Soziale Normen in virtuellen Gruppen Eine empirische Analyse ausgewählter Chat-Channels

2003 ◽  
pp. 305-347 ◽  
Author(s):  
Nicola Döring ◽  
Alexander Schestag
Author(s):  
Matthis Morgenstern ◽  
Reiner Hanewinkel
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Ziel: Es wurde untersucht, welche unmittelbaren Wirkungen alkoholbezogene Warnhinweise auf Jugendliche haben. Methodik: Zwei experimentelle Online-Studien mit insgesamt 2.497 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 13 und 19 Jahren. In beiden Studien wurde vor dem Ausfüllen eines Fragebogens für 6 Sekunden ein Bild präsentiert, das per Zufall aus drei Kategorien stammte: a) jugendspezifischer Warnhinweis b) konventioneller nicht-jugendspezifischer Warnhinweis sowie c) „neutrales“ Foto ohne Alkoholbezug. Als direkte Maße wurden alkoholbezogene Einstellungen und Trinkintentionen erfasst (Studie 1), als indirekte Maße der implizite Affekt, soziale Normen und allgemeine (inkl. alkohol-bezogene) Risikoeinschätzungen (Studie 2). Ergebnisse: Nach Exposition mit einem konventionellen Warnhinweis schätzten die Befragten die Wahrscheinlichkeit höher ein, am nächsten Wochenende fünf oder mehr alkoholische Getränke zu konsumieren als in den beiden anderen Bedingungen (Studie 1). Befragte der Bedingung „jugendspezifischer Warnhinweis“ hatten eine insgesamt höhere Risikowahrnehmung und schätzten die Risiken des Alkoholkonsums als höher ein als Befragte der beiden anderen Bedingungen (Studie 2). Keine Unterschiede ergaben sich bei alkoholbezogenen Einstellungen (Studie 1). Schlussfolgerungen: Bereits eine sehr kurze Exposition mit bildgestützten Warnhinweisen über Alkohol scheinen messbare Effekte auf Kognitionen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auslösen zu können.


2013 ◽  
Vol 75 (08/09) ◽  
Author(s):  
S Rauschert ◽  
S Scholz ◽  
R Annuss ◽  
J Kuhn
Keyword(s):  

Author(s):  
Christoph Nitze ◽  
Moritz Ansmann

Angesichts neuer komplexer Bedrohungslagen hat sich mit der Lösungsformel der „vernetzten Sicherheit“ die Überzeugung durchgesetzt, dass neben staatlichen auch private Akteure in die Gewährleistung der inneren Sicherheit eingebunden werden müssen. Ausdruck findet dies in der zunehmenden Verbreitung vertraglicher Auslagerungen von Sicherheitsleistungen. Damit einhergehende Probleme werden jedoch häufig ausgeblendet. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag empirisch die Frage, vor welchen strukturellen Herausforderungen vertragliche Kooperationen von Sicherheitsbehörden mit privaten Sicherheitsdienstleistern stehen. Mittels qualitativer Fallstudienanalysen werden dabei folgende Kontextspezifika des Aufgabenfeldes „Innere Sicherheit“ explorativ hergeleitet und deren Folgen für die Kooperationspraxis analysiert: (1) Hoher Problemdruck, (2) Funktionale Intransparenz, (3) Geringe Fehlertoleranz, (4) Defizitäre Leistungserfassung und (5) Komplexe Netzwerkstrukturen. Die Studie liefert Anregungen für weitergehende Analysen über Herausforderungen vertraglicher Kooperationen in der inneren Sicherheit sowie praxisrelevante Erkenntnisse über die Hintergründe systemisch bedingter Problemkonstellationen. Gleichzeitig verdeutlicht sie, wie unerlässlich politikfeldspezifische Kontextualisierungen für das Verständnis öffentlich-privater Kooperationen sind.


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