kognitive entwicklung
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(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Hans Konrad Biesalski

ZusammenfassungDie SARS-CoV-2-Pandemie hat zu lang anhaltenden Beschränkungen geführt, die vor allem Kinder in armen Familien besonders betrafen. Nicht nur der psychische Druck, die fehlenden sozialen Kontakte, die immer wieder kommuniziert werden, sondern auch eine unzureichende Ernährung hat Folgen für die Kinder. Letzteres wird aber bisher übersehen, da schwer vorstellbar. Kinder aus armen Verhältnissen sind bereits vor den Schließungen der Schulen und damit auch der Schulmensen in vielen Fällen nicht ausreichend ernährt. Eine gesunde Ernährung, wie sie Kinder vor allem in den Entwicklungsphasen brauchen, kann mit den verfügbaren Mitteln des ALGII nicht finanziert werden. Kommt eine Lockdown-Situation dazu, so wird der finanzielle Rahmen für Lebensmittel noch enger und die ausfallende Schulverpflegung verschärft die Situation einer Mangelernährung bei Kindern aus armen Verhältnissen. In Deutschland sind dies derzeit 21 %, die vorwiegend bei alleinerziehenden Müttern (53 %) leben. Die Folgen sind auch in Deutschland sichtbar, Wachstumsverzögerung und eingeschränkte kognitive Entwicklung. Ursache sind fehlende Mikronährstoffe (Eisen, Zink, Jod, Vitamin D), die für die körperliche und kognitive Entwicklung gebraucht werden. Die Erhöhung des Tagessatzes für Ernährung (4,01 €) auf 5,50 € ist ebenso eine dringend gebotene Maßnahme, wie eine Alternative zur Schulspeisung, wenn die Schulen geschlossen sind.


Author(s):  
Max Weniger ◽  
Katja Beesdo-Baum ◽  
Veit Roessner ◽  
Helene Hense ◽  
Susanne Knappe

Zusammenfassung Hintergrund Emotionale und Verhaltensprobleme in der Kindheit haben oft weitreichende Folgen für die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung, sodass ihrer Prävention ein hoher Stellenwert zukommt. Dennoch ist die Inanspruchnahme von Präventionsmaßnahmen im Kindesalter gering. Ziel In einer versorgungsepidemiologischen Implementationsstudie wird untersucht, inwiefern durch ein systematisches Screening eingebettet in U‑Untersuchungen die Identifikation von Risikokindern und die Zuweisung zu Präventionsprogrammen gelingt. Methoden Dazu ist ein Screening mittels „Strengths and Difficulties Questionnaire“ während der regulären Gesundheitsuntersuchungen (U9–U11) von ca. 3500 Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren in ca. 53 Arztpraxen in Dresden und 20 km Umkreis geplant. Die Eltern erhalten von der Fachkraft für Kinderheilkunde eine Rückmeldung zu den Ergebnissen und im Falle von grenzwertigen Werten auf den Subskalen „Emotionale Probleme“ und/oder „Verhaltensprobleme“ eine Empfehlung für ein indikatives Präventionsprogramm. Zu vier Messzeitpunkten werden Familien mittels standardisierter und projektspezifischer Fragebogen befragt. Zusätzlich erfolgen leitfadengestützte Interviews mit Leistungserbringern und Familien. Ergebnisse und Schlussfolgerung Es werden die Machbarkeit, Nützlichkeit und Akzeptanz eines Screenings für emotionale und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Präventionsempfehlungen in Kinderarztpraxen im Prä‑/Post-Vergleich und nach 12 Monaten evaluiert. Förderliche und hemmende Faktoren für die Inanspruchnahme werden bestimmt, um Empfehlungen für die Implementation von Präventionsangeboten in die Regelversorgung abzuleiten, um emotionale und Verhaltensauffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und der Entwicklung psychischer Störungen vorzubeugen.


Author(s):  
Sandra V. Loosli ◽  
Luisa Schmidt ◽  
Georg Nübling ◽  
Elisabeth Wlasich ◽  
Catharina Prix ◽  
...  

ZusammenfassungDas Down-Syndrom ist die häufigste genetische Ursache einer Intelligenzminderung. Da Menschen mit einem Down-Syndrom ein erhöhtes Risiko aufweisen, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken, ist eine umfassende Untersuchung der kognitiven Funktionen indiziert, sowohl im jungen Erwachsenenalter (zur Erhebung des kognitiven Ausgangsniveaus) als auch im Verlauf zur Demenzdiagnostik. Das weite Spektrum an kognitiver Leistungsfähigkeit bei Menschen mit einem Down-Syndrom stellt eine diagnostische Herausforderung dar. Wir möchten daher einen Überblick geben (1) über die kognitive Entwicklung über die Lebensspanne, (2) über verschiedene mögliche Ursachen kognitiver Veränderungen bei erwachsenen Menschen mit einem Down-Syndrom und (3) über neuropsychologische Diagnostik und entsprechende Verfahren für den Erwachsenenbereich. Schließlich geben wir, auf der Grundlage unserer Erfahrungen, (4) allgemeine Empfehlungen zur Untersuchung und Befundinterpretation bei Menschen mit Intelligenzminderung.


2020 ◽  
Vol 31 (4) ◽  
pp. 240-246
Author(s):  
Anna Göbel

Zusammenfassung. Schilddrüsenhormone interagieren mit mannigfaltigen physiologischen und psychologischen Funktionen des Körpers. In dieser Übersichtsarbeit werden Effekte durch Variationen von Schilddrüsenhormonen, der Schilddrüsenhormonrezeptoren und der Schilddrüsenhormontransporter auf psychoneuroendokrinologische Mechanismen beschrieben. Erhöhte oder erniedrigte Serum-Konzentration der Schilddrüsenhormone beeinflussen u.a. die kognitive Entwicklung in der Kindheit, Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration und exekutive Funktionen. Schilddrüsenhormone interagieren zudem mit der Psychomotorik, der Sprachentwicklung, der Kognition und den intellektuellen Fähigkeiten. Veränderungen in Schilddrüsenhormon-Transportern können die Ängstlichkeit, die Risikobereitschaft und andere Emotionen modulieren. Die wissenschaftliche Analyse und das Verständnis dieser komplexen Interaktionen ist für die gezielte Prävention und die Behandlung zahlreicher schwerwiegender und lebenslanger Erkrankungen von zentraler Bedeutung.


Author(s):  
Lea Jahnen ◽  
Kerstin Konrad ◽  
Brigitte Dahmen ◽  
Beate Herpertz-Dahlmann ◽  
Christine Firk

Zusammenfassung. Fragestellung: Ziel der Längsschnittstudie ist es, herauszufinden, welche mütterlichen Faktoren die Auswirkungen adoleszenter Mutterschaft auf die kognitive und sprachliche Entwicklung sowie Verhaltensprobleme bei Kindern im Vorschulalter beeinflussen. Basierend auf dem aktuellen Stand der Literatur wurden mütterliche Feinfühligkeit (EA), Sozioökonomischer Status (SES) und psychische Belastung als mögliche Einflussfaktoren identifiziert. Methodik: N = 31 adoleszente und N = 47 adulte Mütter mit ihren Kindern im Alter von 3.0 bis 5.9 Jahren (M = 3.55) nahmen an der Studie teil. Kindliche Variablen beinhalteten die kognitive Entwicklung (WPPSI-III), Sprachentwicklung (SSV) und Verhaltensprobleme (SDQ). Mütterliche Faktoren umfassen mütterliche Feinfühligkeit in der Mutter-Kind Interaktion (EA), sozioökonomischen Status (SES) sowie psychische Belastung (BSI-18). Ergebnisse: Kinder adoleszenter Mütter erzielten schlechtere Leistungen in ihrer kognitiven und sprachlichen Entwicklung und wurden von ihren Müttern als verhaltensauffälliger beschrieben als Kinder adulter Mütter. Mediationsanalysen zeigten, dass der Effekt des Alters der Mütter auf die kognitive Entwicklung der Kinder über eine geringere Feinfühligkeit mediiert wurde. Ferner wurde der Zusammenhang zwischen mütterlichem Alter und kindlichen Verhaltensauffälligkeiten über eine höhere psychische Belastung der Mütter mediiert. Schlussfolgerung: Kinder adoleszenter Mütter weisen, verglichen mit gleichaltrigen Kindern adulter Mütter, im Vorschulalter Entwicklungsdefizite auf. Diese können teilweise durch eine geringere Feinfühligkeit und eine höhere psychische Belastung adoleszenter Mütter erklärt werden.


Pneumologie ◽  
2020 ◽  
Vol 74 (04) ◽  
pp. 222-229
Author(s):  
A. Möller

ZusammenfassungAtemstörungen im Schlaf haben bei Kindern eine hohe klinische Relevanz. Sie betreffen nicht nur einen großen zeitlichen Anteil im Leben der Kinder, sondern haben auch negative Auswirkungen auf das Gedeihen, die kardiovaskuläre Funktion und die kognitive Entwicklung. Verschiedene entwicklungsspezifische Faktoren müssen in der Beurteilung von Schlafuntersuchungen bei Kindern berücksichtigt werden. Die Adeno-Tonsillenhyperplasie ist sicherlich der häufigste Grund für eine Atemstörung im Schlaf, aber das Spektrum an Ursachen ist sehr breit. Gerade syndromale kranio-faziale Missbildungen und metabolische Erkrankungen sind mit einem sehr hohen Risiko einer relevanten Atemstörung assoziiert. Eine korrekte und kindergerechte Diagnostik ist essenziell, um eine adäquate Therapie zu ermöglichen.


2020 ◽  
Vol 45 (02) ◽  
pp. 104-113
Author(s):  
Hans-Konrad Biesalski ◽  
Hermann Kalhoff

ZusammenfassungVegane Ernährung ist im Trend und vor allem bei jungen Frauen sehr beliebt. Abgesehen von der verständlichen ethischen Motivation (Tierwohl) gibt es eine Reihe von gesundheitlichen Aspekten, die als Argument vertreten werden. Dazu gehören z. B. der unbestritten geringere Fettgehalt oder der höhere Gehalt an Ballaststoffen. Aber auch Argumente, wie der Mensch hat seine Entwicklung der vegetarischen Ernährung zu verdanken, werden gerne ins Feld geführt. Nun sollte es jedem Einzelnen selbst überlassen sein, wie er sich ernährt. Was aber, wenn in der Schwangerschaft ein werdender Mensch mitisst? Sieht man sich den Bedarf einer Schwangeren, der bei manchen Mikronährstoffen (Vitamine, Minerale, Spurenelemente) deutlich über dem liegt, was eine Nichtschwangere braucht, an, so wird die vegane Ernährung selbst bei bester Planung problematisch. Dies betrifft vor allem die Versorgung mit Vitamin B12, aber auch Eisen, Jod, Vitamin D, Kalzium und Zink sowie Folsäure. Eine Versorgung, die den gesteigerten Bedarf in Schwangerschaft und Stillzeit unterschreitet, kann das körperliche Wachstum und die kognitive Entwicklung des Kindes gefährden. Für Säuglinge, Kinder und Jugendliche müssen bei veganer Kost anhaltend differenzierte und individualisierte Ernährungsstrategien und regelmäßig spezifische Substitutionen sichergestellt werden (in allen Altersgruppen ist eine regelmäßige Vitamin-B12-Substitution notwendig). Wer generell eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und in weiteren kindlichen Wachstumsphasen empfiehlt, gefährdet damit die Entwicklung des Kindes.


2020 ◽  
Author(s):  
Stefanie Braig ◽  
Nora Fischer ◽  
Matthias Freudenmann ◽  
Theodor Gonser ◽  
Jon Genuneit ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Bestimmung von Determinanten und Einflussfaktoren der Wahrnehmungsentwicklung bzw. der kognitiven Entwicklung anhand des Mann-Zeichen-Tests bei Vorschulkindern. Methodik Datengrundlage bildeten Elternfragebögen, die im Rahmen einer Geburtskohortenstudie (Ersterhebung 2000/2001 in Ulm) eingesetzt wurden mit Folgeerhebungen im zweiten, dritten, vierten und sechsten Lebensjahr. Die kognitive Entwicklung wurde anhand von Zeichnungen von n=298 Kindern anlässlich der Schuleingangsuntersuchung (mittleres Alter=5,8 Jahre, SD=0,4) mithilfe des Mann-Zeichen-Tests gemessen. Bi- und multivariable lineare Regressionsanalysen dienten zur Analyse von möglichen Einflussfaktoren. Ergebnisse Bei Jungen fand sich eine positive Assoziation zwischen der einer hohen Schulbildung des Vaters und der kindlichen kognitiven Entwicklung (Regressionskoeffizient b, p-Wert: 6,65, p=0,018). Tendenziell konnte darüber hinaus ein negativer Zusammenhang des Besuchs eines Kinderhorts (b=− 0,18/Monat, p=0,074) sowie von allergischen Erkrankungen (b=− 6,02, p=0,075) und der kognitiven Entwicklung gezeigt werden. Ein Fernseh-/Videokonsum von mehr als 30 Min./Tag im Alter von 4 Jahren (b=− 9,37, p=0,005) war deutlich negativ mit den kindlichen kognitiven Fähigkeiten assoziiert. Bei Mädchen zeigten sich Hinweise auf eine negative Assoziation zwischen einer hohen mütterlichen Schulbildung (b=− 4,43, p=0,091) sowie eine positive Assoziation zwischen allergischen Erkrankung und der kognitiven Entwicklung (b=6,42, p=0,075). Eine gleichzeitige Adjustierung für alle relevanten Kovariablen führte sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen zur Abschwächung der Assoziationen, jedoch blieb bei Jungen der Zusammenhang der väterlichen Bildung und des Fernseh-/Videokonsums mit den kindlichen kognitiven Fähigkeiten bestehen. Schlussfolgerung Die Studie zeigt modifizierbare Faktoren auf, die mit der kognitiven Fähigkeit von Jungen und Mädchen im Alter von 6 Jahren in Zusammenhang stehen, insbesondere der frühkindliche Medienkonsum bei Jungen.


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