ZusammenfassungAnhand einer Literaturübersicht wird der derzeitige Kenntnisstand über die Diagnostik, Therapie und Prävention der Peritonitis beim Rind unter besonderer Berücksichtigung ihres Auftretens nach geburtshilflichen Maßnahmen dargestellt. Die klinische Diagnostik einer Peritonitis beim Rind bereitet im Endstadium der Erkrankung in der Regel keine Schwierigkeiten. Dagegen ist die Früherkennung auch unter Berücksichtung labordiagnostischer Parameter nicht möglich. Dies gilt insbesondere im peripartalen Abschnitt des Reproduktionszyklus, da synergistische Effekte von Geburtsverlauf, Puerperium und Wundheilung nach operativen geburtshilflichen Maßnahmen Einfluss auf klinische und labordiagnostische Parameter nehmen. Der Einsatz der Sonographie scheint als bildgebendes Verfahren dazu geeignet, diese diagnostische Lücke zu schließen. Im Gegensatz zur Endoskopie, die ebenfalls in dieser Indikation eingesetzt werden kann, stellt die transabdominale Sonographie ein nicht invasives und mit weniger Aufwand verbundenes Verfahren dar. Die Fragestellung einer effektiven Prophylaxe und Therapie im Anschluss an Operationen ist ebenfalls nicht gelöst, weil bisher nicht feststeht, welche Menge an Flüssigkeit für diese Indikation im Abdomen des Rindes notwendig ist. Die Therapiekonzepte älterer Studien lassen sich mit den heutigen pharmakologischen Vorstellungen und den geltenden rechtlichen Bestimmungen teilweise nicht mehr in Einklang bringen.