betriebliche gesundheitsförderung
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154
(FIVE YEARS 35)

H-INDEX

8
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Vol 37 (06) ◽  
pp. 260-268
Author(s):  
Oliver Walle

Zusammenfassung Hintergrund Bewegungsmangel gehört zu den führenden Risikofaktoren für gesundheitliche Probleme, weshalb allgemeine Empfehlungen von mindestens 150 Minuten pro Woche moderater oder 75 Minuten intensiver körperlicher Aktivität sprechen. Bereits vor der Corona-Pandemie zeigte sich in nationalen und internationalen Untersuchungen ein unzureichendes Bewegungsverhalten der Menschen; in den Untersuchungsgruppen traf dies teilweise sogar auf über 50% der Proband*innen zu. Infolge der Pandemie kam es aufgrund des Infektionsschutzes und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen zur verstärkten Homeoffice-Tätigkeit. Dies führte zu einer veränderten Arbeits- und Lebenssituation und demnach auch zu einem veränderten Gesundheitsverhalten. In der vorliegenden Studie wurde daher den Fragen nachgegangen, welche Auswirkungen die Homeoffice-Tätigkeit auf die körperliche Aktivität der Beschäftigten hatte, welche Faktoren dabei eine Rolle spielten und welche Erkenntnisse sich für die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ableiten lassen. Methodik Im Juni 2021 wurde eine Online-Befragung durchgeführt unter Verwendung des GPAQ-Fragebogens (GPAQ=Global Physical Activity Questionnaire) der World Health Organization (WHO) sowie ergänzender Fragen zu Veränderungen des Bewegungs- und Sitzverhaltens und deren Gründen, zu Aktivitätsbeispielen und Wünschen für Maßnahmen. Die Auswertung erfolgte für den GPAQ-Fragebogen auf Basis der WHO-Leitlinie und anschließender deskriptiver Kennwerte und Häufigkeiten. Die weiteren Variablen wurden primär mit Häufigkeitsverteilungen sowie Freitextantworten nach der Methode der qualitativen Datenanalyse (QDA) ausgewertet. Ergebnisse An der Befragung nahmen 193 Beschäftigte unterschiedlicher Unternehmen und Branchen teil, davon konnten 183 gültige Datensätze für eine Aktivitätsauswertung herangezogen werden. 25% wiesen ein geringes, 51% ein moderates und 24% ein hohes Aktivitätsniveau auf, die durchschnittlichen Sitzzeiten lagen bei 8,9 Stunden pro Tag. Es zeigte sich sowohl eine Erhöhung des Aktivitätsverhaltens bei einigen während der Pandemie als auch eine Verringerung bei anderen. Insgesamt war in Bezug auf die Sitzzeiten eine deutliche Zunahme zu erkennen. Die qualitativen Daten zeigen Gründe für die Veränderungen im Bewegungsverhalten auf, zugleich werden Möglichkeiten zur Förderung der körperlichen Aktivität genannt. Schlussfolgerungen Die Studie liefert Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Homeoffice-Tätigkeit während der Corona-Pandemie. Zugleich werden Potenziale für die BGF im Homeoffice deutlich.


2021 ◽  
Author(s):  
Alfons Hollederer

Zusammenfassung Ziel der Studie Die Sekundäranalyse zielt darauf, die Verbreitung und Inanspruchnahme der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) in Deutschland zu untersuchen. Methodik Datenbasis ist die BIBB-/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. Sie ist eine randomisierte repräsentative CATI-Erhebung von 20.012 Erwerbstätigen ab 15 Jahren in Deutschland. Es werden Anteilswerte zwischen verschiedenen Gruppen verglichen und eine binäre logistische Regressionsanalyse durchgeführt. Ergebnisse 47% der Erwerbstätigen berichten, dass in ihrem Betrieb in den letzten 2 Jahren Maßnahmen der BGF durchgeführt wurden. 25% der Erwerbstätigen haben an einem Angebot zur BGF in den letzten 2 Jahren teilgenommen. Mit der Betriebsgröße nehmen die Anteile der Erwerbstätigen, die ein BGF-Angebot im Betrieb bestätigen, stark zu, aber die Inanspruchnahmequoten sinken. Die Erwerbstätigen in Betrieben mit Betriebs-/Personalrat geben überproportional häufig eine Durchführung der BGF an. Erwerbstätige mit niedrigem sozio-ökonomischen Status bekunden dagegen in relativ geringem Ausmaß BGF-Angebote. BGF wird besonders wenig in Betrieben von Erwerbstätigen ohne Berufsabschluss, in einem befristeten Arbeitsverhältnis, mit Entlassungsgefahr und Leiharbeitnehmern umgesetzt. Binäre logistische Regressionsanalysen zielen darauf, Prädiktoren des BGF-Angebots zu identifizieren. Im Vergleich zu den Kleinbetrieben ist bei den Erwerbstätigen in mittleren Unternehmen die Wahrscheinlichkeit für ein BGF-Angebot in ihrem Betrieb mehr als doppelt (OR=2,17) und in Großunternehmen mehr als fünffach erhöht (OR=5,64). Im Öffentlichen Dienst stehen die Chancen von Erwerbstätigen auf BGF im Betrieb wesentlich besser als in Industrie, Handwerk, Handel oder weiteren Bereichen. Erwerbstätige mit ausländischer Staatsangehörigkeit haben im Vergleich zu deutschen Erwerbstätigen eine signifikant geringere Chance, dass in ihrem Betrieb BGF angeboten wird (OR=0,78). Ein sehr guter oder ausgezeichneter Gesundheitszustand geht mit einer etwas gesteigerten OR von 1,15 für BGF im Betrieb einher. In Betrieben, in denen die Erwerbstätigen mit der Arbeit insgesamt sehr zufrieden sind, ist die Wahrscheinlichkeit eines BGF-Angebots deutlich erhöht (OR=1,70). Schlussfolgerung Die Studie zeigt große Disparitäten in der BGF auf. Es braucht zielgruppenspezifische Handlungsstrategien in der BGF, um sowohl Kleinbetriebe als auch innerhalb von Betrieben die Erwerbstätigen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status besser zu erreichen.


2021 ◽  
Vol 37 (60) ◽  
pp. 31-37
Author(s):  
Klaus Weiß ◽  
Janina Gassert ◽  
Gerhard Huber

ZusammenfassungMit dem Präventionsgesetz wurde dem Betrieb als herausgehobenes Setting der Gesundheitsförderung für erwachsene Menschen Rechnung getragen. Leider werden diese legislativen Steilvorlagen nur ungenügend umgesetzt. Dabei besteht gerade in der Pflege ein hoher Bedarf. Der demografische Wandel verschärft die bereits angespannte Situation in der stationären Pflege. Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement werden bisher in den Einrichtungen der stationären Altenpflege nur punktuelle Maßnahmen mit einer geringen Wirkungskraft angeboten. Darüber hinaus sind bisherige Standards in der Betrieblichen Gesundheitsförderung unter Berücksichtigung der arbeitsorganisatorischen Strukturen (wie z. B. Schichtarbeit, viele Teilzeitbeschäftigte) unwirksam. Unter Berücksichtigung der entwickelten Qualitätsstandards im Betrieblichen Gesundheitsmanagement werden im Projekt POLKA Lösungsansätze initiiert und wissenschaftlich begleitet. Ziel hierbei ist es, die Beschäftigten in der stationären Pflege optimal zu unterstützen. Für die Lösungsansätze wurde ein Lotsen- und Experten-System entwickelt, dass in der Umsetzung bedarfsorientierter Interventionen eine optimale Unterstützung bietet. Die Projektinitiatoren verfolgen dabei das langfristige Ziel, das System nachhaltig fortführen zu können und weitere stabile Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen.


2021 ◽  
Vol 37 (60) ◽  
pp. 72-74
Author(s):  
Hanna-Kathrin Kraaibeek

ZusammenfassungDer demografische Wandel in Deutschland ist durch niedrige Geburtenraten und eine ständig steigende Lebenserwartung gekennzeichnet. Prognostiziert wird der Anstieg des Anteils der hochaltrigen Menschen und somit einer Zunahme der Zahl Pflegebedürftiger. Das zieht einen Bedarf an professionellen Pflegekräften nach sich. Der Beruf der Pflegekraft in der Altenpflege ist ein anspruchsvolles Tätigkeitsfeld mit zahlreichen Herausforderungen. Für die Pflegekraft führt die gesundheitliche Belastung durch Schichtarbeit und die physisch und psychisch herausfordernde Arbeit zu einem überdurchschnittlich hohen Krankenstand. Die Arbeit im Wechselschichtdienst erhöht zusätzlich das Risiko, am Metabolischen Syndrom und damit an abdomineller Fettleibigkeit, Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerten zu erkranken. Die Pflegebranche steht im Vergleich zu anderen Berufszweigen bundesweit an der Spitze der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Gesunde Pflegekräfte sind für die Gesellschaft unverzichtbar. Der betrieblichen Gesundheitsförderung kommt daher große Bedeutung in der Gesunderhaltung der Pflegekräfte zu.


Author(s):  
S. Wedel ◽  
E. Nöfer ◽  
A. Schütz

Zusammenfassung Hintergrund Die akademischen Ausbildungsangebote zu den Themen betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) sind vielfältig. Bislang gibt es keine genaue Übersicht darüber, welche Studiengänge in Deutschland als späteres Berufsfeld explizit BGM oder BGF nennen und welche Lerninhalte sie vermitteln. Ziel der Arbeit Ziel dieser Arbeit war die Analyse der akademischen Ausbildungskonzepte zum BGM. Studiengänge, die explizit auf das spätere Betätigungsfeld BGM/BGF abzielen, wurden recherchiert und ihre Lerninhalte analysiert. Material und Methoden Mithilfe der Suchbegriffe „Gesundheit“ und „Health“ wurden Studiengänge identifiziert, die BGM oder BGF als berufliche Perspektive nennen. 60 entsprechende Studiengänge wurden mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse hinsichtlich der Lerninhalte ausgewertet. Ergebnisse Die Gesundheitswissenschaften bilden mit 22 % der Lerninhalte das am häufigsten vertretene Wissenschaftsgebiet. Daneben sind Lerninhalte aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften (14 %), Medizin (7 %), Psychologie (7 %) und Sportwissenschaften (6 %) häufig vertreten. Weitere wichtige Elemente bilden Lerninhalte zur Förderung der Forschungskompetenz sowie Praktika. Insgesamt zeigt sich große Varianz hinsichtlich der Lerninhalte. Diskussion Studiengänge unterschiedlicher Ausrichtungen (gesundheitswissenschaftlich, psychologisch und sportwissenschaftlich ausgerichtet) unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lerninhalte erheblich. Dennoch beanspruchen alle, die Absolvent*innen auf eine Tätigkeit im Bereich BGM/BGF vorzubereiten. Obwohl Arbeitsschutz und betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) laut Literatur wesentliche Säulen des BGM sind, spiegeln sich diese Themen kaum in den Lerninhalten der Studiengänge wieder.


Author(s):  
Juliane Brachwitz ◽  
Henrik Habenicht ◽  
Tobias Ruttke ◽  
Jana Kampe ◽  
Rüdiger Trimpop

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