Aufmerksamkeitswechsel und Konzentration: Von den Funktionen zum Mechanismus
Zusammenfassung. Aufmerksamkeit wird sowohl als Selektivität in der bewußter Verarbeitung oder auch als selektive neuronale Aktivierung verstanden. Die neuronalen Strukturen, die Objektdiskrimination ermöglichen, erlauben eine Interaktion von datengetriebenen und endogenen top-down Prozessen, die zu einer selektiven Bereitstellung von Verarbeitungs-Ressourcen führen. Zielgerichtetes Verhalten erfordert manchmal einen Wechsel in der Ressourcen-Bereitstellung und eine Konzentration von mentaler Aktivität. Aufmerksamkeitswechsel kann als ein zweiphasiger Prozeß verstanden werden, der aus einer breiten Mobilisierung von Gedächtnis-Ressourcen besteht (angezeigt durch EEG-Theta), gefolgt von einer re-organisierenden Einengung neuronaler Aktivität (angezeigt durch langsames EEG-Alpha). Dieser Beitrag unterstützt die Annahme, daß die Analyse des gekoppelten Wechselspiels aus Mobilisierung und Konzentration in bestimmten Teilen der posterioren und anterioren Rindenregionen ein Schlüssel für das Verständnis von Aufmerksamkeitswechsel sein könnte.