scholarly journals „… darum rufe ich jetzt den Rettungsdienst!“

Pflege ◽  
2021 ◽  
pp. 1-10
Author(s):  
Juliane Poeck ◽  
Carsten Bretschneider ◽  
Silke Freihoff ◽  
Andreas Günther ◽  
Martina Hasseler ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Notfälle in Pflegeheimen führen zu einer hohen Anzahl von Rettungsdiensteinsätzen und Krankenhauszuweisungen. Eine umfassende interprofessionelle Perspektive auf Notfälle in Pflegeheimen ist bislang wenig untersucht. Ziel: Charakterisierung, Identifizierung und Priorisierung von Notfallszenarien nach Relevanz und Häufigkeit in Pflegeheimen. Methoden: Zwei multimethodale berufsgruppenübergreifende Gruppendiskussionen wurden mit insgesamt 18 Teilnehmenden aus Pflege, Medizin und Wissenschaft im Januar und Februar 2020 durchgeführt. Die Gruppendiskussionen wurden aufgezeichnet, transkribiert und qualitativ-inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse: Notfallszenarien in Pflegeheimen entstehen aus einem Zusammenspiel von personenbezogenen Anlässen und Kontextbedingungen. Als wesentliche personenbezogene Anlässe wurden genannt: Sturz, entgleiste Vitalwerte, auffälliges Verhalten, neurologische Symptome und Leblosigkeit. Kontextbedingungen gliedern sich in organisatorisch-strukturelle, politisch-rechtliche und ethische Aspekte. Als besonders relevant stellten sich unzureichende Kommunikation zwischen den Akteuren, Unsicherheiten beim Personal, fehlende Patientenverfügungen und Arbeitsverdichtung in der Pflege heraus. Schlussfolgerungen: Notfälle in Pflegeheimen stellen sich als komplexe Notfallszenarien dar. Kontextbedingungen sind bedeutsam für den Umgang mit Notfallszenarien in Pflegeheimen. Handlungsempfehlungen sollten sich an der Perspektive der in der Notfallversorgung beteiligten Akteure orientieren und die Kontextbedingungen stärker berücksichtigen.

2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 289-295
Author(s):  
Bettina Winzeler ◽  
Nicole Nigro ◽  
Carla Walti ◽  
Andreas Bock ◽  
Mirjam Christ-Crain

Die Hyponatriämie ist die häufigste Elektrolytstörung und somit nicht selten ein „Zufallsbefund“ bei ambulanten und hospitalisierten Patienten. Während eine akute Hyponatriämie meist klare neurologische Symptome verursacht, ist eine chronische Hyponatriämie oft nur durch milde und unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwindel oder leichte Verwirrtheit gekennzeichnet. Ein besonderes Augenmerk verdient die milde chronische Hyponatriämie, bei welcher neuere Studien eine Assoziation mit neurokognitiven Defiziten und erhöhter Frakturrate aufweisen. Die Ursachen der Hyponatriämie sind vielfältig und präzise differentialdiagnostische Überlegungen sind angebracht. Die meisten Abklärungs-Algorithmen basieren auf dem Volumenstatus, dieser ist jedoch oft unzuverlässig. Weitere Algorithmen werden zurzeit evaluiert. Von der Diagnose leitet sich die Wahl der geeigneten Behandlungsstrategie ab, welche entweder in isotoner oder hypertoner Flüssigkeitsgabe oder in Flüssigkeitsrestriktion besteht. Eine neue Alternative bei hyper- oder euvolämer Hyponatriämie sind die Vaptane, wobei deren genauer Stellenwert in der Behandlung einer Hyponatriämie noch zu definieren ist.


2019 ◽  
Vol 2 (02) ◽  
pp. 62-65
Author(s):  
Katharina Scheel
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 70 (07) ◽  
Author(s):  
I Brockow ◽  
B Liebl ◽  
M Wildner ◽  
A Zapf ◽  
U Nennstiel-Ratzel
Keyword(s):  

2015 ◽  
Vol 12 (01) ◽  
pp. 35-41
Author(s):  
M. Mertz ◽  
M. Schmidhuber ◽  
G. Neitzke ◽  
H. Kahrass ◽  
D. Strech
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund: Leitlinien verfolgen u.a. das Ziel, die Kompetenz der Gesundheitsberufe weiter zu fördern. Zum Konzept „ärztlicher Kompetenz“ gehört u.a. der angemessene Umgang mit klinisch-ethischen Herausforderungen. Dieser Beitrag stellt dar, wie klinisch-ethische Aspekte in nationalen Demenzleitlinien berücksichtigt werden. Methoden: A) Systematischer Literaturreview zu klinisch-ethischen Aspekten in der Demenzversorgung, B) systematische Recherche nationaler Demenzleitlinien, C) thematische Textanalyse für alle identifizierten klinisch-ethischen Aspekte in allen identifizierten Demenzleitlinien. Ergebnisse: Der Literaturreview ergab 56 klinisch-ethische Aspekte in der Demenzversorgung. Die Text-analyse der 12 identifizierten nationalen Demenzleitlinien zeigte, dass alle Leitlinien zumindest einige klinisch-ethische Aspekte beinhalten. In der Anzahl und Spezifizierung dieser ethischen Aspekte sowie in Art und Umfang der dazugehörigen Praxisempfehlungen unterscheiden sich die Leitlinien jedoch deutlich. Die Spanne der explizit berücksichtigten und mit einer entsprechenden Empfehlung versehenen klinisch-ethischen Aspekte pro Leitlinie reichte von 10% bis zu 71%.


2020 ◽  

Digitale Geschäftsmodelle im Gesundheitswesen verändern sich rasant und bekannte Arbeitsweisen in Unternehmen werden auf links gedreht. Die digitale Transformation wird die nächsten Jahrzehnte das Kernthema im Gesundheitswesen sein. Es stellen sich für die Akteure und Akteurinnen die grundsätzlichen Fragen: - Welche neuen digitalen Geschäftsmodelle lassen sich entwickeln? - Wird es uns als Unternehmen in der Form morgen überhaupt noch geben? Und wenn ja, womit verdienen wir unser Geld? - Wie stellen wir uns als Unternehmen in Hinblick auf diese Herausforderungen und Chancen richtig auf? Hierbei spielen insbesondere organisatorische, personelle, finanzielle, regulatorische und ethische Aspekte eine zentrale Rolle. Das Praxisbuch bietet seinen Lesern eine aktuelle Bestandsaufnahme der Gesundheitsbranche in Hinblick auf die digitale Transformation und beantwortet wesentliche Fragen rund um das Thema Start-up und Gründung eines Digital-Health-Unternehmens wie z.B. Erfolgsfaktoren, Rahmenbedingungen, Finanzierung. Im Zentrum des Buches stehen die spannenden Interviews und Steckbriefe von Gründerinnen und Gründern aus der Digital-Health-Szene, gerahmt von pointierten Expertenbeiträgen, die ein Spezialthema hinsichtlich der drei Stichworte: Herausforderungen/Chancen/nächste Schritte kurz beleuchten. Die Digitalisierung wird die Gesundheitsversorgung rasch deutlich verändern. Dabei werden digitale Geschäftsmodelle zentrale Treiber sein. Das Buch ist ein Begleiter und Impulsgeber für alle, die sich in diesen neuen Geschäftsfeldern bewegen (wollen).


Der Internist ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
R. Wüstenberg ◽  
M. Christner ◽  
S. Schmiedel ◽  
A. Tariparast ◽  
D. Wichmann ◽  
...  

ZusammenfassungEin Patient mit rheumatoider Arthritis sowie B‑Symptomatik, Polyneuropathie und einschmelzenden Lungenveränderungen unter Immunsuppression entwickelte nach zunächst subakutem Verlauf rasch progrediente zentrale neurologische Symptome und ein letales Multiorganversagen. Als ursächlich erwies sich eine disseminierte Infektion mit Histoplasma capsulatum unter Beteiligung des zentralen Nervensystems. Die Erstinfektion hatte sich fünf Jahre zuvor bei einem Karibikurlaub ereignet. Die Kombination aus Reiseaktivität und Immunsuppression erfordert die Berücksichtigung sonst in Deutschland sehr seltener infektiologischer Diagnosen.


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