Ein Jahr Advanced Nursing Practice in der Kinderkardiologie – ein erster Rückblick

Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 411-416 ◽  
Author(s):  
Christine Spitz-Köberich ◽  
Bettina Steinle-Feser

Im Jahr 2008 wurde in der kinderkardiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Freiburg i. Br. das patientenorientierte Konzept Advanced Nursing Practice (ANP) eingeführt, um den Bedürfnissen der dort behandelten, meist chronisch kranken Patienten zu begegnen. Ziel von ANP in diesem Bereich ist es, den Patienten und deren Eltern bzw. Familien eine erweiterte und vertiefte Betreuung und Pflege zu bieten. Die Advanced Practice Nurse (APN), eine Pflegende mit einem Masterabschluss in Pflegewissenschaft, arbeitete dabei in der direkten Betreuung von Patienten und Eltern. Im Rahmen von leitfadengestützten Fokusgesprächen sammelte die APN Themen für mögliche unterstützende Interventionen. Aus dieser Sammlung heraus erstellte sie Schulungs- und Beratungsprogramme wie die Medikamentenberatung vor der Entlassung und die Schulung der Eltern zum Erkennen von Herzinsuffizienzzeichen bei ihrem Kind. Die Beratungsprogramme sollen den Patienten und Eltern mehr Sicherheit geben und die Eltern in ihrer Dependenzpflegekompetenz unterstützen. Die bisherige Rückmeldung von Seiten der Patienten, Eltern und Mitarbeiter zur Umsetzung des ANP-Konzepts ist positiv, eine Evaluation steht noch aus. Es zeigte sich, dass die Implementierung und Umsetzung eines solchen Konzepts Zeit braucht und dass Rahmenbedingungen wie beispielsweise ein fachlich versiertes Pflegeteam vorhanden sein müssen. Um diese Rahmenbedingungen zu schaffen, musste die APN vor allem in den ersten Monaten, aber auch jetzt noch die fachliche Entwicklung der Pflegenden in ihren Fokus mit aufnehmen.

Pflege ◽  
2018 ◽  
Vol 31 (1) ◽  
pp. 41-50 ◽  
Author(s):  
Elisabeth Spichiger ◽  
Maya Zumstein-Shaha ◽  
Maria Schubert ◽  
Luzia Herrmann

Zusammenfassung.Hintergrund: Um den zukünftigen Bedarf der Bevölkerung an medizinischen Leistungen abzudecken, sind neue Versorgungsmodelle gefragt. Der Aufbau von Advanced Nursing Practice (ANP) bietet eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen mit neuen Angeboten zu begegnen. Im Inselspital, Universitätsspital Bern werden seit 2011 ANP-Angebote und entsprechende Advanced Practice Nurse-Rollen aufgebaut. Ziel: Es wird angestrebt, innovative und evidenzbasierte ANP-Angebote zu entwickeln, um die Versorgung für spezifische Patient(inn)engruppen und ihre Angehörigen auszubauen und mehr Sicherheit sowie bessere Ergebnisse zu erreichen. Methode: ANP-Angebote werden im Rahmen von Projekten, in enger Zusammenarbeit von Klinik und Bereich Fachentwicklung (BFE) der Direktion Pflege entwickelt. Zur Evaluation werden Struktur-, Prozess- und Ergebnisdaten erhoben. Ergebnisse: Heute sind fünf ANP-Angebote etabliert, acht weitere befinden sich im Aufbau. Die meisten Angebote sind auf eine langfristige Betreuung von Patient(inn)en mit chronischen Erkrankungen und ihre Angehörigen ausgerichtet. Zehn APN haben Anstellungen von 10 % bis 80 %, drei führen ein ANP-Team. Sie arbeiten zu über 50 % in der direkten klinischen Praxis, primär beratend. Ein ANP-Netzwerk verbindet APN und BFE, um Synergien und Austausch zu fördern. Schlussfolgerungen: Herausfordernd bei der Entwicklung von ANP-Angeboten sind oft die Ressourcen. Wesentlich für den nachhaltigen Erfolg sind ein adäquater Stellenumfang, die Unterstützung durch die Klinikleitung, das spitalweit gültige Konzept und der Aufbau im Rahmen von Projekten.


Pflege ◽  
2021 ◽  
pp. 1-8
Author(s):  
Natascha Stürmer ◽  
Irena Anna Frei ◽  
Dunja Nicca

Zusammenfassung. Hintergrund: Das an der Universität Basel seit 2012 angebotene Diploma of Advanced Studies in Advanced Nursing Practice (DAS ANP-plus) ist ein klinischer Weiterbildungsstudiengang für die noch wenig etablierte Berufsgruppe der Advanced Practice Nurse (APN). In der Berufsbiografie und für die Tätigkeit der APN in der Patientenversorgung spielt der Erwerb klinischer Kompetenzen eine zentrale Rolle. Ziel: Mit der qualitativen Studie wurde exploriert, welche Erfahrungen APNs während und nach einer klinisch ausgerichteten postgradualen Weiterbildung in der Schweiz machten und welche bedeutenden Veränderungen sie dadurch in ihrer Berufsausübung erlebten. Methode: Reflexive thematische Analyse mit konstruktivistischer Orientierung. 14 Absolvent_innen wurden leitfadengestützt unter Einbezug der Berufsbiografie interviewt. Ergebnisse: „Die Vision verfolgen besser pflegen zu wollen“ ist das konstituierende Thema. Die Absolvent_innen scheinen von einer starken Vision getragen zu werden: vom Streben mehr wissen zu wollen, hin zur Umsetzung der Vorstellung ihrer Rolle bis zu innovativen Veränderungen in der Gesundheitsversorgung. Die Vision zu verfolgen ist durch drei Themen geprägt: „Die Herausforderungen als APN Fuß zu fassen“, vor dem Studiengang, „Sicherheit erlangen durch die Stärkung klinischer Kompetenzen“ während dem Studiengang und längerfristig „mit Verbündeten neue Wege in Versorgungssystemen gehen“. Schlussfolgerungen: Durch das DAS ANP-plus werden die klinischen Kompetenzen von APNs gestärkt, dabei nimmt die Supervision in klinischen Alltag eine bedeutende Stellung ein.


2018 ◽  
Vol 71 (4) ◽  
pp. 2060-2065
Author(s):  
João Lucas Campos de Oliveira ◽  
Beatriz Rosana Gonçalves de Oliveira Toso ◽  
Laura Misue Matsuda

ABSTRACT Objective: to explain about the Advanced Nursing Practice and to discuss the possibilities of the Advanced Practice for the management of nursing care in Brazil. Method: this is a theoretical-reflexive trial, based on the international literature on advanced practices in nursing and analysis relevant to the profession and to the Brazilian context. Results: the object of the study was described in the following driving axes: Advanced Practice Nurse: international examples and Brazilian reality; Reflections on the care management by the Advanced Practice Nurse in Brazil. Autonomy, qualified training, leadership and performance based on scientific evidences as the foundation of the best care management by the Advanced Nursing Practice, stand out. Final considerations: while early and challenging, the work of Brazilian nursing towards advanced professional practice seems to be interesting, since the possibilities of managing the care of this modality of nurses' performance are evident.


Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 375-383 ◽  
Author(s):  
Franziska Zúñiga ◽  
Giovanna Jenni ◽  
Ursula Wiesli ◽  
René Schwendimann

Durch die demografische Entwicklung mit einer zunehmend höheren Lebenserwartung steigt auch die Anzahl der pflegebedürftigen, älteren Menschen in den nächsten Jahren an. Diese Menschen sind oft von mehreren chronischen Erkrankungen sowie von altersbedingten Gesundheitsproblemen betroffen und bedürfen der Unterstützung durch professionelle Pflegedienste. Während die Anforderung an die pflegerische Expertise im Langzeitbereich steigt, besteht ein zunehmender Mangel an qualifizierten Pflegenden. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass auf Masterniveau ausgebildete Advanced Practice Nurses (APNs) in der stationären Pflege älterer Menschen eine Qualitätsverbesserung der Pflege ermöglichen. Ihre interdisziplinäre Ausrichtung und Orientierung an klinischen Ergebnissen tragen zur Weiterentwicklung ganzer Institutionen und der gerontologischen Pflege im Allgemeinen bei. Am Beispiel von pflegegeleiteten Praxisentwicklungsprojekten zur Verbesserung der Schmerzerfassung und -linderung wird die Entwicklung einer Advanced Nursing Practice in drei Pflegeheimen der deutschsprachigen Schweiz aufgezeigt. Anhand definierter Kompetenzen der APN wird ihre Rollenumsetzung beschrieben. Ihre Tätigkeit fokussiert dabei auf die direkte klinische Praxis, die Entwicklung einer evidenzbasierten Pflege, die Beratung von Pflegenden und die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Aufgabenbereiche und Rollen von APN in der stationären Langzeitpflege lassen sich in Zukunft noch deutlich weiter entwickeln.


2017 ◽  
Vol 37 (1) ◽  
pp. 72-78 ◽  
Author(s):  
Denise Hibbert ◽  
Ahmad E. Aboshaiqah ◽  
Kathy A. Sienko ◽  
Debra Forestell ◽  
Adel W. Harb ◽  
...  

1999 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 133-139 ◽  
Author(s):  
Sharon Tucker ◽  
Gretchen Sandvik ◽  
Janice Clark ◽  
Vicki Sikkink ◽  
Rheta Stears

Pflege ◽  
2020 ◽  
Vol 33 (3) ◽  
pp. 133-142
Author(s):  
Silvia Graf ◽  
Hannele Hediger ◽  
Susanne Knüppel Lauener

Zusammenfassung. Hintergrund: Um das Delirrisiko und die Symptome bei einem Delir zu reduzieren, verfügt das untersuchte Schweizer Spital über eine Gesamtspitalweisung Delir. Bisher gab es wenige Erkenntnisse zur Umsetzung der Weisung. Fragestellung / Ziel: Das Ziel dieser Untersuchung war es, die erhobenen Daten zur Delirium Observation Screening Scale und zu präventiven und behandlungspflegerischen Maßnahmen des Delirs in einer Ist-Analyse darzulegen und auf Zusammenhänge zu prüfen sowie einen möglichen Zusammenhang zwischen den Verwirrtheitssymptomen und den Sturzereignissen bei Patientinnen und Patienten im Alter von 70 Jahren und älter zu untersuchen. Methode: In einer nicht-experimentellen korrelativen Querschnittstudie wurden Routinedaten aus dem Patientenadministrationsprogramm PatWeb und dem Patientendokumentationssystem WiCare-Doc aus einem Zeitraum von vier Monaten analysiert. Ergebnisse: Patientinnen und Patienten mit Verwirrtheitssymptomen erhielten die doppelte Zeitdauer an delirspezifischen Pflegemaßnahmen gegenüber Patientinnen und Patienten ohne Verwirrtheitssymptome. Ihr Sturzrisiko war 4,4-mal höher, und nach einem Sturzereignis erhielten sie eine signifikant höhere Zeitdauer an delirspezifischen Pflegemaßnahmen. Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen auf, dass die Pflege von Patientinnen und Patienten mit Delir zeitintensiv ist. Zeitliche Ressourcen sind die Voraussetzung für eine angepasste Pflege. Der Wissenstransfer in die Praxis ist zu stärken, um Pflegefachpersonen weiter zu befähigen. Ebenso wird die Entwicklung einer „Advanced Practice Nurse Delir“ zur Praxisentwicklung empfohlen.


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