Die deutsche Version der Modified PTSD Symptom Scale (MPSS): Erste psychometrische Befunde zu einem Screeningverfahren für posttraumatische Symptomatik
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Bisherige Selbstbeurteilungsinstrumente zur Abbildung posttraumatischer Belastungsstörungen (PTSD) berücksichtigen häufig den Symptomschweregrad nicht; außerdem setzen sie voraus, daß das Trauma bekannt sein muß. Fragestellung: Wir untersuchten die psychometrischen Eigenschaften eines Screeningverfahrens, das unabhängig von einem bekannten Trauma auch die Symptomintensität erfaßt. Methode: Die Modified PTSD Symptom Scale (MPSS) wurde bei 103 stationär psychiatrischen Patienten eingesetzt, die auch mit einem standardisierten Interview (DIA-X) untersucht wurden. Ergebnisse: Die Werte für Cronbachs Alpha lagen zwischen .88 und .94. Die Übereinstimmung zwischen MPSS-Verdachts- und DIA-X-Diagnosen lag zwischen 65% und 82%. Die innere Konsistenz ähnelt denen anderer Verfahren. Schlußfolgerungen: Für den klinischen Kontext erweist sich die MPSS dadurch vorteilhaft, daß sie die PTSD-Symptomatologie unabhängig von einem bekannten Trauma in ihrer Häufigkeit und ihrem Schweregrad erfaßt.