Sichere R0-Resektion zur Vermeidung der adjuvanten Therapieeskalation beim Oropharynxkarzinom
Zusammenfassung Hintergrund Der Resektionsstatus ist ein Prädiktor bei Patienten mit Oropharynxkarzinomen (OPSCC) für die Überlebensrate (ÜR) und das rezidivfreie Überleben (RFÜ). TNM-Status, extrakapsuläres Wachstum im Lymphknoten (ECE) und der Resektions(R)-Status des Primärtumors entscheiden über die adjuvante Therapie, wobei der R‑Status unmittelbar durch den Kopf-Hals-Chirurgen beeinflussbar ist. Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation des Einflusses des R‑Status auf Therapieentscheidungen, RFÜ und ÜR. Material und Methoden Es wurden alle Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Oropharynx, die im Zeitraum von 2001–2011 operiert wurden, in die Auswertung eingeschlossen. Retrospektiv wurden klinische Parameter, Überlebensdaten, histologische Daten wie ECE, R‑Status und Tumorausdehnung erhoben sowie analysiert. Ergebnisse Es wurden 208 Patienten in die Studie eingeschlossen. Patienten mit R0-Resektion zeigten ein mittleres RFÜ/ÜR von 89/87 Monaten. Dieses sank signifikant bei Patienten mit R1-Resektion (65/65 Monate), R2-Resektion (38/33 Monate) sowie Rx-Resektion (59/45 Monate; p = 0,036/p = 0,001). Bei Patienten mit ECE und R1-Resektion, aber auch mit R0-Resektion durch Nachresektion und Rx-Status erfolgte eine adjuvante Therapieeskalation. Schlussfolgerung Unsichere Resektionsränder reduzieren das RFÜ und die ÜR. Daher sollte bei einer chirurgischen Therapie immer eine R0-Resektion möglichst am Hauptpräparat angestrebt werden, um eine adjuvante Therapieeskalation wegen eines unklarer R‑Status zu vermeiden.