Ingenieurin versus Pädagoge: Berufliche Werthaltungen nach Beendigung des Studiums

1999 ◽  
Vol 13 (1/2) ◽  
pp. 84-99 ◽  
Author(s):  
Andrea E. Abele ◽  
Manuela Schute ◽  
Miriam S. Andrä

Zusammenfassung: In der Erlanger Längsschnittstudie zur beruflichen Entwicklung von Akademikerinnen und Akademikern wurden bei N = 1500 Absolvierenden und sämtlicher an der Universität gelehrter Fachrichtungen berufliche Werthaltungen und retrospektive Studienwahlgründe erfragt. Geschlechtsspezifische Unterschiede in beruflichen Werthaltungen sollten insbesondere über Selektionseffekte vermittelt sein, während fachspezifische Sozialisationseffekte potentielle Geschlechtsunterschiede nivellieren. Die Befunde zeigen, daß Selektionseffekte schulischer Interessen (Lieblingsfächer, die geschlechtsspezifisch variieren) auf die Studienfachwahl bestehen. Innerhalb der Fächer unterscheiden sich die Gründe für die Studienfachwahl und auch die Berufsorientierungen bei der Studiumsgestaltung zwischen Frauen und Männern nicht. Bei den beruflichen Werthaltungen bestehen zwischen den Fächern Unterschiede, während innerhalb der Fächer nur minimale Geschlechtseffekte zu beobachten sind. Gefolgert wird, daß (a) Fachunterschiede in beruflichen Werthaltungen bedeutsamer sind als Geschlechtsunterschiede sowie daß (b) innerhalb von Fächern die nach dem Examen bestehenden beruflichen Werthaltungen kein Prädiktor für potentiell geschlechtsdifferente Berufsverläufe sind.

2020 ◽  
Vol 39 (07/08) ◽  
pp. 483-489
Author(s):  
Çiçek Wöber-Bingöl

ZUSAMMENFASSUNGWiederkehrende Kopfschmerzen zählen bei Kindern und Jugendlichen zu den häufigsten Beschwerden und manifestieren sich am häufigsten als Migräne und Spannungskopfschmerz. In diesem Artikel werden die Epidemiologie, Differenzialdiagnose, das klinische Bild, Auslöser, Begleiterkrankungen und Therapie mit Schwerpunkt auf Migräne vermittelt und geschlechtsspezifische Unterschiede wie auch altersspezifische Besonderheiten dargestellt.


2004 ◽  
Vol 24 (06) ◽  
pp. 180-185
Author(s):  
Andrea Rubbert-Roth

ZusammenfassungDie durch Östrogene und Progesteron begünstigte Suppression T-Zell-mediierter relativ zu B-Zell-mediierten Immunantworten kann die prädominante B-Zell-Immunantwort bei Frauen und das gehäufte Auftreten von Autoimmunerkrankungen wie SLE oder RA bei Frauen erklären. Da die relativen Konzentrationen von Sexual-hormonen in der Schwangerschaft ansteigen, kann eine hormoninduzierte Proliferation oder Apoptose spezifischer Lymphozyten während der Schwangerschaft bei Patientinnen mit rheumatoider Arthritis, SLE oder multipler Sklerose eine Remission bzw. Exazerbation der Erkrankung während oder nach der Schwangerschaft induzieren.Weitergehende Untersuchungen der Pathomechanismen, die den hormonellen Beeinflussungen der Immunfunktionen zugrunde liegen, werden dazu beitragen, unser Verständnis für geschlechtsspezifische Unterschiede von Krankheitsmanifestationen und -verläufen zu erweitern und eine Modulation hormoneller Faktoren in unser therapeutisches Repertoire einzubeziehen.


2004 ◽  
Vol 32 (05) ◽  
pp. 269-273
Author(s):  
P. S. Glatzel ◽  
Alexandra Lehnen ◽  
W. J. Streich ◽  
K. Frölich ◽  
O. Wolf

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Zur klinischen Beurteilung innerer Erkrankungen von Haus-, Zoo- und Wildtieren sind Blutparameter ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel. Ziel dieser Untersuchungen war die Erarbeitung verlässlicher hämatologischer Referenzwerte für den Wisent (Bison bonasus). Gleichzeitig sollten die Werte gesunder männlicher Tiere mit denen an Balanoposthitis erkrankter Bullen verglichen werden. Material und Methoden: Von 170 gesunden und 52 an Balanoposthitis erkrankten Wisenten wurde Blut aus der Vena jugularis entnommen. Von diesen Tieren lebten 179 in freier Wildbahn und 43 im Zuchtreservat der Nationalparkverwaltung des Urwaldes von Bialowieza bzw. in verschiedenen deutschen Zoos. Letztere wurden vor der Probennahme immobilisiert. Die Untersuchung umfasste folgende Parameter: Hämatokrit, Differenzialblutbild, Kalzium, Phosphor, Aspartataminotransferase, Kreatinkinase, Harnstoff, Kreatinin und Bilirubin. Ergebnisse: Bei den Parametern Kreatinin und Phosphat konnten statistisch signifikante Altersunterschiede festgestellt werden. Statistisch signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede wurden nicht gefunden. Es gab ferner keinerlei signifikante Unterschiede zwischen gesunden und an Balanoposthitis erkrankten männlichen Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Zur Abklärung des Gesundheitsstatus von Wisenten sind neben der klinischen Untersuchung verlässliche Blutwerte notwendig. Diese stehen mit der vorgelegten Untersuchung zur Verfügung. Der Vergleich der Werte gesunder Tiere mit den an Balanoposthitis erkrankten Tieren zeigt keine signifikanten Unterschiede der Blutwerte, was möglicherweise bedeutet, dass durch die Balanoposthitis keine generalisierte, sondern nur eine lokale Immunreaktion ausgelöst wird.


2017 ◽  
Vol 21 (07) ◽  
pp. 342-346
Author(s):  
Sylvia Stracke

ZUSAMMENFASSUNGGeschlechtsspezifische Unterschiede spielen bei vielen Erkrankungen eine Rolle, so auch bei der chronischen Niereninsuffizienz (CKD). Frauen und Männer unterscheiden sich hinsichtlich der zugrunde liegenden Pathophysiologie der Erkrankungen, die zur CKD geführt haben und auch hinsichtlich der Ausprägung der Urämie assoziierten Zweiterkrankungen sowie hinsichtlich des Therapieansprechens und der Krankheitsbewältigung. Auch beim Outcome und dem Management der Dialysetherapie gibt es Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Es muss unterschieden werden, ob es sich um biologische, psychosoziale oder ökonomische Faktoren handelt. In den Leitlinien wird bislang nicht auf geschlechtsspezifische Unterschiede bei CKD und/oder Dialyse eingegangen. Generelle Schwierigkeiten umfassen neben einem „Neglect“ oben genannter Umstände auch die Tatsache, dass in großen randomisierten, nephrologischen Studien Frauen oftmals nicht eingeschlossen wurden. In einigen Fällen haben neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der geschlechtsspezifischen Unterschiede bei CKD zur Entdeckung neuer pathophysiologischer Zusammenhänge und zu Verbesserungen in der Therapie geführt.


1996 ◽  
Vol 25 (6) ◽  
Author(s):  
Stefan Bender ◽  
Wolfgang Seifert

ZusammenfassungMittels der anonymisierten IAB-Beschäftigtenstichprobe werden die Arbeitsmarktchancen von Arbeitsmigranten aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und der Türkei untersucht. In den Analysen konnten nationalitäten- und geschlechtsspezifische Unterschiede in den Arbeitsmarktchancen festgestellt werden. Türkische Arbeitnehmer übten auch 1989 noch in weit stärkerem Maße als andere Nationalitäten un- und angelernte Tätigkeiten aus. Beschäftigte aus dem ehemaligen Jugoslawien und auch aus Spanien näherten sich dagegen der Struktur der deutschen Beschäftigten an. Ausländische Frauen waren auf dem Arbeitsmarkt, sowohl im Vergleich zu ausländischen Männern als auch deutschen Frauen - deutlich schlechter gestellt. Die ausländischen Beschäftigten unterscheiden sich in ihrer Struktur und ihren Berufsverläufen erheblich von den deutschen Beschäftigten. Sie sind überwiegend als un- und angelernte Arbeiter im produzierenden Gewerbe tätig. Allerdings zeigt sich im Längsschnitt eine gewisse Aufwärtsmobilität hin zu günstigeren Arbeitsmarktpositionen. Insbesondere Berufsanfänger sind häufiger als Ausländer insgesamt in Facharbeiterpositionen zu finden. Mit Hilfe einer Ereignisanalyse (Piecewise Constant Exponential Model) konnte gezeigt werden, daß bei Absolventen der dualen Ausbildung keine gravierenden Unterschiede in den direkten Berufswechseln und den Übergängen zur Arbeitslosigkeit bestehen.


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