scholarly journals Implizite Einstellungen, explizite Einstellungen und die Affinität zur AfD

Author(s):  
Andreas Tutić ◽  
Sascha Grehl

ZusammenfassungDas Gros der Wahlforschung und insbesondere der empirischen Forschung zur Frage, wie sich die Wahlabsicht für die Alternative für Deutschland (AfD) erklären lässt, berücksichtigt zwar den Einfluss kultureller Orientierungen, aber nur in Form expliziter Einstellungen, welche vermöge evaluativer Verbaläußerungen erhoben werden. In diesem Beitrag wird vor dem Hintergrund der Dual-Process-Perspektive argumentiert, dass neben expliziten Einstellungen auch implizite Einstellungen, welche assoziative Verknüpfungen von mental repräsentierten Einstellungsobjekten und ihrer Bewertung darstellen, für die Wahlabsicht der AfD von Bedeutung sind. Dem Prinzip der Katalysation nach schlagen sich implizite Einstellungen stärker in expliziten Einstellungen und auch im overten Verhalten nieder, wenn sich die Artikulation der expliziten Einstellungen oder das Verhalten im Rahmen eines eher intuitiven als reflektierten kognitiven Prozesses vollzieht. Diese handlungstheoretischen Ideen werden im Rahmen einer explorativen Studie mit 960 Befragten überprüft. Es zeigt sich, dass beide, implizite und explizite Einstellungen zum Populismus und zum Rassismus, die Wahlabsicht der AfD bedingen, wobei der Einfluss der impliziten Einstellungen, wie vom katalytischen Prinzip vorhergesagt, davon abhängt, ob die Befragten eher zu intuitiven oder aber eher zu reflektierten kognitiven Prozessen neigen.

2017 ◽  
Vol 74 (10) ◽  
pp. 535-541 ◽  
Author(s):  
Christoph Dehnert ◽  
Peter Bärtsch

Zusammenfassung. Wenn unakklimatisierte Personen zu schnell in grosse Höhen aufsteigen, drohen höhenbedingte Erkrankungen wie akute Bergkrankheit (ABK), Höhenhirnödem (HHÖ) oder Höhenlungenödem (HLÖ). Am häufigsten tritt die ABK auf, die grundsätzlich harmlos und in der Regel selbstlimitierend ist. Relativ selten, aber potenziell lebensbedrohlich sind HHÖ und HLÖ. In diesem Artikel wird auf ABK und HHÖ eingegangen. Ob es sich bei ABK und HHÖ um unterschiedliche Ausprägungen der gleichen Erkrankung handelt, ist noch nicht abschliessend geklärt. Die ABK äussert sich 4 – 8 Stunden nach Aufstieg in Höhen über 2300 m durch die unspezifischen Symptome Kopfschmerzen, Inappetenz, Übelkeit, Schwindel und Schlafstörungen. Ein HHÖ deutet sich bei therapieresistenten Kopfschmerzen oder wiederholtem Erbrechen an. Wenn Bewusstseinstrübungen oder zentralneurologische Symptome wie Ataxie auftreten, liegt ein manifestes HHÖ vor. Die ABK kann mit dem Lake-Louise-Score sehr gut erfasst werden. Beste Prophylaxe aller Höhenerkrankungen sind langsamer Aufstieg und gute Vorakklimatisation. Im Allgemeinen sollte die durchschnittliche Steigerung der Schlafhöhe nicht über 300 – 500 m pro Nacht liegen. Bei hoher Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer ABK kann auch eine medikamentöse Prophylaxe mit Acetazolamid (2 × 125 – 250 mg / Tag) oder Corticosteroiden (Dexamethason 2 – 3 × 4 mg / Tag oder eine Äquivalenzdosis anderer Corticosteroide) erfolgen. Die leichte ABK kann symptomatisch mit gängigen nichtsteroidalen Antirheumatika und / oder Antiemetika behandelt werden, ohne dass ein Abstieg zwingend erforderlich ist. Wenn sich die Symptome dabei verschlechtern, primär eine schwere ABK oder ein HHÖ vorliegt, ist ein sofortiger Abstieg um mindestens 1000 m Therapie der Wahl. Parallel dazu sind Corticosteroide indiziert, initial 4 – 8 mg / Tag, gefolgt von 4 mg alle 6 – 8 Stunden in Abhängigkeit von der Symptomatik.


Author(s):  
Vera Clemens ◽  
Oliver Decker ◽  
Paul L. Plener ◽  
Elmar Brähler ◽  
Jörg M. Fegert

Zusammenfassung. Fragestellung: Autoritarismus bezeichnet ein Verhalten, das sich durch Aggression gegen Untergebene, Unterwerfung vor Autoritäten und Konventionalismus auszeichnet. Autoritarismus wird als ein zentraler Faktor bei der Entstehung rechtsextremer Ideologie vermutet. Bereits Horkheimer sah zudem einen engen Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Gewaltausübung in der Erziehung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zunahme rechtsextremer Ideologien, die sich sowohl gesellschaftlich als auch parteipolitisch manifestiert, war es das Ziel dieser Studie, den Zusammenhang von autoritärer und rechtsextremer Ideologie und der Befürwortung von körperlicher Gewalt als Erziehungsmethode zu untersuchen. Methodik: Es erfolgte eine querschnittliche Untersuchung in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung (N = 2524). Ergebnisse: Körperstrafen wurden von 44.5 % der Teilnehmenden befürwortet. Wurden autoritäre und rechtsextreme Einstellungen berichtet, stieg die Befürwortung von körperlicher Gewalt in der Erziehung von Kindern. Hinsichtlich der Parteipräferenz zeigten die Teilnehmenden, die angaben, die Alternative für Deutschland (AfD) zu präferieren, die höchste Rate an Unterstützern für Körperstrafen. Schlussfolgerungen: Die dargestellten Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Zustimmung von Körperstrafen in Deutschland weiterhin sehr verbreitet ist und dass Kinder von Eltern mit autoritären und rechtsextremen Einstellungen eine Risikogruppe für körperliche Gewalt sind. Ein erhöhtes gesellschaftliches Bewusstsein für diese Risiken ist vor dem Hintergrund der Zunahme rechtsextremer Ideologien notwendig.


2006 ◽  
Author(s):  
Dennis Miller ◽  
Nathan Moon ◽  
Eric Amsel
Keyword(s):  

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