Neurokognitive Grundlagen der typischen und atypischen Zahlenverarbeitung

2012 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 135-149 ◽  
Author(s):  
Stephan E. Vogel ◽  
Daniel Ansari

Zusammenfassung: Numerische Kenntnisse bilden ein wichtiges Fundament für die schulische und berufliche Entwicklung. Viele Kinder leiden jedoch unter großen Schwierigkeiten beim Erlernen numerischer Kompetenzen und werden oft mit einer «entwicklungsbedingten Dyskalkulie» diagnostiziert. Eine wachsende Anzahl von Studien mit Hilfe bildgebender Verfahren zeigt nun, dass spezifische Regionen im Gehirn von Kindern mit Dyskalkulie einen atypischen Entwicklungsverlauf beim Erlernen basisnumerischer Kompetenzen – wie dem Vergleichen numerischer Mengen – aufweisen. Diese Studien deuten somit auf eine domänenspezifische Ursache der Rechenschwäche hin. In der vorliegenden Übersichtsarbeit möchten wir die Befunde zur typischen und atypischen Gehirnentwicklung der Zahlenverarbeitung von einer neurowissenschaftlichen Perspektive diskutieren. Weiters werden wichtige Implikationen für Diagnostik und Intervention besprochen.

2019 ◽  
Vol 63 (4) ◽  
pp. 191-203
Author(s):  
Stephanie Georg ◽  
Christine Wolter ◽  
Andreas Santa Maria ◽  
Dieter Kleiber ◽  
Babette Renneberg

Zusammenfassung. Wie hängen berufliche Gratifikationskrisen, arbeitsbezogene Erschöpfung und die Wahrscheinlichkeit gesundheitsbedingter Frühberentungen bei Polizisten zusammen? Anhand der Daten eines Gesundheitsmonitorings von N = 811 Polizisten wurde dieser Frage mittels hierarchischer linearer und ordinaler Regressionsanalysen nachgegangen. Die Polizisten gaben im Vergleich zur deutschen Erwerbsbevölkerung und auch zu anderen Polizeistichproben höhere Werte beruflicher Gratifikationskrisen an. Berufliche Gratifikationskrisen und die Subdimensionen Verausgabung, Wertschätzung, berufliche Entwicklung, Konstanz der Arbeitssituation sowie Verausgabungsbereitschaft leisteten signifikante Vorhersagebeiträge zur arbeitsbezogenen Erschöpfung und der subjektiven Wahrscheinlichkeit einer gesundheitsbedingten Frühberentung, auch unter Kontrolle weiterer beeinflussender Variablen (Alter, chronische Erkrankung, Einsatzbeteiligung, Beschäftigungsort). Die Ergebnisse geben Hinweise für mögliche Interventionen zur Verminderung beruflicher Gratifikationskrisen und zur Vorbeugung von Arbeitsausfällen aufgrund von Erschöpfung und Frühberentungen.


2019 ◽  
Vol 69 (12) ◽  
pp. 490-498 ◽  
Author(s):  
Yvonne Mühlig ◽  
Miriam Remy ◽  
Rolf Holle ◽  
André Scherag ◽  
Martin Wabitsch ◽  
...  

Zusammenfassung Einleitung Soziale Benachteiligung stellt eine Behandlungsbarriere für Jugendliche mit (extremer) Adipositas dar. Mit der Implementierung einer Spezialambulanz in Kooperation mit fünf Job-Centern sollte geprüft werden, ob arbeitslose Jugendliche mit Adipositas Interesse an einer Behandlung ihrer Adipositas haben und welche Teilnahmeraten sie in einem mehrstufigen Behandlungsprogramm aufweisen. Material und Methoden Jugendliche (15,0–24,9 Jahre) mit einem Body-Mass-Index (BMI) ≥30 kg/m2 erhielten das Angebot zur Beratung bzgl. Behandlungsmöglichkeiten der Adipositas im Job-Center. Interessierte Jugendliche wurden nach einer psychologischen Diagnostik in ein multimodales Behandlungsprogramm (6 Sitzungen) aufgenommen. Bei Interesse und bewiesener Adhärenz (Teilnahme an ≥5 Sitzungen) folgte ein Informationskurs (4 Sitzungen) und eine Indikationsprüfung für eine adipositaschirurgische Maßnahme. Ergebnisse Von 2012–2017 wurden 83 Jugendliche (im Mittel 21,1 Jahre, BMI 48,1 kg/m2, BMI 35,0–39,9 kg/m2: N=7, ≥ 40 kg/m2: N=71) eingeschlossen. 34 bewiesen ihre Adhärenz (≥5/6 Sitzungen in der multimodalen Adipositasintervention), 20 interessierten sich für einen adipositaschirurgischen Eingriff. Bisher wurden 11 Jugendliche operiert mit einer mittleren BMI-Reduktion von 14,3 kg/m2 3–36 Monate nach der Operation („Excess Weight Loss“ 27,3%) im Vergleich zu 3,8 kg/m2 6–48 Monate nach Behandlungsbeginn bei den nicht-operierten Jugendlichen. 13 Teilnehmer wurden auf dem ersten Arbeitsmarkt integriert. Diskussion Einige arbeitslose Jugendliche nahmen das Behandlungsangebot gut an und zeigten eine positive gesundheitliche und berufliche Entwicklung im Verlauf ihrer Teilnahme. Schlussfolgerung Die Implementierung einer Spezialambulanz für arbeitslose Jugendliche mit Adipositas in deutschen Job-Centern erweist sich als eine erfolgreiche Strategie, um diese oft unbehandelte Hochrisikogruppe zu charakterisieren und den individuellen Behandlungsbedarf zu ermitteln. Dieser Befund muss an einer größeren Stichprobe im Langzeitverlauf bestätigt werden.


2002 ◽  
Vol 49 (3) ◽  
pp. 76-77
Author(s):  
Oliver Best ◽  
Helmut Staminski

2006 ◽  
Vol 51 (4) ◽  
pp. 271-275 ◽  
Author(s):  
M. H. Rønnestad ◽  
D. E. Orlinsky

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document