scholarly journals Hyperthyreose – Fokus Immunthyreopathie Basedow

2020 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 96-105
Author(s):  
Verena Theiler-Schwetz ◽  
Christian Trummer ◽  
Stefan Pilz

Zusammenfassung Die häufigsten Ursachen für die Entstehung einer Hyperthyreose sind die Immunthyreopathie Basedow sowie die Schilddrüsenautonomie. Für die Diagnosestellung sind die Bestimmung der TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) nebst Thyroidea-stimulierendem Hormon (TSH), freiem Thyroxin (fT4) und freiem Trijodthyronin (fT3) wichtig. Die Bestimmung der T3/T4-Ratio kann in der Abgrenzeng einer Immunthyreopathie Basedow zu einer destruktiven Thyreoiditis hilfreich sein. Bei der Immunthyreopathie Basedow sind das typische sonographische Bild einer hypoechogenen Schilddrüse mit erhöhter Vaskularisation und zunehmend auch die quantitative Bestimmung der Durchblutung in Form der „peak systolic velocity“ (PSV) weitere diagnostische Hilfsmittel. Die Szintigraphie hat bei der Diagnosestellung der Schilddrüsenautonomie nach wie vor ihren Stellenwert. Therapeutisch steht bei der Immunthyreopathie Basedow die medikamentöse, thyreostatische Therapie vorrangig mit Thiamazol in Form des Titrationsschemas im Vordergrund, die für 12–18 Monate durchgeführt wird. Liegen die TRAK dann im Normbereich, kann ein Absetzversuch unternommen werden. Wenn nicht, oder wenn es zum Auftreten eines Rezidivs kommt, sollte eine definitive Therapie mittels Radiojodtherapie oder Thyreoidektomie erwogen werden. Zur symptomatischen Behandlung können Betablocker wie Propranolol eingesetzt werden. Es gibt Hinweise, dass die lange praktizierte Jodrestriktion im Management der Immunthyreopathie Basedow vermieden werden sollte. Zum Einsatz von Selen liegen positive, aber noch großteils inkonsistente Daten vor, sodass eine Therapieempfehlung derzeit nicht ausgesprochen werden kann. In der Therapie der Schilddrüsenautonomie stehen Radiojodtherapie und die Operation im Vordergrund. Die Diagnose einer thyreotoxischen Krise ist eine klinische und wird anhand des Burch-Wartofsky-Scores gestellt – das Management erfordert meist intensivmedizinische Betreuung.

2010 ◽  
Vol 67 (7) ◽  
pp. 381-386
Author(s):  
Philip Tarr ◽  
Reno Frei

Die Einführung von Polymerase-Kettenreaktion (PCR)-basierter DNA-Amplifikation zu Beginn der 90er-Jahre hat die Diagnostik von Infektionskrankheiten revolutioniert und fundamentale Erkenntnisse über deren Epidemiologie und Klinik erlaubt. Verglichen mit der Serologie zeichnet sich die PCR-Diagnostik durch erhöhte Sensibilität und Spezifität aus und kann eine frühere Diagnose erlauben. Sie kann, je nach klinischer Situation, im Blut, anderen klinischen Untersuchungsmaterialien oder direkt ab histopathologischen Proben durchgeführt werden. Die PCR Amplifikation von Erreger-DNA wird zur Bestätigung von serologischen Suchtests und zur Diagnose von Keimen, die schwierig zu kultivieren sind, verwendet. Bei chronisch persistierenden Erregern kann sie die Unterscheidung zwischen klinisch unbedeutender und relevanter Infektion erlauben. Die quantitative Bestimmung von viraler DNA oder RNA wird routinemäßig zur Verlaufskontrolle bei der Behandlung von chronischer Hepatitis B, C, oder HIV-Infektion eingesetzt. Wichtig sind adäquate Patientenproben und für die Resultatinterpretation kann sich der Beizug eines Infektiologen lohnen. Genetische Tests werden zunehmend zur antimikrobiellen Sensibilitätstestung eingesetzt (TB, MRSA) und könnten in Zukunft zur Vorhersage der Immunantwort auf Infektionserreger und der antiretroviralen Toxizität beitragen. Vollautomatische Geräte und Multiplex-Technik werden in Zukunft die Attraktivität der PCR-Diagnostik weiter steigern und deren Kosten senken.


2010 ◽  
Vol 222 (02) ◽  
Author(s):  
G Kerst ◽  
D Bender ◽  
W Binder ◽  
S Ehehalt ◽  
M Kehrer ◽  
...  

1963 ◽  
Vol 03 (01) ◽  
pp. 39-50 ◽  
Author(s):  
H. Kutzim

ZusammenfassungEs wird eine neue Methode der Eichung von Autoradiographien ganzer Mäuse beschrieben.Die Eichmethode beruht darauf, daß gleichzeitig mit der Maus PVC-Röhrchen geschnitten werden, die eine ansteigende Konzentration der verwendeten radioaktiven Substanz in Polyglykol gelöst enthalten. Das Polyglykol wird auf das gleiche spez. Gewicht der Gewebe des histologischen Schnittes eingestellt. Eine unterschiedliche Schnittdicke verschiedener Präparate ist ohne Bedeutung, da eine verstärkte Schwärzung des Films durch eine größere Schnittdicke der Eichpräparate gleichzeitig mit einer entsprechend stärkeren Schwärzung über den Organen verbunden ist.Die S35-Konzentration in μC pro Gramm Gewebe ist der Schwärzung der Filmschicht direkt proportional. Mit Hilfe dieser Methode wird der S35-Sulfatgehalt der verschiedenen Gewebe bei der Maus in μC/g ermittelt. Der Knorpel hatte die höchsten Speicherwerte für S35-Sulfat.Larynx- und Gelenkknorpel zeigten in bezug auf Verlauf und Höhe der Speicherung ein unterschiedliches Verhalten, wobei der Larynxknorpel einen erhöhten S35-Durchgang hatte.Auf die Frage der zellulären Entstehung des Chondroitinsulfats als Bestandteil der Knorpel- und Knochengrundsubstanz wird kurz eingegangen.


1991 ◽  
Vol 11 (01) ◽  
pp. 33-38 ◽  
Author(s):  
B. Pohl ◽  
P. Zürrlein ◽  
F. Keller ◽  
Th. Eller

ZusammenfassungDie quantitative Bestimmung des von-Willebrand-Fak- tors (vWF) hat eine große Bedeutung bei der Diagnostik und Therapie des von- Willebrand-Jürgens-Syndroms. Der in dieser Arbeit beschriebene Methodenvergleich stellt die herkömmliche Bestimmung des vWF mit der Laurell- Immunelektrophorese (EID) einem neuen Enzymimmunoassay (ELISA vWF, Boehringer Mannheim) gegenüber. Zu diesem Methodenvergleich wurden 105 Patienten aus den verschiedenen Kliniken und Ambulanzen des Universitätsklinikums Würzburg herangezogen.Die Auswertung des Methodenvergleichs zwischen EID und ELISA (manuell) ergab nach der linearen Regression einen Wert von 0,89 und nach der Neunfeldertafel 82,3% konkordante Werte. Ergänzend wurden Methodenvergleiche zwischen EID und ELISA (automatisiert) sowie manuellem und automatisiertem ELISA durchgeführt (Korrelation 0,811 bzw. 0,958).Mit gepoolten Patientenplasmen wurde für den normalen und pathologischen Bereich eine Präzisionsuntersuchung für den ELISA durchgeführt. Dabei wurden Variationskoeffizienten von 4,4% für den Normbereich und 4,9% für den pathologischen Bereich gefunden.Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß EID und ELISA (manuell und automatisiert) vergleichbare Werte liefern und daß der ELISA im normalen und pathologischen Bereich eine gute Präzision zeigt.


1933 ◽  
Vol 91 (1) ◽  
pp. 539-548 ◽  
Author(s):  
Karl Seelkopf ◽  
Harald Taeger

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