Tracking-Systeme bei Menschen mit Demenz in der stationären Langzeitpflege

Pflege ◽  
2019 ◽  
Vol 32 (6) ◽  
pp. 353-363 ◽  
Author(s):  
Manfred Hülsken-Giesler ◽  
Miriam Peters ◽  
Kathrin Müller

Zusammenfassung. Hintergrund: Tracking-Systeme werden in der stationären Langzeitpflege zunehmend eingesetzt. Ihr Einsatz ist jedoch fachlich umstritten. Fragestellung: Der Beitrag geht der Frage nach, wie Tracking-Systeme für das Monitoring von Menschen mit Demenz in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege angewendet werden und welche Konsequenzen sich daraus für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für das Personal ergeben. Methode: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, CINAHL, Livivo und ScienceDirect und eine Handsuche durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien, Reviews und Forschungsberichte in deutscher und englischer Sprache ab 2013. Ergebnisse: Insgesamt wurden acht Referenzen in die Analyse einbezogen. Die Ergebnisse verweisen auf einen ambivalenten Umgang mit Tracking-Systemen in der Pflege. Für Pflegefachpersonen zeigen sich Herausforderungen im Spannungsfeld von Vertrauen und Misstrauen sowie Autonomie und Sicherheit. Für Bewohnerinnen und Bewohner ergeben sich neue Freiräume für Mobilität und Selbstbestimmung, andererseits aber neue Belastungen durch kontinuierliche Kontrolle. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Debatte um den Einsatz von Tracking-Systemen bei Menschen mit Demenz in der stationären Langzeitpflege derzeit stark auf ökonomische Aspekte konzentriert, Aspekte der personenzentrierten Pflege, ethische Konflikte oder das Erleben der Betroffenen dagegen weniger thematisiert werden. Eine zentrale Erkenntnis besteht darin, dass sich über den Technologieeinsatz die Arbeitsprozesse und Rollen von professionell Pflegenden verändern.

2018 ◽  
Vol 75 (2) ◽  
pp. 105-111 ◽  
Author(s):  
Ralf J. Jox ◽  
Francesca Bosisio ◽  
Eve Rubli Truchard

Zusammenfassung. Die Palliative Care muss sich im Zuge des demographischen Wandels vieler Gesellschaften rund um den Globus tiefgreifend wandeln. Sie muss mehr und mehr mit der Geriatrie zusammenarbeiten und geriatrische Expertise integrieren. Eine der zentralen Herausforderungen Geriatrischer Palliative Care ist die ethisch angemessene Therapieentscheidung für Menschen, die nicht mehr urteilsfähig sind. Nachdem der bisherige Ansatz herkömmlicher Patientenverfügungen erwiesenermassen enttäuscht hat, wird aktuell, gerade auch in deutschsprachigen Ländern, das systemische Konzept des Advance Care Planning (ACP) verfolgt. In diesem Artikel wird zunächst ACP mit seinen Zielen, Elementen und Effekten vorgestellt. Sodann wird gezeigt, weshalb es für Menschen mit Demenz eines adaptierten ACP-Programms bedarf und was ein solches demenzspezifisches ACP beinhalten muss.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (20) ◽  
pp. 971-972
Author(s):  
M. Puhan
Keyword(s):  

2007 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 53-58 ◽  
Author(s):  
Gabriela Stoppe ◽  
Lienhard Maeck

Zusammenfassung: Verhaltensstörungen sind vielgestaltig und häufig bei Demenzen. Ihr Auftreten und Ausmaß sind ein Hauptrisikofaktor für die Heimeinweisung. Mit zunehmender Demenzschwere wird ein Zusammenhang zu Umgebungsfaktoren immer deutlicher. Angehörigeninterventionen beeinflussen auch das Verhalten der Demenzkranken. Die Behandlung erfordert zunächst eine sorgfältige Analyse auslösender und verstärkender Faktoren. Bestehen Sie fort, so sollte ein Zielsymptom definiert werden und im Behandlungsverlauf dokumentiert werden. Unwirksame Therapien sollten nicht fortgesetzt werden. Pharmakologisch sind Antidementiva als Basistherapie zu prüfen. Im Übrigen haben nicht-anticholinerge Substanzen und atypische Neuroleptika (v. a. Risperidon, Aripiprazol, Olanzapin) eine begrenzte Wirksamkeit. Präparate mit wenig Interaktionen und kurzer Halbwertszeit sind zu bevorzugen. Seitens der nichtpharmakologischen Maßnahmen unterscheidet man Übungs- von sinnesorientierten Verfahren, sowie Validation, Musiktherapie und die Umgebungsgestaltung, die jedoch bis heute schlecht untersucht sind.


Pflege ◽  
2001 ◽  
Vol 14 (1) ◽  
pp. 13-16
Author(s):  
Monika Bobbert

Pflegeethik als relativ neuer Bereich der angewandten Ethik hat unter anderem die Aufgabe, auf ethische Probleme in der pflegerischen Praxis aufmerksam zu machen und diese zu reflektieren. An einem Fallbeispiel wird gezeigt, dass das pflegerische Vorgehen bei der Ernährung von Frühgeborenen ethische Konflikte bergen kann. Am konkreten Fall werden Fragen der Patientenautonomie und Fürsorge diskutiert, die auch für andere pflegerische Situationen relevant sind. Der Artikel leistet einen Beitrag zur Klärung der spezifischen Inhalte einer auf den Handlungsbereich der professionellen Pflege bezogenen Ethik.


Pflege ◽  
2014 ◽  
Vol 27 (3) ◽  
pp. 206-207
Author(s):  
Sabine Kalkhoff
Keyword(s):  

Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (4) ◽  
pp. 223-239 ◽  
Author(s):  
Franco Mantovan ◽  
Dietmar Ausserhofer ◽  
Markus Huber ◽  
Eva Schulc ◽  
Christa Them

Durch die häusliche Pflegesituation sind pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz einer Vielzahl an physischen, psychischen und sozialen Belastungen bzw. Einschränkungen ausgesetzt und laufen Gefahr, selbst zu erkranken. Pflegende Angehörige benötigen adäquate Entlastungsangebote, um die Pflege ihres Familienmitglieds zuhause so lange und so gesund wie möglich durchführen zu können. In der vorliegenden Arbeit wurden anhand einer systematischen Literaturübersicht Entlastungs- und Förderinterventionen und deren Effekte auf pflegende Angehörige von Demenzerkrankten recherchiert und dargestellt. Aus der Ergebnisdarstellung geht hervor, dass psychoedukative, pflegeentlastende, unterstützende, psychotherapeutische und multimodale Angebote sowie Case und Care Management bei pflegenden Angehörigen signifikante Effekte auf Ergebnisparameter wie Belastungen, Depressivität, subjektives Wohlbefinden, Fähigkeiten/Wissen sowie Symptome und Institutionalisierung des Pflegebedürftigen zeigen. Keine der untersuchten Interventionen deckt jedoch alle Ergebnisparameter ab. Um eine individuelle Versorgung pflegender Angehöriger sicherstellen zu können, bedarf es eines übergeordneten organisatorischen Konzepts (z. B. Case/Care Management, Family Health Nursing) das die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen erkennt, bedarfsgerechte Angebote für pflegende Angehöriger kombiniert und vernetzt. Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen könnten als «Care Manager» oder «Family Health Nurses» bei der Sicherstellung der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz eine zentrale Rolle spielen. Weitere Untersuchungen zu multimodalen Angeboten bzw. Case bzw. Care Management werden benötigt, wobei eine sorgfältige Wahl des Studiendesigns, der Stichprobengröße und der Ergebnisparameter (Assessmentinstrumente) getroffen werden muss, um signifikante Ergebnisse und homogene Daten zu produzieren.


PADUA ◽  
2019 ◽  
Vol 14 (4) ◽  
pp. 255-264 ◽  
Author(s):  
Denny Paulicke ◽  
Christian Buhtz ◽  
Gabriele Meyer ◽  
Karsten Schwarz ◽  
Dietrich Stoevesandt ◽  
...  

Zusammenfassung. Die Angehörigen übernehmen den größten Teil der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz. In Anbetracht der wachsenden Zahl der pflegebedürftigen Menschen mit Demenz werden auch assistive Technologien als Unterstützung zunehmend diskutiert. Der Erwerb von Wissen über bestehende technische Systeme sowie von Kompetenzen für die pflegenden Angehörigen bilden dafür die Vorrausetzung.


PADUA ◽  
2014 ◽  
Vol 9 (5) ◽  
pp. 259-262
Author(s):  
Steffen Heinrich
Keyword(s):  

Auch Menschen mit fortgeschrittener Demenz sind sowohl in der Lage Therapieanleitungen zu verstehen, als auch Therapien erfolgreich umzusetzen und für sich weiter zu entwickeln. Dabei sollten einige Besonderheiten beachtet werden. Der folgende Artikel berichtet über Therapieerfahrungen bei Menschen mit Demenz im Rahmen eines Projektes zur Förderung der Mobilität und Verringerung des Sturzrisikos (InterBalance).


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document