scholarly journals Robotische Hernienchirurgie

Der Chirurg ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Johannes Baur ◽  
Michaela Ramser ◽  
Nicola Keller ◽  
Filip Muysoms ◽  
Jörg Dörfer ◽  
...  

ZusammenfassungDie endoskopische Versorgung von Umbilikal- und Inzisionalhernien hat sich in den vergangenen 30 Jahren an die Limitationen der konventionellen laparoskopischen Instrumente angepasst. Dazu gehört die Entwicklung von Netzen für die intraperitoneale Lage (intraperitoneales Onlay-Mesh, IPOM) mit antiadhäsiven Beschichtungen; allerdings kommt es bei einem beträchtlichen Teil dieser Patienten doch zu Adhäsionen. Minimal-invasive Verfahren führen zu weniger perioperativen Komplikationen, bei einer etwas höheren Rezidivrate. Mit den ergonomischen Ressourcen der Robotik, die abgewinkelte Instrumente anbietet, besteht erstmals die Möglichkeit, Netze minimal-invasiv in unterschiedliche Bauchdeckenschichten zu implantieren und gleichzeitig eine morphologische und funktionelle Rekonstruktion der Bauchdecke zu erreichen. In diesem Videobeitrag wird die Versorgung von Ventral- und Inzisionalhernien mit Netzimplantation in den präperitonealen Raum (robotische ventrale transabdominelle präperitoneale Patchplastik, rv-TAPP) sowie in den retrorektalen Raum (r-Rives bzw. robotische transabdominelle retromuskuläre umbilikale Patchplastik [r-TARUP]) präsentiert. Es werden die Ergebnisse einer Kohortenstudie an 118 konsekutiven Patienten vorgestellt und im Hinblick auf den Mehrwert der robotischen Technik in der Extraperitonealisierung der Netze und in der Weiterbildung diskutiert.

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (12) ◽  
pp. 787-792 ◽  
Author(s):  
Evangelos Kogias ◽  
Astrid Weyerbrock

Zusammenfassung. Meningeome sind die häufigsten intrakraniellen Tumoren. Entsprechend der WHO-Klassifikation werden sie in drei WHO-Grade eingeteilt. Die meisten Meningeome sind WHO I und mittels mikrochirurgischer Resektion komplett und kurativ behandelbar. Die bildgebende Diagnostik und die Nachkontrollen erfolgen mittels MRI. Asymptomatische Meningeome können kontrolliert werden. Symptomatische Meningeome und Meningeome mit Lagebeziehung zu neuralen und vaskulären Strukturen sollten mikrochirurgisch operiert werden unter Zuhilfenahme moderner Operationstechniken (Neuromonitoring, Navigation, minimal-invasive Verfahren). Die Rezidivrate wird durch das Ausmass der Resektion entsprechend der Simpson-Klassifikation und die histologische Dignität des Tumors bestimmt. Bei subtotaler Resektion, komplexen Tumoren, Rezidiven sowie höhergradigen Meningeomen sollte der Einsatz radiotherapeutischer und radiochirurgischer Massnahmen interdisziplinär diskutiert werden.


2003 ◽  
Vol 31 (05) ◽  
pp. 273-279
Author(s):  
E. Deegen ◽  
B. Ohnesorge

ZusammenfassungIn der Zeit von 1993 bis 2001 wurden in der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover 21 Pferde mit einem Epiglottisentrapment vorgestellt, davon 29% (6/21) Vollblutpferde. Drei der 21 Tiere wiesen zusätzlich eine Subepiglottiszyste auf. Im Rahmen der klinischen und endoskopischen Diagnostik wurden Entrapmentfalten in unterschiedlicher Größe, in einem Fall auch ein habituelles Entrapment festgestellt. Die verlagerte Schleimhautfalte, die in 24% (5/21) der Fälle ulzerativ verändert war, führte bei 52% (11/21) der Pferde zu einem Atemgeräusch bei Belastung, 38% (8/21) der Pferde zeigten Husten und 14% (3/21) die Symptome einer Dysphagie. Weitere Befunde waren Epiglottishypoplasie bzw. -deformation (5/21) und Dorsalverlagerung des Gaumensegels (6/21), sodass insgesamt 38% (8/21) der Pferde zusätzlich erhebliche morphologische oder funktionelle Abweichungen im Laryngopharynx aufwiesen. Die Behandlung des Entrapments erfolgte minimal invasiv transendoskopisch unter Anwendung unterschiedlicher Methoden. So wurde die Schleimhautfalte in Narkose oder beim sedierten Pferd transnasal entweder mittels eines hakenförmig gebogenen Hochfrequenzpapillotoms oder laserchirurgisch mit dem Nd:YAG-Laser und einer Barefiber median gespalten. Verbliebene Schleimhaut wurde falls erforderlich mit einer Hochfrequenz-Polypektomieschlinge reseziert. Letzteres Verfahren kam auch zur Resektion von subepiglottaler Schleimhaut im Fall des habituellen Entrapments zur Anwendung. Bei 80% (8/10) der Patienten ohne komplizierende Epiglottisveränderung oder Gaumensegelverlagerung gelang eine zufrieden stellende Therapie, wobei ein Rezidiv nachbehandelt wurde. Als besonders geeignet erwies sich die Operation mit dem gebogenen Hochfrequenzpapillotom am sedierten Pferd. Bei allen Patienten mit Entrapment und gleichzeitiger Subepiglottiszyste verlief die Behandlung erfolgreich (3/3). Im Gegensatz dazu zeigten nur 25% (2/8) der Pferde mit anderen komplizierenden Erkrankungen postoperativ keine Beeinträchtigungen.


Der Chirurg ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
J. I. Staubitz ◽  
T. Clerici ◽  
P. Riss ◽  
F. Watzka ◽  
A. Bergenfelz ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Seit 2015 erfolgt in Europa mithilfe des EUROCRINE®-Registers eine systematische Dokumentation endokrin-chirurgischer Operationen. Ziel dieser ersten Auswertung war eine Darstellung der Versorgungsrealität für Nebenniereneingriffe in einem homogenen Versorgungsumfeld, entsprechend des deutschsprachigen Raums – bzw. des Präsenzgebiets der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie (CAEK) der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) – einschließlich einer Analyse der Adhärenz zu geltenden Therapieempfehlungen. Methodik Es erfolgte eine deskriptive Analyse der präoperativen Diagnostik, der angewandten Operationstechniken sowie der zugrunde liegenden histologischen Entitäten der zwischen den Jahren 2015 und 2019 über EUROCRINE® in Deutschland, Österreich und der Schweiz dokumentierten Nebennierenoperationen. Ergebnisse In den insgesamt 21 teilnehmenden Kliniken des deutschsprachigen EUROCRINE®-Gebiets wurden 658 Operationen an Nebennieren durchgeführt. In 90 % erfolgten unilaterale, in 3 % bilaterale Adrenalektomien und in 7 % andere Resektionsverfahren. Die in 41 % der Operationen dokumentierte histologische Hauptdiagnose war das adrenokortikale Adenom. In 15 % lagen maligne Befunde zugrunde (einschließlich 6 % Nebennierenrindenkarzinome (ACC) und 8 % Nebennierenmetastasen). 23 % der Operationen erfolgten bei Phäochromozytomen. Diese wurden zu 82 % minimal-invasiv operiert, Nebennierenrindenkarzinome lediglich zu 28 % und Nebennierenmetastasen zu 66 %. Schlussfolgerung Überraschenderweise wurden nach Nebennierenadenomen und Phäochromozytomen an dritthäufigster Stelle Nebennierenmetastasen unterschiedlicher Primärtumoren reseziert. 28 % der ACC waren für minimal-invasive Techniken vorgesehen, wobei 20 % dieser Fälle eine Konversion zur offenen Operation erforderten. Die aktuelle Analyse deckte Diskrepanzen zwischen Versorgungsrealität und Leitlinienempfehlungen auf, aus denen sich zahlreiche Fragestellungen ergeben, welche nun in ein überarbeitetes EUROCRINE®-Modul zur Dokumentation von Nebennierenoperationen einfließen werden.


Praxis ◽  
2012 ◽  
Vol 101 (20) ◽  
pp. 1297-1307 ◽  
Author(s):  
Djalali ◽  
Mikulicic ◽  
Berwarth ◽  
Rosemann ◽  
Rosemann

Zunehmend etablieren sich minimal-invasive Verfahren in der Varizenbehandlung. Die kurz- bis mittelfristigen Ergebnisse der endovenösen Verfahren sind gut: Die Erfolgsraten sind vergleichbar mit dem chirurgischen Stripping, die Rehabilitationszeiten und Komplikationsraten sind jedoch besser. Die höchste Erfolgsrate verzeichnet bislang die endovenöse Lasertherapie (EVLT). Die endovenöse Radiofrequenzobilateration (RFO) hat jedoch grosse Fortschritte gemacht und erzielt mittlerweile ähnlich gute Kurzzeitergebnisse bei einem besseren Nebenwirkungsprofil. Die ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung hat die Sklerosierungsverfahren mit flüssigem Agenz verdrängt. Prinzipiell kann dieses Verfahren mit allen anderen kombiniert werden. Als Monotherapie verliert die Schaumsklerosierung gegenüber den thermoablativen Verfahren EVLT und RFO jedoch klar an Stellenwert, da die mittelfristigen Ergebnisse schlechter sind. Um eine evidenzbasierte Rangfolge festzulegen, sind prospektive randomisierte Vergleichsstudien notwendig. Die minimale Invasivität ermöglicht eine ambulante Behandlung. Ob sie damit auch kostengünstiger ist, bleibt abzuwarten.


Praxis ◽  
2014 ◽  
Vol 103 (16) ◽  
pp. 955-960
Author(s):  
Urs von Holzen

In der Schweiz werden pro Jahr 520 neue Fälle eines Ösophaguskarzinoms diagnostiziert. 80% der Patienten versterben trotz Fortschritten der chirurgischen und medizinischen Therapie daran. Die chirurgische Resektion ist die Therapie der Wahl beim resektablen Karzinom. Bereits 1913 wurde die erste erfolgreiche thorakale Resektion eines Ösophaguskarzinoms durchgeführt, aber erst mit der Entwicklung der modernen Anästhesie mit oraler Intubation und Überdruckbeatmung wurden Operationen im Thorax routinemässig möglich. Die Operation kann heute sowohl offen wie auch minimal invasiv durchgeführt werden. Die minimal-invasive Operation ist sicher, mit vergleichbarer Mortalität zur offenen Operation in spezialisierten Zentren. Ebenfalls bestehen keine Unterschiede in Bezug auf die Radikalität der Operation. Die onkologischen Resultate sind in publizierten Serien ebenfalls vergleichbar, Resultate randomisierter Studien sind allerdings noch ausstehend.


2003 ◽  
Vol 31 (04) ◽  
pp. 215-220
Author(s):  
E. Deegen ◽  
B. Ohnesorge

ZusammenfassungIn der Zeit von 1977 bis 2001 wurden in der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover 18 Pferde mit einer Subepiglottiszyste vorgestellt. Im Rahmen der klinischen, endoskopischen und röntgenologischen, in einem Fall auch ultrasonographischen Untersuchung wurden Umfangsvermehrungen (ca. 1-6 cm Durchmesser) unterhalb des Kehldeckels festgestellt, die bei 44% (8/18) der Patienten zu einem Atemgeräusch bei Belastung, bei 61% (11/18) zu Husten und bei 28% (5/18) zu Symptomen einer Dysphagie führten. Die Behandlung der Zysten erfolgte minimal invasiv unter Anwendung verschiedener Methoden. So wurden die Zysten transoral entweder mit einer manuell gelegten »kalten « Schlinge oder mit einer hochfrequenzchirurgischen Polypektomieschlinge in Narkose reseziert. Derartige HFSchlingen konnten auch über den Arbeitskanal eines Endoskopes positioniert werden, dann entweder gleichfalls transoral in Narkose oder alternativ transnasal, wobei die transnasale Operation unter Sichtkontrolle auch beim sedierten Pferd möglich war. Als weitere Methode kam die laserchirurgische Zystektomie mittels Nd:YAG-Laser und Bare-fiber im Kontaktverfahren zur Anwendung. Die Entfernung der Subepiglottiszysten gelang in allen behandelten Fällen. Nur in einem Fall trat postoperativ eine Gaumensegelverlagerung als Komplikation auf. Als Methode der Wahl erwies sich bei transnasal zugänglichen Zysten die Resektion am sedierten Pferd mittels HF-Schlinge. Bei unkooperativen Patienten oder bei ungünstiger Lage der Zyste war eine Zystektomie mit der HF-Schlinge in Narkose einfach durchführbar. Die laserchirurgische Exzision stellte sich aufgrund der thermischen Wirkung auf die Epiglottis als vergleichsweise risikobehaftet dar. Aufgrund der vorgestellten Erfahrungen ist eine Laryngotomie zur chirurgischen Therapie von Subepiglottiszysten in vielen Fällen vermeidbar.


Pflege ◽  
2013 ◽  
Vol 26 (5) ◽  
pp. 303-310
Author(s):  
Marianne Schärli ◽  
Virpi Hantikainen ◽  
Iren Bischofberger

Hüftprothesenimplantationen werden in der Schweiz zunehmend minimal-invasiv durchgeführt. Die Patient(inn)en sind schneller mobil und werden nach rund vier Tagen aus dem Spital direkt nach Hause entlassen. Die Studie mit qualitativ-deskriptivem Design erforscht, wie auf der orthopädischen Abteilung eines Tertiärspitals die Förderung der Selbstpflegekompetenz von Patient(inn)en nach einer minimal-invasiven Hüftendoprothetik erfolgt und welcher Optimierungsbedarf besteht. Für die Datenerhebung wurden drei Fokusgruppeninterviews mit neun Pflegefachpersonen und Expert(innen)interviews mit dem Hauptoperateur und der zuständigen Physiotherapeutin durchgeführt und mit inhaltsanalytischem Vorgehen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Förderung der Selbstpflegekompetenz der Patient(inn)en zurzeit nicht systematisch erfolgt. Vielmehr stehen Instruieren und Informieren, aber nicht Befähigen im Zentrum. Dies wäre für ein Empowerment-Verständnis jedoch nötig. Der Austritt aus dem Spital erfolgt oft überraschend früh, was die Förderung der Selbstpflegekompetenz beeinträchtigt. Das Fazit ist, dass die minimal-invasive Operationstechnik auch eine Anpassung in der multidisziplinären Rehabilitation erfordert. Dabei sollte die Selbstpflegekompetenz anhand eines partizipativ gestalteten Behandlungspfades gefördert werden. Dies bedingt sowohl patient(inn)enorientierte, teambasierte als auch betriebliche Anpassungen der Rehabilitations- und Entlassungsplanung.


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