kindliche entwicklung
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(FIVE YEARS 28)

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7
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Juliane van Staa ◽  
Ilona Renner

Zusammenfassung Hintergrund Eine gelingende Unterstützung von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil bedarf eines vertieften Verständnisses darüber, wie eine psychische Erkrankung die Ausübung der Elternrolle beeinflussen kann. Hierfür werden diese Familien aus zwei Perspektiven betrachtet: aus der Perspektive von psychisch erkrankten Müttern und aus der Perspektive von Kinderärztinnen und -ärzten. Datengrundlage Datenbasis für die Müttersicht ist die „Erreichbarkeitsstudie“ des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH), die 123 Tiefeninterviews mit Müttern zum Familienalltag und zu Unterstützungsbedarfen umfasst. Für die Ärztesicht werden Daten aus dem „ZuFa-Monitoring“ des NZFH ausgewertet, in der bundesweit repräsentativ 815 niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte zur Versorgung psychosozial belasteter Familien befragt wurden. Ergebnisse Eltern mit Anzeichen einer psychischen Erkrankung zeigen übereinstimmend aus Mütter- und Ärztesicht erhöhte elterliche Belastungen und Einschränkungen in den Bereichen Elternkompetenzen, Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse und Impulsivität, die sich nachteilig auf die kindliche Entwicklung auswirken können. Schlussfolgerung Aus den Erkenntnissen werden Implikationen für die Praxis abgeleitet. Das Wissen um spezifische elterliche Belastungen kann von Fachkräften Früher Hilfen genutzt werden, um psychisch erkrankte Eltern passgenau bei der Ausübung ihrer Elternrolle zu unterstützen. In der psychotherapeutischen und psychiatrischen Praxis kann das Wissen helfen, betroffene Eltern zur Annahme geeigneter familienunterstützender Angebote zu motivieren.


2021 ◽  
Vol 0 (0) ◽  
Author(s):  
C. Katharina Spieß

Zusammenfassung Erst in den vergangenen Jahren finden sich zunehmend empirische Arbeiten mit einem ökonomischen Blick auf die Kindertagesbetreuung in Deutschland. Darunter finden sich familien- und arbeitsmarktökonomische Studien zur Bedeutung von Kitas für die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit. Es zeigt sich, dass der Kita-Ausbau die Erwerbstätigkeit von Müttern mit jungen Kindern erhöht hat. Bildungsökonomische Arbeiten zu den Auswirkungen von Kitas auf die kindliche Entwicklung in Deutschland bestätigen internationale Befunde: Besonders profitieren Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Andere Arbeiten sind der Auswirkung auf Fertilität und Wohlbefinden gewidmet. Studien zu Kita-Trägern finden sich indes nur sehr vereinzelt. Die Qualität von Kitas wird in ökonomischen Analysen nicht sehr differenziert betrachtet. Weitere Analysen könnten wichtige Erkenntnisse für die künftige Kita-Politik liefern.


2021 ◽  
pp. 1-8
Author(s):  
Corina Wustmann Seiler ◽  
Patricia Lannen ◽  
Isabelle Duss ◽  
Fabio Sticca

Zusammenfassung. Playfulness wird als die Fähigkeit, Bereitschaft und Freude von Kindern verstanden, sich auf das Spiel(en) einzulassen. Obwohl ihr eine hohe Relevanz für die kindliche Entwicklung zugeschrieben wird, ist die Forschungslage, insbesondere zur Rolle der Erwachsenen, dünn. Im Rahmen einer Pilotstudie wurden 76 Eltern (89.5% weiblich) zur Playfulness ihres Kindes (51.3% weiblich; M Alter = 4.49 Jahre, SD Alter = 1.53), zu ihrer eigenen Playfulness, ihrer Einstellung gegenüber dem kindlichen Spiel sowie ihrer Beteiligung am Spiel befragt. Anhand eines Strukturgleichungsmodells wurden sowohl direkte als auch indirekte Zusammenhänge zwischen kindlicher und elterlicher Playfulness, mediiert über die elterliche Spieleinstellung und die selbsteingeschätzte elterliche Rolle im kindlichen Spiel, untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die elterliche Playfulness und eine spielunterstützende Einstellung der Eltern einen mittleren positiven, direkten Zusammenhang mit der kindlichen Playfulness aufwiesen. Vermittelnde Zusammenhänge erwiesen sich als unbedeutend. Eine höhere elterliche Playfulness ging aber negativ mit der elterlichen Rolle als Spielleiter einher.


Author(s):  
Max Supke ◽  
Wolfgang Schulz ◽  
Kurt Hahlweg

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Beziehungsqualität (BQ) zwischen den Eltern und deren Allianz in der Elternrolle (Coparenting [CP]) zählen zu den wichtigsten familiären Schutzfaktoren für die kindliche Entwicklung. Fragestellung: Wie hoch ist die Stabilität der BQ und des CPs über den Verlauf von zehn Jahren mit sechs Messzeitpunkten und inwiefern hängen beide Konstrukte zusammen? Sagen die BQ und das CP psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter voraus? Methode: Die Daten von N = 219 zum ersten Messzeitpunkt verheirateten bzw. zusammenlebenden Familien mit einem Kindergartenkind wurden längsschnittlich ausgewertet. Ergebnisse: Die Stabilität der BQ ( rMütter = .71; rVäter = .75) und des CPs ( rM = .67; rV = .71) sowie die BQ*CP Interkorrelation ( rM = -.60; rV = -.57) über den Verlauf von zehn Jahren sind als hoch zu bewerten. Insbesondere CP sagte psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter voraus (β = .16 – .45). Diskussion: Aufgrund der Stabilität der beiden Konstrukte könnten frühzeitige Interventionen mit langfristigen positiven Effekten assoziiert sein.


2021 ◽  
Author(s):  
Dorothea Redemann ◽  
Katrin Arnold ◽  
Diana Druschke ◽  
Luise Heinrich ◽  
Mario Rüdiger ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die kindliche Entwicklung ist durch biologische (z. B. Geschlecht, Geburtsreife) und psychosoziale Faktoren (z. B. sozioökonomischer Status, außerfamiliäre Tagesbetreuung) determiniert. Ziel der Arbeit Es wurde die Stärke des Zusammenhanges zwischen dem familiären sozioökonomischen Status (SES) sowie biologischer und weiterer psychosozialer Faktoren und dem Entwicklungsstand von 4- und 6-jährigen Kindern untersucht. Methodik Mittels Datenlinkage von Primärdaten einer Geburtskohortenstudie und Routinedaten der sächsischen Gesundheitsämter zu Kindern der Geburtsjahrgänge 2007 bis 2008, die sowohl die Kita- als auch die Schulaufnahmeuntersuchung durchlaufen hatten (N=615), wurden Auffälligkeiten der Sprache, Feinmotorik und Grobmotorik auf Zusammenhänge mit psychosozialen und biologischen Faktoren geprüft. Potenzielle Assoziationen wurden auf Signifikanz getestet sowie mittels binär logistischer Regression als Chancenverhältnis dargestellt. Ergebnisse Der Großteil sächsischer Kinder entwickelte sich bis zum Schuleintritt unauffällig. Die Sprache zeigte sich jedoch mit Auffälligkeiten bei 37% der Kinder zu beiden Untersuchungszeitpunkten als sensibler Entwicklungsbereich. In beiden Altersgruppen waren Jungen, Frühgeborene und Kinder mit niedrigem SES häufiger von Entwicklungsverzögerungen betroffen. Frühgeborene mit niedrigem SES weisen das höchste Risikopotential auf. Weiterhin scheint dem außerfamiliären Betreuungsbeginn Bedeutung zuzukommen. Schlussfolgerung Die Ergebnisse stehen in Einklang mit nationalen und internationalen Untersuchungsbefunden. Eine wichtige neue Erkenntnis ist die deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für Entwicklungsauffälligkeiten beim Zusammentreffen biologischer und psychosozialer Risikofaktoren. Zur Betrachtung von Entwicklungsverläufen und zur Evaluation initiierter Maßnahmen sind jedoch Längsschnittanalysen erforderlich.


Author(s):  
Kerstin Weidner ◽  
Juliane Junge-Hoffmeister ◽  
Anne Coenen ◽  
Ilona Croy ◽  
Antje Bittner

Zusammenfassung Ziele Frauen mit postpartalen psychischen Störungen zeigen häufig eine verzögerte Bindungsentwicklung zum Kind mit negativen Folgen für die kindliche Entwicklung. In mehreren Ländern wurde nachgewiesen, dass eine spezifische Mutter-Kind-Behandlung positiv auf die mütterliche Psychopathologie und die Bindungsentwicklung wirkt. Daten für den deutschsprachigen Raum sind rar, auch aufgrund der fehlenden Angebote bei unzureichender Finanzierung. Patientinnen einer psychosomatisch-psychotherapeutischen Mutter-Kind-Tagesklinik werden mit dieser Studie charakterisiert und die Behandlung evaluiert. Methodik 270 Patientinnen wurden bei Aufnahme und Entlassung aus der Tagesklinik befragt. Die Begleitevaluation umfasste die klinischen Haupt- und Nebendiagnosen nach ICD-10, Angaben zur Behandlungsdauer, Medikation, Angaben zum Kind sowie psychometrische Fragebögen zu mütterlicher Psychopathologie sowie zur wahrgenommenen Bindung zum Kind und dem elterlichen Kompetenzerleben. Ergebnisse 75% der behandelten Frauen wiesen mehr als eine, im Mittel 2,3 psychische Diagnosen auf. Die häufigsten Hauptdiagnosen waren affektive Störungen (38,5%), neurotische, Belastungs-und somatoforme Störungen (30,7%) sowie Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (20,4%). Ca. 56% berichteten Störungen der Mutter-Kind-Bindung. Die durchschnittliche Therapiedauer betrug 32 Behandlungstage. Zwischen Aufnahme und Entlassung zeigte sich eine hochsignifikante Symptomverbesserung mit sehr hoher Effektstärke [F=288,557 (df=1), p<0,001, Eta²=0,549]. Zur Entlassung wiesen 86,6% unserer Patientinnen keine Mutter-Kind-Bindungsstörung mehr auf. Diskussion Die Ergebnisse weisen auf potentiell hohe therapeutische Effekte der bindungsfokussierten und interaktionszentrierten Behandlung für die seelische Gesundheit der Mutter, ebenso wie die für die Bindungsentwicklung zum Kind hin. Schlussfolgerung Die gemeinsame Behandlung von Mutter und Kind sollte ein fester und finanzierter Bestandteil des Versorgungssystems sein, um Chronifizierung und negative Entwicklungsfolgen für das Kind zu verhindern.


Author(s):  
Jelena Zumbach ◽  
Anna Oster

Zusammenfassung. Erziehungsfähigkeit ist ein vielseitig verstandener Begriff, der sich auf die elterliche Fähigkeit zur Erfüllung kindlicher Bedürfnisse bezieht. Die Beurteilung der Erziehungsfähigkeit ist ein entscheidender Aspekt in Kinderschutzfragen und oft wesentliche Aufgabe bei psychologischen Begutachtungen in familienrechtlichen Verfahren. Problematisch ist jedoch, dass trotz der Relevanz des Konstrukts der Erziehungsfähigkeit als Einflussfaktor auf die kindliche Entwicklung sowie der regelmäßigen Verwendung des Begriffs in normativen Rechtsentscheidungen in der psychologischen Literatur kaum Einigkeit über die Begriffsdefinition besteht. Das erste Ziel dieser Übersichtsarbeit besteht in der Identifikation, Analyse und Systematisierung nationaler und internationaler Definitionen der Erziehungsfähigkeit sowie zugeordneter Indikatoren. In einer umfassenden Literaturrecherche wurden die Arbeiten von 12 Autorinnen und Autoren in die Analyse miteinbezogen. Insgesamt konnten 58 Indikatoren der Erziehungsfähigkeit identifiziert werden. Hieraus ergab sich eine Systematisierung in 29 unterschiedliche Indikatorengruppen. Das zweite Ziel der Übersichtsarbeit besteht in der Identifikation deutschsprachiger Verfahren, die das Konstrukt der Erziehungsfähigkeit und deren Einschränkung diagnostisch erfassen. Im deutschsprachigen Raum existiert kein Verfahren, welches explizit benennt, das Konstrukt der Erziehungsfähigkeit zu messen. Es wurden fünf Verfahren identifiziert, die inhaltlich verwandte Konstrukte erfassen. Die Verfahren werden hinsichtlich ihrer psychometrischen Güte bewertet. Die diagnostische Relevanz der identifizierten Definitionen und Indikatoren sowie der Einsatz der dargestellten Verfahren im Rahmen der familienrechtspsychologischen Begutachtung werden diskutiert.


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