Austrittsvorbereitung: Selbstpflegekompetenz fördern bei Patient(inn)en nach minimal-invasiver Hüftendoprothetik
Hüftprothesenimplantationen werden in der Schweiz zunehmend minimal-invasiv durchgeführt. Die Patient(inn)en sind schneller mobil und werden nach rund vier Tagen aus dem Spital direkt nach Hause entlassen. Die Studie mit qualitativ-deskriptivem Design erforscht, wie auf der orthopädischen Abteilung eines Tertiärspitals die Förderung der Selbstpflegekompetenz von Patient(inn)en nach einer minimal-invasiven Hüftendoprothetik erfolgt und welcher Optimierungsbedarf besteht. Für die Datenerhebung wurden drei Fokusgruppeninterviews mit neun Pflegefachpersonen und Expert(innen)interviews mit dem Hauptoperateur und der zuständigen Physiotherapeutin durchgeführt und mit inhaltsanalytischem Vorgehen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Förderung der Selbstpflegekompetenz der Patient(inn)en zurzeit nicht systematisch erfolgt. Vielmehr stehen Instruieren und Informieren, aber nicht Befähigen im Zentrum. Dies wäre für ein Empowerment-Verständnis jedoch nötig. Der Austritt aus dem Spital erfolgt oft überraschend früh, was die Förderung der Selbstpflegekompetenz beeinträchtigt. Das Fazit ist, dass die minimal-invasive Operationstechnik auch eine Anpassung in der multidisziplinären Rehabilitation erfordert. Dabei sollte die Selbstpflegekompetenz anhand eines partizipativ gestalteten Behandlungspfades gefördert werden. Dies bedingt sowohl patient(inn)enorientierte, teambasierte als auch betriebliche Anpassungen der Rehabilitations- und Entlassungsplanung.