John Bowlby: Frühe Bindung und kindliche Entwicklung

Author(s):  
Vivien Langer
Author(s):  
Ariane Kraft ◽  
Susanne Knappe ◽  
Katja Petrowski ◽  
Johanna Petzoldt ◽  
Julia Martini

Zusammenfassung. Fragestellung: Untersuchung der Bedeutung von mütterlicher Sozialer Phobie für die Entwicklung der Mutter-Kind-Beziehung in einer prospektiv-longitudinalen Studie. Methodik: Eine Teilstichprobe von 46 Frauen mit vs. ohne Lebenszeitdiagnose einer Sozialen Phobie und deren Kindern wurde analysiert. Soziale Phobien der Mütter wurden mit dem Composite International Diagnostic Interview für Frauen (CIDI-V) erhoben. Die Mütter wurden zum ante- und postnatalen Bonding befragt (MAAS, MPAS) und die Kinder wurden 16 Monate nach der Geburt mit dem Fremde-Situations-Test beobachtet. Ergebnisse: Kinder von sozialphobischen Müttern waren in der Verhaltensbeobachtung prozentual häufiger unsicher gebunden (45.4 % vs. 33.3 %) und brauchten signifikant länger, um den Kontakt zur Mutter in der Wiedervereinigungsphase wiederherzustellen (U = 160.0, p = .019). In Bezug auf das ante- (t = -.151, p = .881) und postnatale (t = .408, p = .685) Bonding der Mutter an das Kind sowie im widerstehenden (U = 262.5, p = .969), vermeidenden (U = 311.5, p = .258) und kontakterhaltenden (U = 224.0, p = .373) Verhalten des Kindes in der Fremden Situation zeigten beide Gruppen vergleichbare Werte. Schlussfolgerungen: Möglicherweise haben Mütter mit Sozialer Phobie eine gehemmte Verhaltensdisposition weitergegeben oder ihre Kinder weniger zur sozialen Interaktion ermutigt als Mütter ohne Soziale Phobie. Wenn Kinder von sozialphobischen Müttern Interaktionsängste zeigen, sollte eine Aufklärung über verschiedene Therapiemöglichkeiten sowie über mögliche Konsequenzen des eigenen (Vermeidungs-)Verhaltens für die kindliche Entwicklung erfolgen.


2014 ◽  
Vol 3 (2) ◽  
pp. 82-92
Author(s):  
Andrea G. Eckhardt ◽  
Franziska Egert

Die Gesundheit von Kindern und ihre potentiellen Auswirkungen auf den weiteren Entwicklungsverlauf sind in den vergangenen Jahren zunehmend in den Blick geraten. Dazu hat zunächst das Robert Koch-Institut mit der KiGGS-Studie eine umfassende Datenbasis vorgelegt und der 13. Kinder- und Jugendbericht behandelte Gesundheit als Schwerpunktthema (vgl. BMFSFJ, 2009 ). Gesundheit wird dabei nicht isoliert betrachtet, sondern im Kontext relevanter Bezugssysteme verortet, z. B. der Familie und der Kindertagesbetreuung. Die Bedeutung, die der Gesundheitsförderung in Kindertageseinrichtungen zuteil wird, zeigt sich u. a. darin, dass Gesundheit als ein separater Bildungsbereich in den meisten Bildungs- und Erziehungsplänen der Bundesländer aufgeführt ist. Während inzwischen einige deskriptive Befunde zur Gesundheit von Kindern vorliegen, fehlen bislang Zusammenhangsanalysen zum Einfluss gesundheitlicher Bedingungen auf die kindliche Entwicklung. Anhand der NUBBEK-Studie wird in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, wie sich Gesundheitsfaktoren des Kindes und der Familie auf Alltagskompetenzen von Kindern auswirken. Auch wenn den einzelnen Bedingungen insgesamt eine geringe Rolle zukommt, zeigt sich ein eigenständiger Einfluss gesundheitlicher Aspekte auf die Entwicklung der Alltagsfertigkeiten der Kinder. Darüber hinaus sind differenzielle Effekte in Abhängigkeit vom Alter des Kindes zu erkennen. Die Bedeutung gesundheitlicher Einflussfaktoren reduziert sich in der Gruppe der 4-Jährigen.


1992 ◽  
Vol 47 (5) ◽  
pp. 668-668 ◽  
Author(s):  
Mary S. Ainsworth
Keyword(s):  

motorik ◽  
2014 ◽  
Vol 37 (4) ◽  
pp. 167 ◽  
Author(s):  
Friedhelm Schilling

2020 ◽  
Author(s):  
Erika Butzmann

Erika Butzmann stellt die Erkenntnistheorie Jean Piagets und die darauf aufbauenden sozial-kognitiven Entwicklungstheorien vor und zeigt, wie aktuell Piagets Theorie auch heute noch für die Erziehungspraxis ist. Im Fokus steht die sozial-kognitive Entwicklung in den ersten sechs Lebensjahren des Kindes unter Einbeziehung der Temperament- und Hirnforschung. In diesem Alter tauchen besonders häufig kindliche Verhaltensweisen auf, die von Bezugspersonen als problematisch empfunden werden. Für eine gute Entwicklung ist es wichtig, die Erziehung individuell auf das jeweilige Kind abzustimmen. Die Autorin bietet einen Leitfaden für pädagogische Handlungskonzepte in Studien- und Ausbildungsgängen der Psychologie, Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik. So lassen sich Konflikte im familiären und beruflichen Alltag mit Klein- und Vorschulkindern auflösen, die Beziehung zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen verbessern und die kindliche Entwicklung fördern.


Author(s):  
Marilyn Watson

The origins of attachment theory and the work of John Bowlby and Mary Ainsworth are described. Four types of child–parent attachment relationships—secure, insecure/anxious, insecure/ambivalent, and insecure/disorganized—are outlined along with the ways each type might manifest itself in the classroom. A longitudinal study, conducted by Alan Sroufe and his colleagues, of the development and effects on learning and interpersonal relationships of different child–parent attachment relationships is described. Teachers too have a history of attachment relationships that can affect how they relate to their students. The chapter describes adult attachment and how one’s attachment history might, positively or negatively, affect one’s ability to build positive, nurturing relationships with students. Specific examples of ways teachers can offset the negative effects of a student’s or their own history of insecure attachment are described.


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