Zusammenfassung. Zielsetzung: Angehörige von Menschen mit problematischem Konsum sind vielfältigen Belastungssituationen ausgesetzt. In dieser Studie wird untersucht, ob Angehörige erhöhte Werte an physischen und psychischen Belastungssymptomen aufweisen und ob das Ausmaß an Belastung sich in Abhängigkeit von der Art der Beziehung (Partner/innen vs. Eltern vs. Kinder) und des Konsummittels (Alkohol vs. illegale Drogen) der Konsumierenden unterscheidet. Methodik: Dazu wurde bei N = 191 Angehörigen das Ausmaß an Erschöpfung, Magenbeschwerden, Somatisierung, Unsicherheit in Sozialkontakten, Depressivität und Ängstlichkeit erfasst und mit entsprechenden Normwerten verglichen. Ergebnisse: Die Angehörigengruppe wies auf allen sechs Variablen signifikant erhöhte Werte auf. Mittels multivariater Varianzanalysen wurden Unterschiede zwischen den Angehörigengruppen untersucht, hierbei zeigte sich lediglich ein Belastungsunterschied zwischen Partner/innen und Kindern von problematischen Alkoholkonsumierenden. Während Partner/innen höhere Depressivitätswerte aufwiesen, reagierten Kinder eher mit Magenbeschwerden. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass es sich bei Angehörigen um eine belastete Gruppe handelt, die einen hohen Bedarf an psychosozialer Unterstützung hat. Andererseits legen diese Ergebnisse eher gruppenübergreifende Unterstützungsangebote nahe.