Die zunehmende Häufigkeit von koronarer Herzkrankheit und arterieller Hypertonie sowie deren langjährigen Folgen führen zu einem markanten Anstieg der Inzidenz und Prävalenz der Herzinsuffizienz im Alter. Zusätzlich reduzieren altersbedingte strukturelle Veränderungen des Myokards und der großen Gefäße die Toleranz für Druck- und Volumenschwankungen und begünstigen dadurch das Auftreten einer Herzinsuffizienz. Anders als bei jungen Patienten wird die Herzinsuffizienzsymptomatik im Alter oft dem natürlichen Alterungsprozess zugeschrieben, was eine ungenügende Diagnostik zur Folge hat. Auch die Therapie bringt besondere Herausforderungen mit sich. Multiple Komorbiditäten mit entsprechender Polypharmazie sowie verminderte Adaptationsmöglichkeiten erschweren die Durchführung einer leitliniengerechten Herzinsuffizienztherapie mit Hemmern des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems und Betablockern. Obwohl es keine überzeugenden Daten gibt, die zeigen, dass diese Medikamente im höheren Alter anders wirken, werden sie aus Angst vor Nebenwirkungen vielen älteren Patienten vorenthalten.