Die Rehabilitation
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(FIVE YEARS 2)

Published By Georg Thieme Verlag Kg

1439-1309, 0034-3536

2022 ◽  
Author(s):  
Birgit Senft ◽  
Michaela Krenn ◽  
Doris Petz ◽  
Sigurd Hochfellner

Zusammenfassung Ziele In der internationalen Literatur werden Steigerungen der Inzidenzraten psychischer Erkrankungen durch die COVID-19-Pandemie berichtet. Junge Menschen und Menschen mit psychischen Vorerkrankungen sind besonders durch die Pandemie belastet. Gegenstand dieser Studie sind das Ausmaß psychischer Symptombelastung, die Funktionsfähigkeit und der Behandlungserfolg bei Rehabilitanden der medizinisch-psychiatrischen Rehabilitation im Jahr vor Beginn der COVID-19-Pandemie und während der COVID-19-Phase. Methodik Die Daten von N=1715 Rehabilitanden mit Reha-Abschluss vor dem ersten Lockdown und von N=707 Rehabilitanden mit Reha-Beginn nach der Corona-bedingten Schließung der Klinik von März bis Mai 2020 aus den Jahren 2019 und 2020 werden hinsichtlich der Stichprobencharakteristik sowie der Ergebnisse in den Patient-reported Outcomes (Beginn und Ende der Rehabilitation) verglichen. Ergebnisse Zwischen den beiden Beobachtungszeiträumen zeigen sich keine bedeutsamen Unterschiede in der soziodemografischen Charakteristik der Rehabilitanden. Bei Reha-Beginn zeigt sich in der Skala Somatisierung kein signifikanter Unterschied, in den Skalen Ängstlichkeit und Depressivität zeigt sich während der COVID-19-Phase ein signifikant höherer Wert, allerdings im Ausmaß eines sehr kleinen Effekts. In den Skalen zu Aktivitäten und Teilhabe (ICF 3 F AT) sowie bei der Funktionsfähigkeit (WHODAS 2.0) unterscheiden sich die Werte der Vergleichszeiträume bei Reha-Beginn nicht. Rehabilitanden mit niedrigerem sozioökonomischem Status (Reha-Geld oder Invaliditäts-/Berufsunfähigkeitspension) weisen hingegen in einigen Skalen kritischere Werte auf. Der Reha-Erfolg ist vergleichbar mit dem Zeitraum vor der COVID-19-Pandemie und liegt im Bereich von mittleren bis hohen Effektgrößen. Schlussfolgerung Die Studie zeigt – unter Berücksichtigung der Limitationen – geringe oder gar keine signifikanten Unterschiede in den soziodemografischen Daten und in der Symptombelastung bei Reha-Beginn und die Effektgrößen sind vergleichbar mit dem Zeitraum vor der COVID-19-Pandemie. Die Ergebnisse internationaler Studien, dass es zu einem deutlichen Anstieg psychischer Belastungen während der COVID-19-Pandemie in der Bevölkerung gekommen ist, können nicht direkt auf die österreichische Reha-Klientel übertragen werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Eva Jansen ◽  
Patricia Hänel
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Nationale und internationale Literatur sowie eigene Vorarbeiten zeigen, dass die berufliche Integration von migrierten Ärzt*innen in Rehabilitationskliniken eine große Herausforderung darstellt. Methode Das Projekt „Strukturierte Transition und Integration in der Rehabilitation“ (STIR) entwickelte partizipativ mit vier Rehabilitationskliniken in Deutschland verschiedene Maßnahmen zur strukturierten Transition und beruflichen Integration migrierter Ärzt*innen. Zu den ausgewählten Maßnahmen gehören ein Kurzfilm, eine Website, Führungskräftetrainings, interkulturelle Trainings, ein Peer Support Programm und ein Gesprächsleitfaden für Startgespräche. In diesem Artikel beschreiben wir die Vorbereitung, Durchführung und Evaluierung der Prototypen der oben genannten Maßnahmen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bezüglich Akzeptanz, Praktikabilität und Integrierbarkeit. Ergebnis Es zeigt sich, dass alle getesteten Maßnahmen im klinischen Alltag gut umsetzbar sind und von den Teilnehmer*innen akzeptiert und für nützlich gehalten werden. Optimierungsmöglichkeiten werden beschrieben. Schlussfolgerung Die Studie gibt erste Hinweise auf Interventionen, die die berufliche Integration von migrierten Mediziner*innen fördern. Weitere Untersuchungen zu Nachhaltigkeit und genaue Anpassung an die lokale Zielgruppe sind zu empfehlen.


2021 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Geidl ◽  
Gorden Sudeck ◽  
Judith Wais ◽  
Klaus Pfeifer
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel Dieser Beitrag zielt auf die zusammenfassende Analyse des Status quo der Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation im Hinblick auf die Etablierung des biopsychosozialen Gesundheitsverständnisses mit einem besonderen Fokus auf das Thema Bewegungsförderung; darauf aufbauend werden Konsequenzen für die Optimierung der Bewegungstherapie abgeleitet. Methodik Um das Ziel zu erreichen, wurde ein dreischrittiges Vorgehen gewählt, welches auf die Herausarbeitung von Qualitätsdimensionen und qualitätsrelevanten Handlungs-/Inhaltsbereichen für eine bewegungsförderliche Bewegungstherapie aufbaut: 1.) die Analyse des aktuellen Status quo der Bewegungstherapie in Bezug auf die qualitätsrelevanten Charakteristika basierend auf den aktuellen Ergebnissen aus dem Projekt „Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation: eine Bestandsaufnahme auf Einrichtungs- und Akteursebene“ (BewegtheReha); 2.) die Herausarbeitung von Optimierungspotenzial und 3.) die Ableitung von Konsequenzen zur systematischen Qualitätsentwicklung der Bewegungstherapie. Ergebnisse Der Status quo der Bewegungstherapie konnte für die folgenden Handlungs- und Inhaltsbereiche herausgearbeitet werden: Assessment und Informationseinholung, Ziel- und Wirkbereiche, bewegungstherapeutische Angebote und Inhalte, Arbeitsweise und Durchführung, Therapiekontrolle sowie Zuweisung zur Bewegungstherapie (Schritt 1). Die Ergebnisse verdeutlichten, dass das bewegungsförderliche Potenzial von Bewegungstherapie innerhalb der medizinischen Rehabilitation bislang nicht optimal ausgeschöpft wird. Es zeigen sich insbesondere Bedarfe für mehr Interdisziplinarität, mehr Patientenorientierung, ein grundsätzliches Arbeiten auf Basis von theorie- und evidenz-basierter biopsychosozialer Therapiekonzepte bei gleichzeitig stärkerer Manualisierung und Standardisierung (Schritt 2). Ansatzpunkte für eine Qualitätsverbesserung finden sich sowohl auf der Programmebene, als auch auf der Therapeutenebene sowie der Systemebene. Die abgeleiteten Handlungsempfehlungen (Schritt 3) zur Qualitätsentwicklung der Bewegungsförderung in der Bewegungstherapie beziehen sich auf drei Ebenen: a) die Personalentwicklung, z. B. hinsichtlich der verbesserten Nutzung und Qualität des Aus-, Fort- und Weiterbildungssystems, b) die Organisationsentwicklung, z. B. Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit sowie c) die Bereitstellung von Ressourcen, z. B. Zugang zu Informationen. Schlussfolgerungen Die abgeleiteten Konsequenzen bilden die Grundlage für die systematische Weiterentwicklung und Optimierung der Bewegungsförderung in der Bewegungstherapie im Rahmen der medizinischen Rehabilitation. Auf Basis der Ergebnisse können nächste Schritte für eine Verbesserung der Konzept- und Prozessqualität einer nachhaltigen Bewegungstherapie mit Fokus auf das Ziel der Bewegungsförderung identifiziert und eingeleitet werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Bürger ◽  
Rüdiger Nübling ◽  
Marco Streibelt

Zusammenfassung Hintergrund Die Nutzerwahrnehmung des erwerbsbezogenen Behandlungsangebotes ist von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung und den Erfolg der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR). Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Bund hat deshalb die Entwicklung des Fragebogeninstrumentes MBOR-R gefördert, mit dessen Hilfe Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität speziell des erwerbsbezogenen Angebotes aus Rehabilitandensicht erfasst werden können. In diesem Beitrag wird eine Kurzversion vorgestellt und mit der Langversion verglichen. Methodik Basierend auf einer repräsentativen, nach Indikationsbereichen geschichteten Stichprobe wurden berufstätige Versicherte bis 65 Jahren ein halbes Jahr nach ihrer Rehabilitation zufallsgesteuert mit einer Langversion (N=28 276) oder einer Kurzversion (N=6611) von MBOR-R befragt. Ergänzend wurden Routinedaten des Rehabilitationsträgers (RSD) mit einbezogen. Je 27 Items der Langversion und 8 Items der Kurzversion wurden zu einem Gesamtwert aufaddiert und im Hinblick auf teststatistische Gütekriterien und Stichprobensensitivität verglichen. Ergebnisse Die Teilnahmequoten lagen bei der Kurzversion mit 31% (N=2115) geringfügig über der der Langversion mit 28% (N=8019). Die Bearbeitungsqualität in beiden Versionen ist vergleichbar. Kurz- und Langversion korrelieren zu r=0,96 (p<0,01) miteinander. Beide Versionen weisen ähnliche Validitätskennwerte auf und trennen gut zwischen MBOR und Standardrehabilitation. Sie sind beide robust gegenüber demografischen, krankheitsbezogenen sowie sozialmedizinischen Risikofaktoren. Rehabilitanden mit Sucht und psychosomatischen sowie neurologischen Erkrankungen bewerten ihre Rehabilitation als deutlich stärker erwerbsorientiert im Vergleich zu anderen Indikationen, insbesondere der Pneumologie. Schlussfolgerung Die Kurzversion eignet sich aufgrund des geringen Erhebungsaufwandes und der einfachen Auswertung und Interpretation v. a. für routinemäßige Erhebungen der MBOR-Versorgungsqualität. Die Langversion erlaubt eine differenzierte Erfassung des MBOR-Angebotes von Rehabilitationseinrichtungen im Sinne von Stärken-/Schwächen-Analysen.


2021 ◽  
Vol 60 (06) ◽  
pp. 401-414
Author(s):  
Klaus Junghanns

Schlafstörungen treten im Verlauf des Alterns vermehrt auf und neigen zur Chronifizierung. Mithilfe der Kognitiven Verhaltenstherapie der Insomnie (CBT-I) lassen sich nichtorganische Schlafstörungen in ihrer Entstehung und Aufrechterhaltung besser verstehen und mit gezielten Interventionen mildern oder beseitigen. Es ist oft die bessere Alternative zur langzeitigen Verschreibung von Schlafmitteln.


2021 ◽  
Vol 60 (06) ◽  
pp. 362-363
Author(s):  
Marius Poersch

Die zeitgemäße Herausforderung der Rehaforschung liegt in der Frage, wie Rehabilitanden an der Entwicklung und Durchführung ihrer eigenen Rehakonzepte partizipativ beteiligt werden können.


2021 ◽  
Vol 60 (06) ◽  
pp. 361-361

Eine aktuelle in den Archives of Physical Medicine and Rehabilitation veröffentliche Studie beziffert den pandemiebedingten Rückgang von Rehabilitationsanträgen in Deutschland für April bis Dezember 2020 mit 14,5%. Für die Studie wurden mehr als 3 Millionen bei den Rentenversicherungsträgern in den Jahren 2019 und 2020 eingereichte Rehabilitationsanträge ausgewertet.


2021 ◽  
Vol 60 (06) ◽  
pp. 355-356
Author(s):  
Wilfried Mau

Liebe Leserinnen, liebe Leser,nach den letzten Informationen an dieser Stelle möchte ich Ihnen eine weitere Veränderung bei den Herausgebern bekannt geben. Im Jahr 2022 wird die Herausgeberfunktion für die Rubrik CME-Fortbildungen, die ich seit der Einführung in dieser Zeitschrift im Jahr 2013 betreut habe, an Herrn Prof. Dr. Axel Schlitt übergehen. Bei dieser Gelegenheit gilt mein herzlicher Dank vor allem den Autorinnen und Autoren der mehr als 25 in diesem Zeitraum neu erstellten CME-Fortbildungsbeiträge aus allen Indikationsbereichen der medizinischen Rehabilitation. Mit großem Engagement ist es diesen meistens in Rehabilitationseinrichtungen verantwortlich tätigen Kolleginnen und Kollegen gelungen, auf Basis der besten verfügbaren Evidenz und mit Berücksichtigung der Rahmenbedingungen in Deutschland wertvolle Orientierungen für die Praxis zu bieten. Sie tragen dazu bei, die Möglichkeiten und den Stellenwert der Rehabilitation in den verschiedenen Indikationsbereichen zu verdeutlichen. Einerseits erscheint dies vor dem Hintergrund vielfältiger Herausforderungen der Rehabilitation dringend geboten, andererseits bieten sich dafür verschiedene Chancen, die von allen Akteurinnen und Akteuren im Kontext der Sicherung und Wiederherstellung von Teilhabe zu nutzen sind. Dazu gehört das aktuelle Bewusstsein politisch Verantwortlicher für die Bedeutung der Rehabilitation am Beispiel der Long-/Post-COVID-19-Erkrankungen, das kürzlich von einer interministeriellen Arbeitsgruppe ausgedrückt wurde (Deutscher Bundestag - Drucksache 19/32659).


2021 ◽  
Vol 60 (06) ◽  
pp. 359-359

Der GKV-Spitzenverband und die Verbände der Krankenkassen auf Bundesebene haben im Juni 2021 in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) die „Gemeinsamen Empfehlungen zur mobilen Rehabilitation“ verabschiedet. Die Gemeinsamen Empfehlungen (GE) vom 01.06.2021 ersetzen die bisherigen Rahmenempfehlungen zur mobilen geriatrischen Rehabilitation vom 01.05.2007 und die Eckpunkte für die mobile indikationsspezifische Rehabilitation vom 05.04.2016. Sie definieren die kontextbezogenen Voraussetzungen und Indikationen, bei denen Leistungen zur mobilen Rehabilitation in Betracht kommen, und legen die Behandlungselemente, die Regeldauer der Maßnahmen sowie die Behandlungsfrequenz fest. Ferner enthalten sie personelle und strukturelle Anforderungen an die Leistungserbringer. In die Arbeiten wurde auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile Rehabilitation (BAG MoRe) einbezogen.


2021 ◽  
Vol 60 (06) ◽  
pp. 360-360

Obwohl die Behindertenhilfe durch die Coronapandemie und die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung besonders belastet wurde, nahm die mediale Öffentlichkeit ihre Situation nach Ansicht der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) kaum wahr. Die BGW gab daher ein Forschungsvorhaben in Auftrag, um Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen und den sie unterstützenden Akteurinnen und Akteuren in der Behindertenhilfe zu dokumentieren, die aufgetretenen Probleme zu analysieren und Lehren aus der Krise zu ziehen. Der Schwerpunkt der Studie lag auf den Angeboten zur Teilhabe am Arbeitsleben, angegliederten Wohnformen und Alltagsunterstützung in Privathaushalten.


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