Die häufigsten Ursachen der Demenz sind fortschreitende und irreversible neurodegenerative Krankheiten des Gehirns. An erster Stelle steht die Alzheimer-Krankheit, gefolgt von Parkinson- und Lewy-Körper-Krankheit und den Frontotemporalen lobären Degenerationen. Die neurodegenerativen Prozesse sind durch die Entstehung, Zusammenballung und Ablagerung von pathologischen Proteinen gekennzeichnet. Diese sind β-Amyloid und Tau bei der Alzheimer-Krankheit; α-Synuklein bei der Parkinson- und Lewy-Körper-Krankheit sowie Tau, TDP-43 und FUS bei den Frontotemporalen Degenerationen. Die Aggregation zu Oligomeren und Fibrillen sowie die nachfolgende Sedimentierung dieser Proteine führen zur Funktionsstörung von Nervenzellen, zum Versagen von synaptischen Verbindungen und schließlich zum Zelluntergang. Die Defizite und Imbalancen von Neurotransmittersystemen, die einen wichtigen Ansatzpunkt der derzeitigen pharmakologischen Therapie der Demenz darstellen, sind Folgen des Nervenzelluntergangs. Viele der neuen, in Entwicklung befindlichen Therapieansätze sind darauf gerichtet, die Entstehung, Zusammenballung und Ablagerung pathologischer Proteine zu verhindern, zu verlangsamen oder abzumildern. Wichtige Strategien sind Hemmung der Sekretasen, die β-Amyloid generieren, aktive und passive Immunisierung gegen β-Amyloid, Hemmung der Aggregation von β-Amyloid und Tau sowie Stimulierung des aktiven Transports von β-Amyloid aus dem Gehirn. In klinischer Prüfung befinden sich auch neue symptomatische Therapieformen einschließlich der simultanen Stimulation mehrerer Neurotransmittersysteme, des Ausgleichs der zerebralen Insulinresistenz und der Neuroprotektion mittels spezieller Nahrungsbestandteile. Neben den pharmakologischen Behandlungsformen werden auch nicht-medikamentöse Interventionen weiterentwickelt.