Genetisch bedingte Aortenerkrankungen – Empfehlungen für Kardiologen in Praxis und Klinik

2018 ◽  
Vol 7 (03) ◽  
pp. 220-230
Author(s):  
Michael Huntgeburth ◽  
Rhoia Neidenbach ◽  
Yskert von Kodolitsch ◽  
Harald Kaemmerer

ZusammenfassungErweiterungen der Aorta sind häufig. Erst die Kenntnis zugrunde liegender Ursachen und Mechanismen ermöglicht eine adäquate Diagnose und Beratung der Betroffenen. Genetisch bedingte Aortenerkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für Aortenkomplikationen wie Dissektion und Ruptur assoziiert. Die zugrunde liegenden Ursachen können syndromal (z. B. Marfan-, Loeys-Dietz-, vaskuläres Ehlers-Danlos-Syndrom) und nicht syndromal (z. B. isolierte bikuspide Aortenklappe – BAV, Aortenisthmusstenose, komplexe angeborene Herzfehler, familiäres thorakales Aortenaneurysma – FTAA, Dissektionen – TAAD) bedingt sein. Familienanamnese, klinische Merkmale, Bildgebung und genetische Testung werden zur Diagnosestellung herangezogen. Entscheidend ist eine genaue prognostische Einschätzung hinsichtlich möglicher Aortenkomplikationen. Das Management umfasst eine Modifikation der Lebensweise (z. B. bez. körperlicher Belastung bei Sport und Beruf), eine medikamentöse Prophylaxe einer progressiven Aortenerweiterung (Reduzierung der Wandspannung), eine elektive Aortenersatz-OP sowie regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen. Aufgrund der Komplexität der Aortopathien ist eine multidisziplinäre Betreuung für eine optimale Patientenversorgung notwendig. Zudem sollte ein Familienscreening von Angehörigen ersten Grades erfolgen, um gefährdete Familienmitglieder identifizieren zu können.

2014 ◽  
Vol 162 (7) ◽  
pp. 638-643 ◽  
Author(s):  
M. Fritz ◽  
P. Fritsch ◽  
M. Foramitti ◽  
B. Simma

2021 ◽  
Vol 26 (11) ◽  
pp. 56-59
Author(s):  
Sigrid März

Ein MRT-taugliches Ultraschallgerät erleichtert die frühe Diagnose angeborener Herzfehler bereits beim Kind im Mutterleib. Es synchronisiert fötalen Herzschlag und MRT-Aufnahmerate, sodass die Bilder des kleinen Herzens nicht verwackelt, sondern scharf sind. Das soll den jungen Patientinnen und Patienten eine optimale Therapie ermöglichen.


2021 ◽  
Vol 10 (05) ◽  
pp. 415-426
Author(s):  
Michael Huntgeburth ◽  
Christopher Hohmann ◽  
Fabian von Scheidt ◽  
Christian Meierhofer

ZusammenfassungAngeborene Herzfehler (AHF) werden teilweise erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, entweder weil sie erst dann klinisch auffällig werden oder bei vorausgegangenen Untersuchungen übersehen wurden. Im Rahmen einer routinemäßigen transthorakalen Echokardiografie (TTE) können in der kardiologischen Praxis oder Klinik angeborene kardiale Anomalien leicht fehlgedeutet werden, da der Fokus in der Erwachsenenkardiologie überwiegend bei erworbenen Herzfehlern, einer Kardiomyopathie, Klappenerkrankungen oder einer systolischen oder diastolischen Dysfunktion liegt. Demgegenüber spielt eine thematische Auseinandersetzung mit AHF häufig eine nur untergeordnete Rolle, die Erwartungshaltung hinsichtlich angeborener kardialer Anomalien ist eher gering und die Sinne für mögliche AHF oft nicht geschärft. Dieser Artikel soll dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit des Erkennens eines AHF im Rahmen der TTE-Untersuchung zu erhöhen.


2021 ◽  
Author(s):  
Ulrike Blum ◽  
Hans Meyer ◽  
Philipp Beerbaum ◽  
Matthias Peuster

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