Einfluss der demografischen Alterung auf die Inanspruchnahme der medizinischen Rehabilitation in Deutschland bis 2040

2018 ◽  
Vol 58 (02) ◽  
pp. 96-103
Author(s):  
Enno Nowossadeck

Zusammenfassung Hintergrund Der Beitrag untersucht, welchen Einfluss die demografische Alterung auf die künftige Entwicklung der Fallzahlen in der medizinischen Rehabilitation haben wird. Implikationen der Ergebnisse für die Deutsche Rentenversicherung (DRV) und die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) werden diskutiert. Methodik Es werden 3 Datenbestände herangezogen, die jeweils bestimmte Teilpopulationen der Rehabilitation umfassen, die der DRV, der GKV und die Statistik der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten von Destatis. Für jeden dieser Datenbestände erfolgt auf der Basis der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung von Destatis eine Vorausberechnung bis 2040. Ergebnisse Aufgrund der demografischen Entwicklung werden die Fallzahlen im Bereich der DRV von 961 Tsd. (2015) auf 911 Tsd. im Jahr 2040 sinken (− 5,2%). Für die GKV ergibt sich ein Anstieg von 742 Tsd. (2015) auf 934 Tsd. 2040 (+25,9%). Demografisch bedingt wird die Zahl Älterer in der Rehabilitation (65 Jahre und älter) bis 2040 um ca. ein Drittel steigen. Schlussfolgerungen Der zu erwartende Anstieg der Älteren in der Rehabilitation betrifft v. a. die GKV. Die damit verbundenen Probleme lauten: Anreizprobleme in der Finanzierung sowie wachsende Bedeutung der Multimorbidität und der geriatrischen Rehabilitation. Für die Rehabilitation im Erwerbsalter ergibt sich ein zunehmendes Auseinanderdriften der demografisch bedingten Entwicklung der Fallzahlen und der Demografie-Komponente des Reha-Budgets der DRV.

Author(s):  
Joachim Köhler ◽  
Barbara Müller-Simon ◽  
Klaus Gerkens ◽  
Bernhard van Treeck

Die Deutsche Rentenversicherung und die Gesetzliche Krankenversicherung haben ein gemeinsames Rahmenkonzept für die ganztägig ambulante Rehabilitation Abhängigkeitskranker erstellt und nach Rücksprache mit den Suchtfachverbänden verabschiedet. Darin wird diese Leistungsform von der niedrigfrequenten ambulanten Rehabilitation abgegrenzt. Zielgruppen, Indikationsstellung, strukturelle und konzeptionelle Anforderungen, Inhalte der Rehabilitation, Aussagen zu Frequenz und Dauer und personelle und räumliche Anforderungen werden beschrieben.


2021 ◽  
Author(s):  
Felix Hopf ◽  
Christiane Patzelt ◽  
Anja Schindler ◽  
Martin Emmert ◽  
Uwe Sander

Zusammenfassung Hintergrund Patienten nutzen zunehmend soziale Medien und Bewertungsportale, um sich über Krankenhäuser zu informieren, diese zu bewerten oder einen Erfahrungsbericht über den Krankenhausaufenthalt zu schreiben. Krankenhäuser haben die Möglichkeit, online abgegebene Patientenkritik für die interne Qualitätssicherung sowie das Online-Reputationsmarketing zu nutzen. Ziel der Studie: Ziel ist es, Zufriedenheitsbewertungen zu vorangegangen Krankenhausaufenthalten von Social Media Nutzern der Plattformen „Google“ sowie Nutzern des Bewertungsportals „Klinikbewertungen.de“ zu analysieren und plattformspezifisch zu vergleichen. Methodik Es wurde eine Extraktion von Nutzerbewertungen (N=16 691) zu allen Krankenhäusern (N=180) im Bundesland Niedersachsen (Vollerhebung) auf den Plattformen Google und Klinikbewertungen.de für die Jahre 2013–2018 vorgenommen. Anschließend wurden deskriptive und induktive Analysen (Chi²-Test) der Nutzerbewertungen durchgeführt und ein plattformspezifischer Vergleich vorgenommen. Ergebnisse Die meisten Nutzer sind mit ihrem Krankenhausaufenthalt zufrieden, wobei Nutzer der Plattform Google ihren Krankenhausaufenthalt schlechter bewerten (n=6 181; 57,6% zufrieden) als Nutzer der Plattform Klinikbewertungen (n=10 509; 65,4% zufrieden). Krankenhauseigenschaften (Bettenzahl, Fachabteilung), Eigenschaften des Nutzers (Verfasser, Versicherungsart) sind mit der Bewertung des Krankenhausaufenthaltes (Sternebewertung) signifikant assoziiert (Google: Bettenzahl p<0,001; Klinikbewertungen.de: Bettenzahl p<0,001, Verfasser p<0,001, Fachabteilung p<0,001, Versicherungsart p<0,001). Schlussfolgerung Die Onlinebewertung eines Krankenhausaufenthaltes ist assoziiert mit der Bettenzahl und der Fachabteilung eines Krankenhauses sowie damit, ob der Verfasser Patient oder Angehöriger ist und ob eine private oder gesetzliche Krankenversicherung besteht. Diese Erkenntnisse können für die Interpretation von Onlinebewertung eines Krankenhausaufenthaltes verwendet werden und können die Nutzung von Online-Bewertungen für Krankenhäuser für die interne Qualitätssicherung oder zur Verbesserung der Online-Reputation unterstützen.


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