Neue Governance-Konzepte für die Digitalisierung: Herausforderungen und Potentiale
ZusammenfassungUnter dem Begriff „Governance“ versteht man grundsätzlich die Steuerung und Koordination von Handeln und umfasst im weiten Verständnis verschiedene Formen und deren Prozesse (vgl. Gailing/Hamedinger 2019). Diese reichen von hoheitlicher, d. h. staatlicher Top-down-Steuerung und -Koordination bis zu Formen der Selbststeuerung ohne staatliche AkteurInnen (Mayntz/Scharpf 1995, Blatter 2007). Dieses sozialtheoretisch fundierte Verständnis von Governance unterscheidet sich von einem engeren Verständnis, das den Wandel von staatlichen Steuerungs- und Koordinationsformen hervorhebt. Der Wandel, so die Argumentation, steht im Kontext der Veränderung von Akkumulationsregimen zunehmender Flexibilisierung. Der Staat als Teil der Regulationsweise wird modernisiert („Verwaltungsmodernisierung“) und unternehmerischer (Harvey 1989).