Lokalisiertes Prostatakarzinom: Bestrahlen, operieren oder zuwarten?
Das Prostatakarzinom ist in der Schweiz das häufigste Karzinom des Mannes und die zweithäufigste Krebstodesursache. Diagnose, Therapie und Nachsorge haben sich seit Einführung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) während der letzten 15 Jahre deutlich verbessern lassen. Die Krankheit kann geheilt werden, solange sie auf die Prostata begrenzt ist. Für Patienten mit einer biologischen Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren stehen als kurative Behandlungsmethoden die radikale Prostatektomie und die Bestrahlung zur Verfügung. Welche der beiden Methoden im Einzelfall die richtige ist, hängt vom Alter des Patienten, der histologischen Differenzierung und nicht zuletzt von den Wünschen des Patienten ab. Je jünger der betroffene Patient und je schlechter die histologische Differenzierung ist, desto eher ist eine radikale Prostatektomie zu empfehlen. Eine weitere, allerdings nicht kurative Behandlungsoption ist das sogenannte «watchful waiting». Das abwartende Beobachten des spontanen Krankheitsverlaufs empfiehlt sich am ehesten für ältere Patienten mit einer Lebenserwartung unter zehn Jahren.