Krankheitsängste bei Psychologiestudierenden
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Als Medical Students’ Disease wird die Angst von Medizinstudierenden bezeichnet, unter Krankheiten zu leiden, mit denen sie sich im Studium auseinandersetzen. Fragestellung: Es wurde untersucht, ob ähnliche Phänomene vorübergehender Krankheitsängste auch bei Psychologiestudierenden existieren. Methode: Mittels etablierter Illness-Attitude-Scales (IAS) und einer eigens entwickelten Ergänzung wurden Ängste vor somatischen und psychischen Erkrankungen erhoben. Ergebnisse: Krankheitsängste bei Psychologiestudierenden waren nicht stärker ausgeprägt als bei Studierenden anderer Fachrichtungen. Ängste vor körperlichen Erkrankungen waren häufiger als Ängste vor psychischen Störungen, die keiner signifikanten zeitlichen Veränderung unterlagen. Schlussfolgerung: Die Beschäftigung mit psychischen Störungen geht nicht zwangsläufig mit einem Anstieg von Ängsten vor psychischen Erkrankungen unter Psychologiestudierenden einher. Erhöhte Belastungswerte bei allen Studierenden legen nahe, dass das Studium selbst eine Herausforderung darstellt, für deren Bewältigung Unterstützung angeboten werden kann.