Suchttherapie
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Published By Georg Thieme Verlag Kg

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Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Irmgard Vogt

ZusammenfassungIn diesem Beitrag geht es um Gewalttätigkeiten in Partnerschaften und den Zusammenhang mit dem Konsum bzw. Missbrauch von Alkohol und anderen (stimulierenden) psychoaktiven Substanzen. Hellfelddaten, die vom Bundeskriminalamt zusammengestellt werden, belegen, dass rund ¼ derjenigen, die wegen Gewalttätigkeiten in Partnerschaften angezeigt werden, unter dem Einfluss von Alkohol stehen; die Mehrzahl von ihnen ist männlich, die Minderheit weiblich. Jedoch belegen Befragungsdaten (sog. Dunkelfelddaten), dass das Ausmaß der Partnerschaftsgewalt viel höher ist und viel höhere Zahlen von Täter:innen und Opfern existieren. Zudem zeigen Studien, die mit den Conflict Tactics Scales durchgeführt worden sind, dass das Aggressionsniveau von Männern und Frauen sich wenig voneinander unterscheidet. Das gilt allerdings nicht für sexualisierte Gewalt, Frauen sind fast immer die Opfer von sexualisierter Gewalt. Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass Männer und Frauen sich in etwa gleicher Häufigkeit sowohl „nüchtern“ als auch unter dem Einfluss von psychoaktiven Substanzen in leichte aggressive Auseinandersetzungen einlassen, aber es sind vor allem Männer, die darüber hinaus gehen, insbesondere hinsichtlich sexueller Gewalt. Schätzungen auf der Basis von Behandlungsdaten weisen darauf hin, dass rund 2/3 der Frauen, die in einer Suchtbehandlung sind, Opfer von Partnerschaftsgewalt sind. Eine kleinere Gruppe von Frauen ist in kleinere aggressive Auseinandersetzungen involviert und einige wenige Frauen sind selbst gewalttätig. Diese Gruppen von Frauen benötigen unterschiedliche Hilfsprogramme ebenso wie Männer als Gewalttäter oder Opfer, damit sie sich entweder gegen Gewalt in Partnerschaften wehren können oder ihren Ärger und ihre Impulsivität kontrollieren lernen.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Jürgen Fais
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie vorliegende Publikation befasst sich mit der Emotionsarbeit im Kontext der niedrigschwelligen Drogenhilfe.Zunächst wird das Emotions-Regulations-Modell nach Alicia Grandey vorgestellt, um dieses dann auf das Arbeitsfeld der niedrigschwelligen Drogenhilfe zu übertragen. Zwei praktische Fallbeispiele veranschaulichen diese theoretischen Ausführungen.Dabei wird deutlich, dass sowohl die Klientel als auch die Mitarbeiter in den Einrichtungen der niedrigschwelligen Drogenhilfe Emotionsarbeit betreiben und dabei so manchen Widrigkeiten entgegenarbeiten müssen. So hat die Klientel unter anderem mit Traumata und deren Folgen oder dem Einfluss psychoaktiver Substanzen zu kämpfen, während die Mitarbeiter Emotionsanforderungen (display rules) der Organisation zu erfüllen haben sowie durch die permanente Konfrontation mit Leid und Elend häufig Überforderungsreaktionen zeigen.Die entstehende kommunikative und emotionale Dysbalance muss durch Emotionsregulation von beiden Parteien immer wieder konfiguriert werden, um sich sicher und erfolgreich miteinander verständigen zu können.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Heino Stöver ◽  
Stefan Förster ◽  
Maike Sinead O’Reilly

ZusammenfassungDieser Artikel präsentiert die zentralen Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Querschnittsstudie „Notfälle in den Frankfurter Drogenkonsumräumen – Strategien in der Überlebenshilfe“, die im Dezember 2020 vom Frankfurter Institut für Suchtforschung (ISFF) durchgeführt wurde. Die Studie basiert auf einer erweiterten statistischen Analyse der Notfalldaten der Frankfurter Drogenkonsumraum-Dokumentation des Jahres 2019 sowie einer qualitativen und quantitativen Analyse des Schichtbuches des Drogenkonsumraums „Niddastraße“. Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf der Beschreibung der registrierten drogeninduzierten und nicht-drogeninduzierten Notfälle, den vom Team getroffenen Interventionsmaßnahmen und auf der Analyse von involvierten Substanzen und konsumbedingten Risikofaktoren. Abschließend werden mögliche Weiterentwicklungen zu existierenden Angeboten dargestellt und kritisch diskutiert.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 183-193
Author(s):  
Antonia M. Werner ◽  
Julia Petersen ◽  
Kai W Müller ◽  
Ana N Tibubos ◽  
Markus Schäfer ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Internetsucht ist eine Verhaltensstörung, von welcher v. a. Jugendliche und junge Erwachsene, unter ihnen auch Studierende an Hochschulen betroffen sind. Die COVID-19 Pandemie führte aufgrund der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zu starken Einbußen sozialer Beziehungen, Studium und Freizeitaktivitäten der Studierenden. Diese Studie untersuchte, wie hoch die Prävalenz der Internetsucht unter Studierenden vor und während der COVID-19 Pandemie ausfällt und welche soziodemografischen (Geschlecht, Fachgruppe) und Gesundheitsfaktoren (Depressionssymptome, Einsamkeit, Ängste, Impulsivität) mit Internetsuchtsymptomen assoziiert sind. Methodik In der vorliegenden Studie nahmen 2 Stichproben der Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Sommer 2019 (N=4351) vor und im Sommer 2020 (N=3066) während der COVID-19 Pandemie im Rahmen des Modellvorhabens „Healthy Campus Mainz-gesund studieren“ zur Prävention und Gesundheitsförderung zu verschiedenen Gesundheitsthemen und Studienbedingungen an Online-Umfragen teil. Es wurde die Prävalenz von Internetsucht erhoben und mittels logistischer Regression Zusammenhänge mit Geschlecht, Depressionssymptomen, Einsamkeit, Ängsten und Impulsivität analysiert. Ergebnisse Die Prävalenz der Internetsucht lag 2019 bei 3,9% und lag 2020 signifikant höher bei 7,8%. Während 2019 männliches Geschlecht noch mit Internetsucht assoziiert war (OR2019=0,685, p<0,05), konnten 2020 keine Geschlechtsunterschiede mehr festgestellt werden. Sowohl vor als auch während der Pandemie gingen Depressionssymptome (OR2019=1,121, p<0,001; OR2020=1,175, p<0,001) und Einsamkeit (OR2019=1,121, p<0,001; OR2020=1,071, p<0,05) mit Internetsucht einher, während der Pandemie auch Angstgefühle (OR2020=1,156, p<0,05). Schlussfolgerung Studierende stellen eine gefährdete Gruppe für Internetsucht dar. Während der COVID-19 Pandemie trat die Symptomatik deutlich häufiger auf als noch ein Jahr zuvor. Es müssen unbedingt geeignete Präventions- und Interventionsangebote für Studierende implementiert werden, die sowohl Internetsucht, aber auch damit einhergehende Probleme wie Depression und Einsamkeit in den Blick nehmen.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 173-174
Author(s):  
Klaus Wölfling ◽  
Friedrich Martin Wurst

Liebe Leserinnen und Leser,eine kurze Rückschau: vor gar nicht so langer Zeit am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die globale Ausbreitung des COVID-19 Virus zu einer Pandemie.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 170-172
Author(s):  
Norbert Scherbaum

Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 167-168
Keyword(s):  

Im Herbst 2020 endete die Laufzeit des Projektkonsortiums „DRUSEC“ (Drugs and Urban Security), das im Rahmen des BMBF-Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ durchgeführt wurde. Beteiligt waren Projektpartner aus Frankfurt, Hamburg, Bremen und Freiburg sowie zwei französischen Städten.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 203-216
Author(s):  
Eva Hoch ◽  
Ulrich W. Preuss

Keine Droge führt derzeit zu so intensiven, teilweise leidenschaftlich geführten Diskussionen wie Cannabis. Welche gesundheitlichen und sozialen Risiken birgt die Substanz, wenn sie zu Rauschzwecken gebraucht wird? Dieser Beitrag beschreibt die wichtigsten Cannabinoide, das endogene Cannabissystem sowie mögliche kurzund langfristige Risiken. Er zeigt zudem psychotherapeutische Behandlungsoptionen von Cannabismissbrauch und -abhängigkeit auf.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 217-217

Aufgrund der Covid-19 Entwicklungen gab es bereits einige Kongressabsagen und/oder Verschiebungen. Möglicherweise werden Veranstaltungen digital und nicht als Präsenzveranstaltungen stattfinden. Bitte informieren Sie sich daher auf der jeweiligen Kongresshomepage über den aktuellen Stand.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 168-168

HintergrundEtwa 600 Menschen sind 2020 infolge des Konsums von Heroin und anderen Opioiden gestorben 1. Viele dieser Todesfälle hätten durch den Einsatz eines Naloxon-Nasensprays vermieden werden können. Das einfach und sicher anwendbare Medikament Naloxon kann innerhalb weniger Minuten die atemlähmende Wirkung von Opioiden wie Heroin, Fentanyl oder Methadon aufheben und damit Leben retten. Doch bislang kommt das Notfallmedikament viel zu wenig zum Einsatz: Seit der Zulassung 2018 wurde das verschreibungspflichtige, aber erstattungsfähige Nasenspray nur etwa 260 Mal an Drogengebraucher*innen ausgegeben (Bundestagsdrucksache 19/18361: S. 2) – bei geschätzten 165 000 Opioidkonsument*innen in Deutschland 2.


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