aufgrund des Infektionsschutzes und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen zur verstärkten Homeoffice-Tätigkeit. Dies führte zu einer veränderten Arbeits- und Lebenssituation und demnach auch zu einem veränderten Gesundheitsverhalten. In der vorliegenden Studie wurde daher den Fragen nachgegangen, welche Auswirkungen die Homeoffice-Tätigkeit auf die körperliche Aktivität der Beschäftigten hatte, welche Faktoren dabei eine Rolle spielten und welche Erkenntnisse sich für die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ableiten lassen. Methodik Im Juni 2021 wurde eine Online-Befragung durchgeführt unter Verwendung des GPAQ-Fragebogens (GPAQ=Global Physical Activity Questionnaire) der World Health Organization (WHO) sowie ergänzender Fragen zu Veränderungen des Bewegungs- und Sitzverhaltens und deren Gründen, zu Aktivitätsbeispielen und Wünschen für Maßnahmen. Die Auswertung erfolgte für den GPAQ-Fragebogen auf Basis der WHO-Leitlinie und anschließender deskriptiver Kennwerte und Häufigkeiten. Die weiteren Variablen wurden primär mit Häufigkeitsverteilungen sowie Freitextantworten nach der Methode der qualitativen Datenanalyse (QDA) ausgewertet. Ergebnisse An der Befragung nahmen 193 Beschäftigte unterschiedlicher Unternehmen und Branchen teil, davon konnten 183 gültige Datensätze für eine Aktivitätsauswertung herangezogen werden. 25% wiesen ein geringes, 51% ein moderates und 24% ein hohes Aktivitätsniveau auf, die durchschnittlichen Sitzzeiten lagen bei 8,9 Stunden pro Tag. Es zeigte sich sowohl eine Erhöhung des Aktivitätsverhaltens bei einigen während der Pandemie als auch eine Verringerung bei anderen. Insgesamt war in Bezug auf die Sitzzeiten eine deutliche Zunahme zu erkennen. Die qualitativen Daten zeigen Gründe für die Veränderungen im Bewegungsverhalten auf, zugleich werden Möglichkeiten zur Förderung der körperlichen Aktivität genannt. Schlussfolgerungen Die Studie liefert Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Homeoffice-Tätigkeit während der Corona-Pandemie. Zugleich werden Potenziale für die BGF im Homeoffice deutlich.


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