Diagnostik und minimal invasive Therapie von Epiglottiserkrankungen beim Pferd
ZusammenfassungIn der Zeit von 1977 bis 2001 wurden in der Klinik für Pferde der Tierärztlichen Hochschule Hannover 18 Pferde mit einer Subepiglottiszyste vorgestellt. Im Rahmen der klinischen, endoskopischen und röntgenologischen, in einem Fall auch ultrasonographischen Untersuchung wurden Umfangsvermehrungen (ca. 1-6 cm Durchmesser) unterhalb des Kehldeckels festgestellt, die bei 44% (8/18) der Patienten zu einem Atemgeräusch bei Belastung, bei 61% (11/18) zu Husten und bei 28% (5/18) zu Symptomen einer Dysphagie führten. Die Behandlung der Zysten erfolgte minimal invasiv unter Anwendung verschiedener Methoden. So wurden die Zysten transoral entweder mit einer manuell gelegten »kalten « Schlinge oder mit einer hochfrequenzchirurgischen Polypektomieschlinge in Narkose reseziert. Derartige HFSchlingen konnten auch über den Arbeitskanal eines Endoskopes positioniert werden, dann entweder gleichfalls transoral in Narkose oder alternativ transnasal, wobei die transnasale Operation unter Sichtkontrolle auch beim sedierten Pferd möglich war. Als weitere Methode kam die laserchirurgische Zystektomie mittels Nd:YAG-Laser und Bare-fiber im Kontaktverfahren zur Anwendung. Die Entfernung der Subepiglottiszysten gelang in allen behandelten Fällen. Nur in einem Fall trat postoperativ eine Gaumensegelverlagerung als Komplikation auf. Als Methode der Wahl erwies sich bei transnasal zugänglichen Zysten die Resektion am sedierten Pferd mittels HF-Schlinge. Bei unkooperativen Patienten oder bei ungünstiger Lage der Zyste war eine Zystektomie mit der HF-Schlinge in Narkose einfach durchführbar. Die laserchirurgische Exzision stellte sich aufgrund der thermischen Wirkung auf die Epiglottis als vergleichsweise risikobehaftet dar. Aufgrund der vorgestellten Erfahrungen ist eine Laryngotomie zur chirurgischen Therapie von Subepiglottiszysten in vielen Fällen vermeidbar.