Journal for Educational Research Online
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Published By Waxmann

1866-6671

2021 ◽  
Vol 2021 (2) ◽  
pp. 62-83
Author(s):  
Sebastian Thürer ◽  
Nanine Lilla ◽  
Wim Nieuwenboom ◽  
Marianne Schüpbach

Im Fokus dieser Querschnittstudie steht die individuelle und im Klassenkontext vorherrschende Akkulturationsorientierung und der Zusammenhang mit der erreichten Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse. Akkulturationsorientierung wird hierbei im Sinne Berrys (1997) als individuelle Orientierung an der Aufnahme- und Herkunftskultur verstanden, welche in dieser Studie anhand latenter Profilanalysen unter Berücksichtigung affektiver, behavioraler und kognitiver Aspekte komplex erfasst wird. Die so ermittelten Akkulturationsprofile, assimiliert, integriert, separiert und indifferent, werden in Mehrebenenanalysen zunächst auf individueller Ebene berücksichtigt, um die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in Abhängigkeit von ihren Akkulturationsprofilen mit der von Schülerinnen und Schülern ohne Migrationshintergrund erreichten Lesekompetenz zu vergleichen. Weiter werden die im Klassenkontext vorherrschenden Akkulturationsprofile auf Klassenebene modelliert. Auf Individualebene zeigt sich, dass Schülerinnen und Schüler mit separiertem und indifferentem Akkulturationsprofil niedrigere Lesekompetenzen erzielen als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund, auf Klassenebene stehen die Anteile der unterschiedlichen Akkulturationsprofile in der Klasse nach Berücksichtigung des besuchten Schultyps in keinem Zusammenhang mit der Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler.


2021 ◽  
Vol 2021 (2) ◽  
pp. 84-108
Author(s):  
Amelie Labsch ◽  
Monja Schmitt ◽  
Lena Nusser ◽  
Marianne Schüpbach

Vergleiche in sozialen Interaktionen sind zentral für das individuelle Selbstwertgefühl. Inwiefern heterogene Bezugsgruppen hinsichtlich sozialen und ethnischen, aber auch körperlichen, geistigen und kognitiven Merkmalen und Voraussetzungen, wie sie nicht erst seit Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention in Klassen des allgemeinen Bildungssystems zu finden sind, das Selbstwertgefühl bedingen, ist noch unzureichend beantwortet. Qualitative Studien zeigen bislang, dass Schüler:innen ohne sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) selbstwertförderliche Erfahrungen machen, sobald sie eine inklusive Umgebung besuchen. Quantitative Arbeiten deuten dagegen auf einen negativen Zusammenhang zwischen inklusivem Lernkontext und individuellem Selbstwertgefühl hin. Allerdings wurden in bisherigen Arbeiten meist nur Merkmale des Lernkontextes oder des Individuums als Prädiktoren herangezogen. Mit Daten des Nationalen Bildungspanels wird daher untersucht, ob Zusammenhänge zwischen dem Besuch einer inklusiven Klasse an Regelschulen und dem Selbstwertgefühl von Schüler:innen ohne SPF unter Kontrolle individueller und kontextueller Merkmale bestehen. Mehrebenenanalysen zeigen, dass Schüler:innen ohne SPF generell und auch bei einer zunehmend inklusiven Klassenkomposition von einem geringeren Selbstwertgefühl berichten als Peers in Klassen ohne Schüler:innen mit SPF. Dieser Zusammenhang besteht nicht mehr, sobald für den besuchten Bildungsgang und die sozioökonomische Klassenkomposition kontrolliert wird.


2021 ◽  
Vol 2021 (2) ◽  
pp. 30-61
Author(s):  
Marcel Helbig ◽  
Anna Marczuk
Keyword(s):  

Um Übergangsfaktoren in die Hochschule zu identifizieren, hat die bisherige Forschung vor allem die Merkmale von Studienberechtigten betrachtet. Deutlich weniger ist hingegen zur Rolle des Schulkontextes bekannt. In unserer Untersuchung analysieren wir, inwiefern die Mitschüler:innen (Peer-Group) die individuelle Studierneigung beeinflussen. Unsere Annahmen lauten: Je mehr Schüler:innen in einer Schule aus Akademikerfamilien stammen und je mehr Schüler:innen ein Studium planen, desto wahrscheinlicher ist eine Studienplanung bei einzelnen Schüler:innen. Zur Prüfung dieser Hypothesen wurden Mehrebenenanalysen anhand der Daten des Studienberechtigtenpanels des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) berechnet. Es zeigt sich, dass ein höherer Anteil an Mitschüler:innen, die ein Studium planen, die Studienentscheidung einzelner Schüler:innen begünstigt. Die soziale Zusammensetzung (Anteil Akademikerkinder) scheint hingegen keine eindeutige Rolle zu spielen. Dies deutet darauf hin, dass die Peers über Werte und Normen und weniger über die Informationsweitergabe die Studienentscheidung einzelner Schüler:innen beeinflussen. Insgesamt konnte dargestellt werden, dass die Schule ein wichtiger Sozialisationsraum ist, in dem Bildungsentscheidungen beeinflusst werden.


2021 ◽  
Vol 2021 (2) ◽  
pp. 5-29
Author(s):  
Armin Jentsch ◽  
Jörg Doll ◽  
Ilse Stangen ◽  
Dennis Meyer ◽  
Gabriele Kaiser

In der vorliegenden Studie wird untersucht, wie sprachbezogene Merkmale von Lehramtsstudierenden und in universitären Lerngelegenheiten von ihnen genutzte Studieninhalte mit ihrem Wissenserwerb zusammenhängen. Es wurden das deutschdidaktische Wissen von N = 320 angehenden Lehrkräften mit Fach Deutsch und das erziehungswissenschaftliche Wissen von N = 1698 angehenden Lehrkräften aller Unterrichtsfächer getestet. Die multivariaten Zusammenhänge wurden mit zwei analog spezifizierten Strukturgleichungsmodellen überprüft, die in beiden Wissensbereichen ca. 30 % der Varianz aufklärten. Hypothesenkonform zeigte sich in beiden Wissensbereichen ein moderater negativer Effekt einer nichtdeutschen Familiensprache und ein kleiner positiver Effekt der Fremdsprachenkenntnisse. Eine Wechselwirkungshypothese beider Sprachvariablen wurde nur für das erziehungswissenschaftliche Wissen durch die Daten gestützt. Weiterhin ergab sich ein Zusammenhang der studentischen Nutzungsangaben mit dem Wissenserwerb von kleiner (Deutschdidaktik) oder mittlerer Effektstärke (Erziehungswissenschaft). Die Befunde werden vor dem Hintergrund eines Angebots-Nutzungs-Modells diskutiert. Sie deuten unter anderem eine große Vielfalt unterschiedlicher Sprachen bei den angehenden Lehrkräften mit nichtdeutscher Familiensprache an.


2021 ◽  
Vol 2021 (2) ◽  
pp. 109-131
Author(s):  
Julia-Carolin Osada ◽  
Hildegard Schaeper

Teachers’ individual characteristics, such as cognitive and academic abilities, interests, and personality, are considered relevant for their professional competencies, successful teaching, the development of students’ competencies, and student achievement. This study re-examined the idea that the teaching profession attracts people with rather unfavorable characteristics, differentiating teaching degrees and study majors. Using extensive data from the German National Educational Panel Study (NEPS; Starting Cohort First-Year Students; N = 8952) and multinomial logistic regression, the study investigated whether students’ individual characteristics influence the choice of (a) study programs (teacher education vs. other) and (b) teaching degrees (primary and special vs. lower secondary vs. upper secondary education/Gymnasium). The empirical results showed that individual characteristics predict the choice of study programs and teaching degrees and that it is crucial to take into account teacher education students’ heterogeneity when investigating teacher education and the teaching profession.


2021 ◽  
Vol 2021 (1) ◽  
pp. 157-181
Author(s):  
Christian Hunkler ◽  
Aileen Edele ◽  
Stefan Schipolowski

Die Relevanz von Bildung für die Arbeitsmarktintegration von Migranten ist gut belegt. Die Migrationsbedingungen von Geflüchteten und ihre Bildungsressourcen weichen jedoch von denen anderer Migranten ab, da sie ihre Bildungslaufbahn häufig unterbrechen müssen und die Passung ihrer Abschlüsse für den Arbeitsmarkt des Ziellandes nicht sicherstellen können. Daher ist unklar, mit welchen Bildungsressourcen Gefl üchtete ankommen und inwiefern diese Ressourcen ihre Arbeitsmarktintegration begünstigen. Der vorliegende Beitrag untersucht (a) welche Bildungsressourcen syrische Geflüchtete bei ihrer Ankunft in Deutschland besitzen und (b) wie diese Ressourcen mit ihrer Arbeitsmarktintegration zusammenhängen. Als Datengrundlage dienen Angaben syrischer Geflüchteter in Bayern, für die ein umfangreiches Set an Bildungsindikatoren erhoben wurde, unter anderem Bildungsabschlüsse und ein Test naturwissenschaftlichen Wissens. Ein großer Anteil (65%) der Befragten berichtet, ihre Bildungslaufbahn unterbrochen zu haben. Trotzdem sind ihre Bildungsabschlüsse mit dem naturwissenschaftlichen Wissen in ähnlicher Weise assoziiert wie in einer deutschen Vergleichsstichprobe. Multivariate Analysen zeigen zudem, dass Bildungsressourcen auch für Geflüchtete zentral für die Arbeitsmarktplatzierung sind. Beachtenswert ist dabei, dass das naturwissenschaftliche Wissen ein besserer Prädiktor ist als die Bildungsabschlüsse. Folglich stellt Bildung und insbesondere deren Qualität, wie durch den naturwissenschaftlichen Wissenstest indiziert, eine wichtige Ressource für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter dar.


2021 ◽  
Vol 2021 (1) ◽  
pp. 128-156
Author(s):  
Cornelia Kristen ◽  
Julian Seuring

This article describes new immigrants’ levels of destination-language proficiency shortly after taking up residence in Germany. The focus lies on a comparison of refugees from Syria with new arrivals from Italy, Poland, and Turkey, who came as economic immigrants, for family reasons, or as students. The theoretical account builds upon a well-established model of language acquisition, according to which language fluency is a function of exposure, efficiency, and incentives. The empirical study is based on data from the first wave of the ENTRA project (“Recent Immigration Processes and Early Integration Trajectories in Germany”) that covers about 4,600 young adults. The analyses reveal that most individuals improve their proficiency over time. Syrians’ experience a faster learning curve than those of other immigrant groups. The conditions identified as relevant to language fluency largely reflect the findings of previous studies. They indicate that language learning is a general process that, for the most part, does not differ across the four groups. Exposure is the major force driving language acquisition. There are also indications that certain kinds of exposure, such as attending language classes, are especially beneficial for individuals with lower resource endowments. In addition, Syrian refugees profit more than other new arrivals from increased levels of language exposure, such as from taking language courses, pursuing education or being active on the labor market.


2021 ◽  
Vol 2021 (1) ◽  
pp. 5-15
Author(s):  
Aileen Edele ◽  
Cornelia Kristen ◽  
Petra Stanat ◽  
Gisela Will

2021 ◽  
Vol 2021 (1) ◽  
pp. 105-127
Author(s):  
Claudia Diehl ◽  
Stephan Schumann
Keyword(s):  

Seit 2015 ist eine große Anzahl Geflüchteter nach Deutschland gekommen. Viele von ihnen, insbesondere junge Menschen, besuchen sogenannte Vorbereitungsklassen an beruflichen Schulen. Ziele dieser Klassen sind vor allem der Erwerb von Deutschkenntnissen und die Vorbereitung auf eine spätere Berufsausbildung. Der vorliegende Beitrag untersucht (1) die Übergänge junger Geflüchteter nach der Vorbereitungsklasse und (2) welche Faktoren den Übergang in einen Regelbildungsgang vorhersagen. Zu den ersten zwei Messpunkten einer Längsschnittstudie (t1 in der Vorbereitungsklasse für Geflüchtete, t2 ein Jahr später) befragten wir 333 junge Geflüchtete im Südwesten Deutschlands (82% männlich; Durchschnittsalter = 18.9 Jahre). Zu den Instrumenten gehörten ein Online-Fragebogen, ein Online-Test der kognitiven Fähigkeiten und ein Online-Test der Deutschkenntnisse. Etwa 37 Prozent wiederholten die Vorbereitungsklasse, während 60 Prozent in einen Regelbildungsgang übergingen. Die Deutschkenntnisse zum ersten Messzeitpunkt sowie Kontakte zu Flüchtlingshelfer*innen (t1) erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf den Übergang in einen Regelbildungsgang signifikant. Andere Indikatoren wie der Bildungshintergrund der Geflüchteten und ihrer Eltern, die Persönlichkeit, Motivation und Aspirationen hatten keine signifikanten Auswirkungen. Die Befunde können als primäre (Sprachkenntnisse) und als sekundäre Effekte der ethnischen Herkunft (Informationen über das Bildungssystem durch Kontakte zu Einheimischen) interpretiert werden.


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