Entwicklung der Rolle der Advanced Practice Nurse in der stationären Langzeitpflege älterer Menschen in der Schweiz

Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 375-383 ◽  
Author(s):  
Franziska Zúñiga ◽  
Giovanna Jenni ◽  
Ursula Wiesli ◽  
René Schwendimann

Durch die demografische Entwicklung mit einer zunehmend höheren Lebenserwartung steigt auch die Anzahl der pflegebedürftigen, älteren Menschen in den nächsten Jahren an. Diese Menschen sind oft von mehreren chronischen Erkrankungen sowie von altersbedingten Gesundheitsproblemen betroffen und bedürfen der Unterstützung durch professionelle Pflegedienste. Während die Anforderung an die pflegerische Expertise im Langzeitbereich steigt, besteht ein zunehmender Mangel an qualifizierten Pflegenden. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass auf Masterniveau ausgebildete Advanced Practice Nurses (APNs) in der stationären Pflege älterer Menschen eine Qualitätsverbesserung der Pflege ermöglichen. Ihre interdisziplinäre Ausrichtung und Orientierung an klinischen Ergebnissen tragen zur Weiterentwicklung ganzer Institutionen und der gerontologischen Pflege im Allgemeinen bei. Am Beispiel von pflegegeleiteten Praxisentwicklungsprojekten zur Verbesserung der Schmerzerfassung und -linderung wird die Entwicklung einer Advanced Nursing Practice in drei Pflegeheimen der deutschsprachigen Schweiz aufgezeigt. Anhand definierter Kompetenzen der APN wird ihre Rollenumsetzung beschrieben. Ihre Tätigkeit fokussiert dabei auf die direkte klinische Praxis, die Entwicklung einer evidenzbasierten Pflege, die Beratung von Pflegenden und die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Aufgabenbereiche und Rollen von APN in der stationären Langzeitpflege lassen sich in Zukunft noch deutlich weiter entwickeln.

Pflege ◽  
2021 ◽  
pp. 1-8
Author(s):  
Natascha Stürmer ◽  
Irena Anna Frei ◽  
Dunja Nicca

Zusammenfassung. Hintergrund: Das an der Universität Basel seit 2012 angebotene Diploma of Advanced Studies in Advanced Nursing Practice (DAS ANP-plus) ist ein klinischer Weiterbildungsstudiengang für die noch wenig etablierte Berufsgruppe der Advanced Practice Nurse (APN). In der Berufsbiografie und für die Tätigkeit der APN in der Patientenversorgung spielt der Erwerb klinischer Kompetenzen eine zentrale Rolle. Ziel: Mit der qualitativen Studie wurde exploriert, welche Erfahrungen APNs während und nach einer klinisch ausgerichteten postgradualen Weiterbildung in der Schweiz machten und welche bedeutenden Veränderungen sie dadurch in ihrer Berufsausübung erlebten. Methode: Reflexive thematische Analyse mit konstruktivistischer Orientierung. 14 Absolvent_innen wurden leitfadengestützt unter Einbezug der Berufsbiografie interviewt. Ergebnisse: „Die Vision verfolgen besser pflegen zu wollen“ ist das konstituierende Thema. Die Absolvent_innen scheinen von einer starken Vision getragen zu werden: vom Streben mehr wissen zu wollen, hin zur Umsetzung der Vorstellung ihrer Rolle bis zu innovativen Veränderungen in der Gesundheitsversorgung. Die Vision zu verfolgen ist durch drei Themen geprägt: „Die Herausforderungen als APN Fuß zu fassen“, vor dem Studiengang, „Sicherheit erlangen durch die Stärkung klinischer Kompetenzen“ während dem Studiengang und längerfristig „mit Verbündeten neue Wege in Versorgungssystemen gehen“. Schlussfolgerungen: Durch das DAS ANP-plus werden die klinischen Kompetenzen von APNs gestärkt, dabei nimmt die Supervision in klinischen Alltag eine bedeutende Stellung ein.


Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 411-416 ◽  
Author(s):  
Christine Spitz-Köberich ◽  
Bettina Steinle-Feser

Im Jahr 2008 wurde in der kinderkardiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Freiburg i. Br. das patientenorientierte Konzept Advanced Nursing Practice (ANP) eingeführt, um den Bedürfnissen der dort behandelten, meist chronisch kranken Patienten zu begegnen. Ziel von ANP in diesem Bereich ist es, den Patienten und deren Eltern bzw. Familien eine erweiterte und vertiefte Betreuung und Pflege zu bieten. Die Advanced Practice Nurse (APN), eine Pflegende mit einem Masterabschluss in Pflegewissenschaft, arbeitete dabei in der direkten Betreuung von Patienten und Eltern. Im Rahmen von leitfadengestützten Fokusgesprächen sammelte die APN Themen für mögliche unterstützende Interventionen. Aus dieser Sammlung heraus erstellte sie Schulungs- und Beratungsprogramme wie die Medikamentenberatung vor der Entlassung und die Schulung der Eltern zum Erkennen von Herzinsuffizienzzeichen bei ihrem Kind. Die Beratungsprogramme sollen den Patienten und Eltern mehr Sicherheit geben und die Eltern in ihrer Dependenzpflegekompetenz unterstützen. Die bisherige Rückmeldung von Seiten der Patienten, Eltern und Mitarbeiter zur Umsetzung des ANP-Konzepts ist positiv, eine Evaluation steht noch aus. Es zeigte sich, dass die Implementierung und Umsetzung eines solchen Konzepts Zeit braucht und dass Rahmenbedingungen wie beispielsweise ein fachlich versiertes Pflegeteam vorhanden sein müssen. Um diese Rahmenbedingungen zu schaffen, musste die APN vor allem in den ersten Monaten, aber auch jetzt noch die fachliche Entwicklung der Pflegenden in ihren Fokus mit aufnehmen.


Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (6) ◽  
pp. 403-410 ◽  
Author(s):  
Anja Ulrich ◽  
Peter Hellstern ◽  
Reto W. Kressig ◽  
Germaine Eze ◽  
Rebecca Spirig

Im Jahr 2000 startete das Institut für Pflegewissenschaft in Basel mit einem klinisch ausgerichteten Masterprogramm in Advanced Nursing Practice (ANP). Die mit einem Masterabschluss erlangte Pflegeexpertise beinhaltet vertieftes Wissen und Know-how in einem Spezialgebiet. Zusammen mit anderen Pflegefachpersonen entwickeln diese klinisch tätigen, wissenschaftlich- und praxisorientierten Advanced Practice Nurses (APNs) die Pflegepraxis in der Schweiz weiter, insbesondere für chronisch kranke oder geriatrische Patienten. Bis zu 25 % der über 80-jährigen Menschen erfahren jährlich mindestens einen Spitalaufenthalt. Neben dem akuten Einlieferungsgrund leiden sie oft an zusätzlichen chronischen Erkrankungen, welche gleichzeitig exazerbieren. Diese fragilen Patienten benötigen Unterstützung durch Pflegende, welche erweiterte gerontologische Pflege anbieten können. In der akutgeriatrischen Universitätsklinik Basel findet unter der Leitung einer APN eine systematische, kontinuierliche und effektive Praxisentwicklung statt, welche eine personenorientierte und geriatrisch-spezialisierte Pflege fördert. Die Prinzipien der Aktionsforschung leiten das Praxisentwicklungsprojekt. Der zyklische Prozess «Look-Think-Act» fördert die kritische Auseinandersetzung mit der Praxis. Erste Resultate zeigen eine kürzere Aufenthaltsdauer und verbesserte Betreuungsresultate bei den Patienten sowie eine erhöhte Arbeitszufriedenheit und Selbstwirksamkeit aus Sicht der Pflegenden. Mit dem vorliegenden Artikel wird die Geschichte von ANP kurz eingeführt und anschließend werden die Entwicklung und Einführung des Projekts sowie erste Resultate der Evaluation dargestellt.


2018 ◽  
Vol 41 (1) ◽  
pp. 6-24 ◽  
Author(s):  
Lori Schirle ◽  
Brian E. McCabe ◽  
Victoria Mitrani

Barriers in advanced practice nurses’ work environment impede effective use in acute care settings, reduce job satisfaction, and increase intent to leave. Fostering psychological ownership for work through improved work design has increased satisfaction, motivation, and productivity, and lowered turnover in other fields, and may have similar effects for advanced practice nurses. This multilevel cross-sectional survey study examined the relationship between advanced practice nurse work environment and psychological ownership using data from a survey of advanced practice nurses and nurse executives in Florida hospitals. Barriers in scope of practice and exclusion from hospital governance were common. Advanced practice nurses reported good relations with physicians and moderate organizational climate but poor relations with administrators and limited control over work. Organizational climate had a strong positive relationship with psychological ownership. Fostering advanced practice nurse psychological ownership could improve job satisfaction and decrease turnover leading to increased effectiveness in acute care settings.


Pflege ◽  
2018 ◽  
Vol 31 (1) ◽  
pp. 41-50 ◽  
Author(s):  
Elisabeth Spichiger ◽  
Maya Zumstein-Shaha ◽  
Maria Schubert ◽  
Luzia Herrmann

Zusammenfassung.Hintergrund: Um den zukünftigen Bedarf der Bevölkerung an medizinischen Leistungen abzudecken, sind neue Versorgungsmodelle gefragt. Der Aufbau von Advanced Nursing Practice (ANP) bietet eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen mit neuen Angeboten zu begegnen. Im Inselspital, Universitätsspital Bern werden seit 2011 ANP-Angebote und entsprechende Advanced Practice Nurse-Rollen aufgebaut. Ziel: Es wird angestrebt, innovative und evidenzbasierte ANP-Angebote zu entwickeln, um die Versorgung für spezifische Patient(inn)engruppen und ihre Angehörigen auszubauen und mehr Sicherheit sowie bessere Ergebnisse zu erreichen. Methode: ANP-Angebote werden im Rahmen von Projekten, in enger Zusammenarbeit von Klinik und Bereich Fachentwicklung (BFE) der Direktion Pflege entwickelt. Zur Evaluation werden Struktur-, Prozess- und Ergebnisdaten erhoben. Ergebnisse: Heute sind fünf ANP-Angebote etabliert, acht weitere befinden sich im Aufbau. Die meisten Angebote sind auf eine langfristige Betreuung von Patient(inn)en mit chronischen Erkrankungen und ihre Angehörigen ausgerichtet. Zehn APN haben Anstellungen von 10 % bis 80 %, drei führen ein ANP-Team. Sie arbeiten zu über 50 % in der direkten klinischen Praxis, primär beratend. Ein ANP-Netzwerk verbindet APN und BFE, um Synergien und Austausch zu fördern. Schlussfolgerungen: Herausfordernd bei der Entwicklung von ANP-Angeboten sind oft die Ressourcen. Wesentlich für den nachhaltigen Erfolg sind ein adäquater Stellenumfang, die Unterstützung durch die Klinikleitung, das spitalweit gültige Konzept und der Aufbau im Rahmen von Projekten.


Pflege ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Janne Werner ◽  
Nikoletta Dimitriadou-Xanthopoulou ◽  
Alexandra Knisch-Wesemann ◽  
Kerstin Meißner

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Entwicklung von Advanced Practice Nurses (APN-Rollen) im akutstationären Setting in Deutschland ist stark von Kontextfaktoren abhängig. Diese Etablierung von APN-Rollen in der direkten Patientenversorgung stellt einen tiefgreifenden Organisationsentwicklungsprozess dar. Im Jahr 2010 begann im Florence-Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf die Implementierung von APN-Rollen. Ziel: Unsere Erfahrung in der Entwicklung von APN-Rollen und darüber hinaus die Identifikation von beeinflussenden Faktoren zu reflektieren. Die Erhebung fördernder und hemmender Faktoren soll zukünftige APN-Rollenentwicklungen und Interventionen unterstützen. Methoden: Mithilfe des Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) haben vier Pflegeexpertinnen APN einen teilstrukturierten Rückblick vorgenommen. Hierzu wurde der zyklische Prozess der kritischen Selbstreflexion nach Titchen (2009) verwendet. Ergebnisse: Die Einflussfaktoren wurden in Kategorien zusammengefasst. Differenziert dargestellt werden die Kategorien: Unterstützung durch die Managementebene, Erkennen von Veränderungsbedarf, Fachliche Expertise, Präsenz vor Ort, Selbstwirksamkeit und persönliche Eigenschaften sowie Rollenklarheit. Diskussion: Die Implementierung von APN-Rollen braucht Zeit und Ausdauer, sowohl von der Organisation als auch von den jeweiligen Pflegeexpert_innen APN. Die Erlangung von Rollenklarheit ist in diesem Prozess substanziell. Grenzen und Transfer: Dieser Reflexionsbericht stellt kontextbezogene Ergebnisse dar. Die identifizierten Einflussfaktoren können jedoch eine Hilfestellung für zukünftige Implementierungsprozesse und Entwicklungen von APN-Rollen darstellen.


PADUA ◽  
2013 ◽  
Vol 8 (3) ◽  
pp. 157-158
Author(s):  
Andrea Weskamm

Ambulante Versorgungszentren leiten, Patienten zu Gesundheitsthemen beraten, Entlassungen begleiten und Angehörige schulen – was im Ausland schon lange gängige Praxis ist, steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Aber auch hier werden sowohl in Krankenhäusern als auch in der ambulanten Pflege verstärkt Pflegeexpertinnen APN („Advanced Practice Nurses“, APNs) eingesetzt.


2018 ◽  
Vol 71 (4) ◽  
pp. 2060-2065
Author(s):  
João Lucas Campos de Oliveira ◽  
Beatriz Rosana Gonçalves de Oliveira Toso ◽  
Laura Misue Matsuda

ABSTRACT Objective: to explain about the Advanced Nursing Practice and to discuss the possibilities of the Advanced Practice for the management of nursing care in Brazil. Method: this is a theoretical-reflexive trial, based on the international literature on advanced practices in nursing and analysis relevant to the profession and to the Brazilian context. Results: the object of the study was described in the following driving axes: Advanced Practice Nurse: international examples and Brazilian reality; Reflections on the care management by the Advanced Practice Nurse in Brazil. Autonomy, qualified training, leadership and performance based on scientific evidences as the foundation of the best care management by the Advanced Nursing Practice, stand out. Final considerations: while early and challenging, the work of Brazilian nursing towards advanced professional practice seems to be interesting, since the possibilities of managing the care of this modality of nurses' performance are evident.


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