Psychophysiologische Belastungsreaktivität nach einem simulierten Feuer in einer Parkgarage

2012 ◽  
Vol 41 (3) ◽  
pp. 180-189 ◽  
Author(s):  
Corinna N. Scheel ◽  
Birgit Kleim ◽  
Julian Schmitz ◽  
Christian Becker-Asano ◽  
Dali Sun ◽  
...  

Theoretischer Hindergrund: Bewältigungsverhalten in Notfallsituationen wird meistens retrospektiv erfasst oder ist aufgrund der Verschiedenheit der Notfallsituationen schlecht vergleichbar. Methoden der Virtuellen Realität (VR) ermöglichen die Erfassung von Verhaltensparametern und psychophysiologischen Belastungsreaktionen während eines belastenden Ereignisses und erlauben zudem das standardisierte Wiederholen für mehrere Personen. Fragestellung: Ziel unserer Studie war es, ein neues Notfallszenario (Feuer in einer Parkgarage) in VR zu entwickeln und zu testen, ob sich anhand dessen substanzielle psychische und physiologische Belastungsreaktionen induzieren lassen. Methode: Mehrfach im Untersuchungsablauf wurden das emotionale Erleben und physiologische Parameter erhoben. Ergebnisse: Das VR Szenario führte bei den teilnehmenden Probanden sowohl zu subjektiven als auch zu physiologischen Veränderungen im Sinne einer Stressinduktion. Das von uns entwickelte Szenario erscheint daher brauchbar, Verhaltensstrategien und Bewältigungsverhalten in Notfallsituationen zu simulieren. Schlussfolgerungen: Möglichkeiten und Grenzen der VR-Methode mit Blick auf klinisch-psychologische Implikationen werden diskutiert.

1999 ◽  
Vol 7 (4) ◽  
pp. 213-221 ◽  
Author(s):  
Johannes Klein-Heßling ◽  
Arnold Lohaus

Zusammenfassung. Bei der Durchführung von Entspannungsübungen in Kindergruppen wird häufig beobachtet, daß sich einige Kinder augenscheinlich nicht auf die Entspannungsübungen konzentrieren können und Unruhe- und Störverhalten zeigen. In einer empirischen Studie, an der 721 Kinder der Klassen drei bis sechs teilnahmen, wurden die Zusammenhänge zwischen dem Verhalten der Kinder während der Entspannung und den Entspannungswirkungen untersucht. Dazu wurde das Verhalten während eines Entspannungstrainings protokolliert, das mit den Kindern in Gruppen von vier bis sechs Teilnehmern und einem Umfang von fünf Sitzungen durchgeführt wurde. Als Trainingsvarianten wurden (a) ein sensorisches, (b) ein imaginatives und (c) ein kombiniertes Entspannungsverfahren eingesetzt. In einer Kontrollgruppe wurden die Kinder mit neutralen Geschichten konfrontiert, die weder Anspannung noch Entspannung induzieren sollten. Kriterien zur Bewertung der Entspannungswirkungen waren physiologische Parameter sowie Selbsteinschätzungen der Kinder zur Stimmung und zum körperlichen Befinden. Die Ergebnisse zeigen, daß die verschiedenen Trainingsvarianten mit einem unterschiedlichen Ausmaß an Unruhe- und Störverhalten assoziiert sind. Darüber hinaus finden sich Einflüsse des Unruhe- und Störverhaltens auf die Trainingswirkung sowohl bei den unruhigen bzw. störenden Kindern als auch bei den übrigen Kindern der Trainingsgruppe. Die Untersuchungsergebnisse werden im Hinblick auf Konsequenzen für die Durchführung von Entspannungsverfahren in Kindergruppen diskutiert.


2010 ◽  
Vol 21 (1) ◽  
pp. 1-6
Author(s):  
Hans-Joachim Trappe

Zusammenfassung. Musik (M) spielt im Leben eines jeden Menschen nicht nur eine wichtige Rolle, sondern hat auch Effekte auf Herzfrequenz (HF), Herzfrequenzvariabilität (HRV) und auf andere physiologische Parameter. Bei Musikern sind die Beeinflussungen von HF, HRV und autonomen Nervensystem größer als bei Musik-Zuhörern. Obgleich M als subjektives Empfinden zu interpretieren ist, zeigen Studien, dass objektive Parameter unter verschiedenen Umständen eindeutig durch Musik beeinflusst werden. Es wurde nachgewiesen, dass M als Prämedikation zu einer signifikant niedrigen Ängstlichkeitsrate führte als Midazolam (p < 0,001). M wird auch bei anderen Situationen eingesetzt, bei depressiven Menschen, alten Menschen, zur Schmerztherapie und im Rahmen der Intensiv- bzw. Palliativmedizin. M sollte jedoch individuell nach den Wünschen der Pt ausgewählt werden. Nur so lassen sich die gewünschten Effekte erreichen, Ängste vermeiden und führen zu einer Verbesserung der Lebensqualität (QoL). Die besten M-Effekte sind durch klassische oder meditative M zu erreichen, Heavy Metal or Techno-M ist ineffektiv oder gar schädlich und kann zu Stress oder lebensgefährlichen Arrhythmien führen. Es gibt viele Komponisten, deren M zu einer Verbesserung der QoL führt, besonders Bach, Mozart oder italienische Komponisten sind hier zu nennen.


2017 ◽  
Vol 21 (07) ◽  
pp. 338-338
Author(s):  
Dietmar Wiederhold

Musiktherapeutische Maßnahmen gewinnen zunehmend als komplementäre und nicht pharmakologische Pflegeinterventionen an Bedeutung. Obwohl Musik bereits bei Patienten an der Hämodialyse für ein emotionales Wohlbefinden, zur Reduzierung von Blutdruckschwankungen, Angst und Depressionen angewendet wird, existieren zum Studienzeitpunkt keine klinischen Forschungsberichte, welche die therapeutischen Wirkungen evaluieren. Die Studie zielte darauf ab, die Effekte von Live-Saxofon-Musik auf verschiedene physiologische Parameter sowie auf das Erleben von Schmerz, der Stimmungslage und die Intensität von Juckreiz bei Hämodialysepatienten zu untersuchen.


2019 ◽  
Vol 14 (01) ◽  
pp. 12-18
Author(s):  
Kerstin Hödlmoser

SummarySummary: Um Schlafproblemen vorzubeugen oder sie zu behandeln, ist es wichtig, durch ausreichende Information über den Schlaf Missverständnissen und Mythen vorzubeugen. Schlaf wird in vier Stadien unterteilt: NREM (N1, N2, N3) und REM. Sie folgen zyklisch aufeinander und sind durch verschiedene physiologische Parameter gekennzeichnet. Die drei wichtigsten Funktionen des Schlafs sind: Erholung und Regeneration, Informationsverarbeitung und Entwicklung. Laut aktueller Forschung hat der Schlaf viele weitere (zum Teil noch unbekannte) Aufgaben inne.


2010 ◽  
Vol 21 (2) ◽  
pp. 71-78
Author(s):  
Hans-Joachim Trappe

Zusammenfassung. Musik (M) hat nachweisbare Effekte auf Herzfrequenz (HF), Herzfrequenzvariabilität (HRV) und andere physiologische Parameter. Die Effekte von M auf das Herz-Kreislauf-System sind oft beschrieben, systematische Untersuchungen erst kürzlich vorgelegt. Es wurde nachgewiesen, dass M als Prämedikation vor herzchirurgischen Eingriffen (Herz-Op) zu einer signifikant niedrigen Ängstlichkeitsrate führte als Midazolam (p < 0,001). Auch Stress wurde nach Herz-Ops bei M-Applikation wesentlich seltener beobachtet als ohne Verabreichung von M, so dass M integraler Bestandteil der Behandlung nach Herz-Ops sein sollte. M hat auch bei Herzkatheteruntersuchungen, bei depressiven oder alten Menschen, im Rahmen der Schmerz-, Intensiv- bzw. Palliativmedizin signifikant positive Effekte und sollte häufiger angewendet werden als bisher. M sollte individuell nach den Wünschen der Pt ausgewählt werden, da nur so die gewünschten positiven Effekte von M erreicht werden. Ängste werden durch M vermieden und M führt zu einer Steigerung der Lebensqualität (QoL). Die besten M-Effekte sind durch klassische oder meditative M zu erreichen, Heavy Metal or Techno-M sind ineffektiv oder gar schädlich und können zu Stress oder lebensgefährlichen Arrhythmien führen. Es gibt viele Komponisten, deren M zu einer Verbesserung der QoL führt, besonders Bach, Mozart oder italienische Komponisten sind hier zu nennen.


2019 ◽  
Vol 35 (02) ◽  
pp. 93-99
Author(s):  
Christoph Zinner ◽  
Billy Sperlich

ZusammenfassungAufgrund ähnlicher und teilweise sogar höherer zentraler und periphererer Trainingsanpassungen im Vergleich zu niedrig-intensivem aerobem Ausdauertraining ist der Einsatz von Hochintensivem Intervalltraining (HIIT) seit einigen Jahren zum Standard in der Rehabilitation einiger Krankheitsbilder geworden. Welche Parameter zur Intensitätssteuerung während HIIT eingesetzt werden (können), hängt stark vom jeweiligen Krankheitsbild des Patienten ab. Klassische einfache physiologische Parameter sind die Herzfrequenz und die Herzfrequenzreserve. Hiermit wird das Training zumeist als % der maximalen Herzfrequenz bzw. Herzfrequenzreserve gesteuert. Kostengünstig einzusetzen sind Skalen des subjektiven Belastungsempfindens. Sollten diese einfachen Parameter nicht nutzbar sein, besteht die Möglichkeit, die maximale Leistung / Geschwindigkeit aus einem Stufentest als Orientierungsgröße zu nutzen.


2006 ◽  
Vol 17 (1) ◽  
pp. 11-20 ◽  
Author(s):  
Heike Argstatter ◽  
Werner Haberbosch ◽  
Hans Volker Bolay

Zusammenfassung. Hintergrund: Herzkatheteruntersuchungen sind mittlerweile Routineverfahren. Da viele Patienten die Untersuchung als belastend empfinden, wurden begleitende psychosoziale Interventionen vorgeschlagen. Ziel der vorliegenden Studie war die Überprüfung der Wirksamkeit von Musiktherapie bei Herzkatheteruntersuchungen auf das subjektive und objektive Angsterleben sowie eine daraus folgende Reduktion von Sedativa. Methoden: Eine dreiarmige (Musikexposition während der HKU; Musikexposition + ergänzendes musiktherapeutisches Coaching; Kontrollgruppe mit Standardbehandlung) randomisierte Studie mit N = 83 Patienten (48 männlich, 35 weiblich, Alter 66 ± 11 Jahre). Zielvariablen waren subjektiv empfundene Angst (STAI-S) sowie physiologische Variablen (Blutdruck, Puls, Cortisol, IgA). Ergebnisse: In der Expositionsgruppe konnte die subjektive Angst (STAI-S) gegenüber den beiden anderen Gruppen prä-post signifikant gesenkt werden (Exposition 11 P, Coaching 4 P, Kontrolle 6 P; p = .033). Die physiologischen Werte unterschieden sich jedoch nicht, ebenso wenig die Medikation. Diskussion: Durch musikalische Stimulation kann das subjektive Angsterleben beeinflusst werden. Auf physiologische Parameter nimmt die Musikintervention nicht so gezielt Einfluss. In der klinischen Anwendung lässt sich der Einsatz adjuvanter Musiktherapie in Form der Exposition rechtfertigen und empfehlen.


1997 ◽  
Vol 36 (04) ◽  
pp. 137-141 ◽  
Author(s):  
P. Bräutigam ◽  
A. Benzing ◽  
E. Nitzsche ◽  
G. Mols ◽  
K. Geiger ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel: Acute Lung Injury (ALI) ist ein Krankheitsbild mit hoher Letalität, das durch eine erhöhte pulmonale Kapillarpermeabilität mit einem nichtkardialen Lungenödem gekennzeichnet ist. In der vorliegenden Studie sollte überprüft werden, ob die Doppelisotopen-Albuminfluxmessung sich neben der Diagnostik einer erhöhten pulmonalen Kapillarpermeabilität auch zum Monitoring therapeutischer Interventionen (Stickstoffmonoxid (NO)-lnhalation) eignet. Methoden: Bei 12 Patienten mit ALI wurde der transvaskuläre Albuminflux vor, während und nach NO-Inhalation mittels Doppelisotopenmethode bestimmt. Als Tracer dienten 99mTc markiertes Albumin und 51Cr markierte autologe Erythrozyten. Die Aktivität beider Radiopharmazeutika wurde simultan über der Lunge mit einem Sondenmeßgerät und im arteriellen Blut ermittelt. Zur Quantifizierung des transvaskulären Albuminfluxes wurden der Normalized Index (Nl) und Normalized Slope Index (NSI) errechnet. Darüber hinaus wurden die pulmonalen Gefäßdrücke und weitere physiologische Parameter bestimmt. Ergebnisse: Alle 12 Patienten wiesen, als Ausdruck einer schweren Permeabilitätsstörung vor der NO-Inhalation deutlich erhöhte NSI auf. Während der NO-Inhalation fiel der NSI von durchschnittlich 0,0074 ± 0,0046 min-1 auf -0,0051 ± 0,0041 min-1. Nach Beendigung der NO Gabe stieg der NSI erneut auf durchschnittlich 0,0046 ± 0,0111 min-1 an. Der NSI Abfall zeigte eine gute Korrelation zum NO-induzierten Abfall des pulmonal-venösen Gefäßwiderstandes. Schlußfolgerung: Unter NO Inhalation kommt es zu einer Reduzierung des transvaskulären Albuminfluxes. Die Doppelisotopen-Albuminflux-messung eignet sich sowohl zur Diagnostik als auch zum Therapiemonitoring bei ALI-Patienten.


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