prävention und gesundheitsförderung
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374
(FIVE YEARS 215)

H-INDEX

7
(FIVE YEARS 2)

Author(s):  
Elias Naumann ◽  
Ellen von den Driesch ◽  
Almut Schumann ◽  
Carolin Thönnissen

Zusammenfassung Hintergrund Die COVID-19-Pandemie (Corona Virus Disease 2019) hat innerhalb kürzester Zeit das gesellschaftliche Leben grundlegend verändert. Bei politischen Entscheidungen steht oft die Abwägung zwischen der Pandemiebekämpfung und den möglichen negativen wirtschaftlichen Konsequenzen im Vordergrund. Zunehmend finden jedoch auch die psychologischen und sozialen Auswirkungen des Lockdowns Beachtung. Fragestellung Wie hat sich die psychische Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie und der dadurch bedingten Kontaktbeschränkungen in Deutschland verändert? Material und Methoden Die Analysen basieren auf Längsschnittdaten von bundesweit per Zufallsverfahren ausgewählten Ankerpersonen des Beziehungs- und Familienpanels pairfam. Die hier betrachtete Altersgruppe der Geburtsjahrgänge 2001–2003 wurde im Jahr 2018/2019 erstmalig im Zuge einer Aufstockungsstichprobe befragt und 854 dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16–19 Jahren nahmen auch an der COVID-19-Zusatzbefragung von Mai bis Juli 2020 (erster Lockdown) teil. Die Depressivität wird mit der State-Trait Depression Scale erhoben. Ergebnisse Während des ersten Lockdowns zeigte sich bei den jungen Menschen ein deutlicher Anstieg depressiver Symptome: Vor dem Lockdown hatten 10,4 % klinisch relevante depressive Symptome [95 %-KI: 8,4; 12,5], im Frühjahr 2020 stieg dieser Anteil auf 25,3 % [95 %-KI: 22,4; 28,2]. Das Risiko, depressive Symptome zu entwickeln, war bei weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen erhöht. Der Migrationshintergrund zeigte sich als ein ähnlich starker Risikofaktor: Die Prävalenz depressiver Symptome stieg bei Migrationshintergrund von 11 % auf 33 %. Diskussion Um diese Risikogruppen zu erreichen, sind flächendeckende, zielgruppenspezifische und niedrigschwellige Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung nötig.


Suchttherapie ◽  
2021 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 183-193
Author(s):  
Antonia M. Werner ◽  
Julia Petersen ◽  
Kai W Müller ◽  
Ana N Tibubos ◽  
Markus Schäfer ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Internetsucht ist eine Verhaltensstörung, von welcher v. a. Jugendliche und junge Erwachsene, unter ihnen auch Studierende an Hochschulen betroffen sind. Die COVID-19 Pandemie führte aufgrund der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zu starken Einbußen sozialer Beziehungen, Studium und Freizeitaktivitäten der Studierenden. Diese Studie untersuchte, wie hoch die Prävalenz der Internetsucht unter Studierenden vor und während der COVID-19 Pandemie ausfällt und welche soziodemografischen (Geschlecht, Fachgruppe) und Gesundheitsfaktoren (Depressionssymptome, Einsamkeit, Ängste, Impulsivität) mit Internetsuchtsymptomen assoziiert sind. Methodik In der vorliegenden Studie nahmen 2 Stichproben der Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Sommer 2019 (N=4351) vor und im Sommer 2020 (N=3066) während der COVID-19 Pandemie im Rahmen des Modellvorhabens „Healthy Campus Mainz-gesund studieren“ zur Prävention und Gesundheitsförderung zu verschiedenen Gesundheitsthemen und Studienbedingungen an Online-Umfragen teil. Es wurde die Prävalenz von Internetsucht erhoben und mittels logistischer Regression Zusammenhänge mit Geschlecht, Depressionssymptomen, Einsamkeit, Ängsten und Impulsivität analysiert. Ergebnisse Die Prävalenz der Internetsucht lag 2019 bei 3,9% und lag 2020 signifikant höher bei 7,8%. Während 2019 männliches Geschlecht noch mit Internetsucht assoziiert war (OR2019=0,685, p<0,05), konnten 2020 keine Geschlechtsunterschiede mehr festgestellt werden. Sowohl vor als auch während der Pandemie gingen Depressionssymptome (OR2019=1,121, p<0,001; OR2020=1,175, p<0,001) und Einsamkeit (OR2019=1,121, p<0,001; OR2020=1,071, p<0,05) mit Internetsucht einher, während der Pandemie auch Angstgefühle (OR2020=1,156, p<0,05). Schlussfolgerung Studierende stellen eine gefährdete Gruppe für Internetsucht dar. Während der COVID-19 Pandemie trat die Symptomatik deutlich häufiger auf als noch ein Jahr zuvor. Es müssen unbedingt geeignete Präventions- und Interventionsangebote für Studierende implementiert werden, die sowohl Internetsucht, aber auch damit einhergehende Probleme wie Depression und Einsamkeit in den Blick nehmen.


2021 ◽  
Author(s):  
M Girbig ◽  
A Freiberg ◽  
M Zeiser ◽  
C Schefter ◽  
H Zeeb ◽  
...  

Author(s):  
Lisa Paulsen ◽  
Lea Benz ◽  
Claudia Vonstein ◽  
Jens Bucksch

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel der Arbeit Eine Analyse bewegungsförderlicher Verhältnisse in der Wohnumwelt ist für die Planung der kommunalen Bewegungsförderung für ältere Menschen unerlässlich. Der vorliegende Beitrag untersucht, welche Instrumente zur Messung baulicher und natürlicher Umweltdeterminanten, wie der Nutzung von Bewegungsmöglichkeiten (z. B. Grünflächen), zur Verfügung stehen und inwiefern sie auf die Zielgruppe Älterer durch kommunale Praktikerinnen und Praktiker der Prävention und Gesundheitsförderung anwendbar sind. Material und Methoden Im Rahmen einer selektiven Übersichtsarbeit wurden mittels systematischer Literaturrecherche in einschlägigen Datenbanken und Webseiten Instrumente zur Erfassung der kommunalen Bewegungsverhältnisse älterer Menschen anhand von vorab definierten Ein- und Ausschusskriterien identifiziert (z. B. Zielgruppe, Erfassung der Umwelt). Diese Tools wurden in einem nächsten Schritt anhand weiterer Kriterien, wie z. B. der Verfügbarkeit im deutschen Sprachraum, der Praktikabilität für die Kommune und der Testgüte, weiter unterteilt. Ergebnisse Insgesamt konnten 118 Tools identifiziert werden, welche sich den Kategorien Fragebögen, Audits und Bürgerbeteiligungsverfahren zuordnen lassen. Von diesen wurden 12 Instrumente als „vielversprechend“ eingestuft, die den Kriterien in besonderem Maße entsprachen. Schlussfolgerung Erhebungsinstrumente zur Messung zielgruppenspezifischer Aspekte der Bewegungsumwelt sind weitestgehend unbekannt und liegen nur in der Ausnahme für den deutschsprachigen Raum getestet vor. Zukünftige Studien sollten methodisch reliable und valide Messinstrumente einsetzen und diese für kommunale Praktikerinnen und Praktiker der Prävention und Gesundheitsförderung praktikabel gestalten.


Author(s):  
Cornelia Geukes ◽  
Anna Lea Stark ◽  
Christoph Dockweiler

Zusammenfassung Hintergrund Digitale Technologien stellen ein großes Potenzial für Prävention und Gesundheitsförderung im Hinblick auf die Reichweite und individualisierte sowie bedürfnisorientierte Gestaltung von Informationen dar. Diese müssen von Nutzer*innen verstanden, aber auch innerhalb der Settingprävention vor allem von Organisationen adäquat eingesetzt und in Prozesse der Sturkturentwicklung überführt werden. Das Konzept der eHealth Literacy setzt verschiedenen Determinanten dafür in Zusammenhang. Ziel und Methodik Um einen Einblick über die Verwendung des Konzepts eHealth Literacy in der Forschung zu digitalen Technologien der Gesundheitsförderung und Prävention zu erhalten, wurde eine systematisierte Literaturrecherche durchgeführt. Dabei wurden die Datenbanken MEDLINE, CINAHL, SocINDEX, PsycINFO, Psyndex, IEEE Xplore, BASE und Web of Science durchsucht. Ergebnisse Es wurden 35 Artikel identifiziert, die Health Literacy in Bezug zu digitalen Technologien fokussieren. Die Ergebnisse zeigen eine marginale wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Konzept. Bisher findet keine Anpassung digitaler Technologien an die Health Literacy der Nutzer*innen statt. Das führt zu einer verkürzten Perspektive und zu ungenutztem Potenzial, welches das Konzept bietet. Schlussfolgerung Es besteht ein dringender Bedarf, ein evidenzbasiertes eHealth-Literacy-Konzept zu entwickeln und anzuwenden, um digitale Technologien und Gesundheitsinformationen zielgruppenspezifisch und ressourcenorientiert modifizieren und in Settings einsetzen zu können.


Author(s):  
Elena Hohensee ◽  
Stephan Schiemann

Zusammenfassung Hintergrund Ungefähr die Hälfte der Studierenden weist eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz (GK) auf. Bislang werden Lehramtsstudierende in Studien zur GK selten adressiert. Im Kontext von Prävention und Gesundheitsförderung erscheint dies aber ein bedeutsames Thema für die Lehrkräfteausbildung zu sein. Ziel der Arbeit Erfassung, Vergleich, Zusammenhänge und deren Analyse bezogen auf die erweiterten Fähigkeiten der GK und des allgemeinen Gesundheitszustands von Lehramtsstudierenden (LS) und Nicht-Lehramtsstudierenden (NLS). Material und Methode An der Online-Erhebung haben 303 Masterstudierende (LS = 195/ NLS = 108) teilgenommen, die mittels Fragebogen die GK (nach Lenartz) und den allgemeinen Gesundheitszustand (nach WHO) erfasst hat. Die statische Auswertung berücksichtigte t‑Tests, Produkt-Moment-Korrelationen und multivariate Regressionsanalysen. Ergebnisse Mit Ausnahme der Verantwortungsübernahme weisen LS im Vergleich zu NLS signifikant höhere Werte in den übrigen Fähigkeiten der GK auf. Die niedrigsten Ausprägungen sind in beiden Gruppen in den Fähigkeiten zur Selbstregulation (SR) sowie Kommunikation und Kooperation (KUK) zu verzeichnen. LS und NLS unterscheiden sich nicht-signifikant in Bezug auf den allgemeinen Gesundheitszustand. Knapp jeder dritte Studierende weist einen schlechten Gesundheitszustand auf. Bezüglich der Zusammenhänge nimmt die Fähigkeit zur SR eine vorgeordnete Rolle ein und stellt den statistisch stärksten Prädiktor dar. Schlussfolgerung Die Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung der GK für den allgemeinen Gesundheitszustand. Es lassen sich Interventionen ableiten, die die Fähigkeiten zur SR und KUK fördern. Im Hochschulsetting sollten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die frühzeitige und stetige Förderung der GK für Studierende ermöglichen, u. a. da die späteren Lehrkräfte wichtige Multiplikatorenfunktionen ausüben.


Author(s):  
Freia De Bock ◽  
Eva Rehfuess

ZusammenfassungFür die Umsetzung des Präventionsgesetzes in einem sich entwickelnden System Prävention und Gesundheitsförderung (PGF) ist die Anforderung der Evidenzbasierung formuliert. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Schritte, Prozesse und Vorgehensweisen in diesem System benötigt werden, um der Anforderung zunehmend gerecht zu werden. Dieser Übersichtsartikel diskutiert für Deutschland, wie evidenzbasierte Maßnahmen in der Praxis operationalisiert werden können und welche organisationalen Rahmenbedingungen und Kapazitäten für ein evidenzbasiertes Handeln von AkteurInnen notwendig sind.Aufbauend auf internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Memorandum Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird zunächst das Verständnis von evidenzbasierten Maßnahmen erläutert und im Weiteren werden Elemente zur Umsetzung von mehr Evidenzbasierung skizziert.Neben der transparenten und einheitlichen Darstellung in Datenbanken und Empfehlungen ist es notwendig, bei EntscheidungsträgerInnen in Praxis und Politik ein gemeinsames Verständnis von evidenzbasierten Interventionen und von Anforderungen für eine Evaluation, die Evidenzbasierung sichert, zu schaffen. Darüber hinaus kann evidenzbasiertes Handeln von EntscheidungsträgerInnen gefördert werden durch Wertschätzung gegenüber Evidenzbasierung in ihren Organisationen, durch Gewährleistung eines regelhaften Zugangs zu Evidenzdatenbanken, durch verbesserte Kompetenzen in Bezug auf Interpretation von Evidenz und durch eine systematische Zusammenarbeit mit der Wissenschaft.Mehr Evidenzbasierung ist eine Voraussetzung für die nachhaltige Verankerung von PGF als fünfte Säule des Gesundheitssystems.


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